Coronavirus – Laimer kritisiert menschenunwürdige Unterbringung von Grundwehrdienern bei Einsatz in Hagenbrunn
Leiharbeit als moderne Arbeitssklaverei muss nachhaltig hinterfragt werden
Wien (OTS/SK) – SPÖ-Wehrsprecher Robert Laimer ist entsetzt über die Zustände, unter denen Grundwehrdiener, die nun im Logistikzentrum der Post in Hagenbrunn Unterstützungsleistungen beim Pakete verteilen verrichten, untergebracht sind. Die Beschreibungen von Grundwehrdienern in sozialen Medien – Schlaf auf Liegestühlen, keine ordentliche Heizung, vier Duschen für 250 SoldatInnen, geringe Essensrationen etc. – offenbaren einen untragbaren Zustand. „Die Unterstützungsleistungen der SoldatInnen bei der Post sind grundsätzlich in Ordnung. Das Österreichische Bundesheer hat aber für seine Grundwehrdiener zu jeder Zeit eine Fürsorgepflicht, die auch dann gilt, wenn Eile geboten ist“, sagt Laimer. Verteidigungsministerin Tanner muss diese Zustände schleunigst beseitigen und für eine ordentliche Unterbringung sorgen, fordert er. Die SPÖ werde im Sinne der Grundwehrdiener weiter ein Auge darauf haben, ob dies auch geschieht. ****
Der Corona-Cluster rund um das Verteilzentrum mache aber auch die Problematik von Leiharbeit deutlich, da manche dieser prekär Beschäftigten möglicherweise krank in die Arbeit gegangen sind. „Anstatt durchsichtige Schuldzuweisungen gegen die Stadt Wien zu machen, sollte die Regierung das Thema Leiharbeit nachhaltig und seriös aufarbeiten. Wir haben es hier vielfach mit moderner Arbeitssklaverei zu tun“, sagt Laimer. Dabei gäbe es Alternativen in Form des kooperativen Beschäftigungsmodells „Arbeitgeberzusammenschluss“ (AGZ). „Dass Leiharbeit nicht ausschließlich profitorientiert sein muss, beweist das progressive Modell Arbeitgeberzusammenschluss. Hierbei schließen sich Betriebe zusammen, um gemeinsam Arbeits- und Fachkräfte unterschiedlicher Qualifikationsniveaus zu beschäftigen. Gewinnabsicht besteht keine. Dafür bietet die AGZ-Anstellung eine Vielzahl an Vorteilen wie soziale Absicherung und bedarfsorientierten Arbeitseinsatz, die den Arbeitnehmern und den Arbeitgebern gleichermaßen zugutekommen. Beim AGZ stehen die Beschäftigten im Mittelpunkt und nicht die Profite. Leiharbeit so wie in Hagenbrunn oder Inzersdorf ist eine Schande im 21. Jahrhundert und gehört abgestellt!“, so der niederösterreichische Abgeordnete. (Schluss) ah/ls
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