neues deutschland: Kampfkandidatur um Spitze der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus
Berlin (ots) – Franziska Brychcy kandidiert bei der am Dienstag anstehenden Wahl einer neuen Spitze der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Am Freitagnachmittag hatte sie per E-Mail offiziell ihre Kandidatur erklärt. Darüber berichtet die in Berlin erscheinende Tageszeitung „neues deutschland“. „Ich möchte euch gern informieren, dass ich mich nach unseren gemeinsamen Debatten zur Zukunft der Fraktion und reiflicher Überlegung für eine Kandidatur als Co-Fraktionsvorsitzende zur Verfügung stelle“, erklärt Brychcy in dem „nd“ vorliegenden Schreiben.
Sie möchte die Stärkung der öffentlichen Daseinsvorsorge durch Vergesellschaftung, Rekommunalisierung und die Wiedereingliederung von Tochterunternehmen landeseigener Betriebe weiterführen, und zwar „trotz der Krise“, schreibt Brychcy zu ihren Zielen. Auch das sozial-ökologische Profil solle gestärkt werden, mit „Verkehrs-, Energie- und Klimapolitik von links!“. Mithilfe einer Kontaktstelle der Fraktion soll eine „enge Zusammenarbeit mit stadtpolitischen Akteur*innen“ gelingen.
Damit hat Anne Helm bei der am Dienstag anstehenden Wahl eine Gegenkandidatin als Co-Fraktionschefin. Die Neuköllnerin wurde gemeinsam mit dem Treptow-Köpenicker Bezirksvorsitzenden Carsten Schatz von den scheidenden Fraktionschefs Carola Bluhm und Udo Wolf als deren Nachfolgerin vorgeschlagen, was bei Teilen der Fraktion für Unmut gesorgt hatte.
Die 1984 in Meißen geborene Franziska Brychcy war von 2014 bis 2018 stellvertretende Berliner Landesvorsitzende der Linke. 2016 zog sie ins Abgeordnetenhaus ein. Derzeit ist sie Vorsitzende des Steglitz-Zehlendorfer Bezirksverbands und gilt daher in der Parteilogik als Vertreterin des Westens. Somit gefährdet ihre Kandidatur nur eine mögliche Wahl von Anne Helm aus Neukölln. Der Ost-Berliner Schatz wird davon nicht tangiert, da die Fraktionsspitze paritätisch mit einer Frau und einem Mann, jeweils aus einem Ost- und einem Westbezirksverband besetzt sein soll. Helm, ehemalige Piratin, die 2014 aus der Partei austrat und 2016 Linke-Mitglied wurde, ist in ihrem Bezirksverband nicht unumstritten.
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