BGA: Horrorzahlen im Außenhandel – Pandemie schlägt voll zu

Berlin (ots) – „Erstmals sehen wir in vollem Ausmaß die verheerende Wirkung der COVID-19-Pandemie im Außenhandel. Grenzschließungen, Störungen in der Logistik und Unterbrechungen in den Lieferketten haben tiefe Spuren hinterlassen. Die Einbrüche sind sowohl im Handel mit China, den USA als auch unseren europäischen Nachbarn in der Eurozone zu beobachten. Besonders hart hat es mit einem Rückgang von über 40 Prozent die Exporte nach Großbritannien getroffen.“ Dies erklärt Ines Kitzing, 1. Vizepräsidentin des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), heute in Berlin zur Entwicklung des deutschen Außenhandels.

Zuvor hatte das Statistische Bundesamt die Außenhandelszahlen für April 2020 bekannt gegeben. Demnach wurden Waren im Wert von 75,7 Milliarden Euro exportiert. Damit sind die Exporte im Vorjahresvergleich um 31,1 Prozent zurückgegangen. Mit einem Warenwert von 72,2 Milliarden Euro sind die deutschen Importe ebenfalls gesunken, im Vorjahresvergleich um 21,6 Prozent. Die Außenhandelsbilanz schloss damit mit einem Überschuss von 3,5 Milliarden Euro ab.

„Allein im Export fehlen uns 34 Milliarden Euro Umsatz in der Kasse, im Außenhandel insgesamt haben sich über 54 Milliarden Euro in Luft aufgelöst – und das nur alleine im April! Die COVID-19-Pandemie führt uns erneut vor Augen, dass es uns hierzulande nur gut geht, wenn es auch unseren Partnern weltweit gut geht. Wir werden noch lange mit den Folgen des weltweiten Lockdowns zu kämpfen haben. Weder die Logistik noch die Lieferketten lassen sich von heute auf morgen wieder hochfahren. Nur weil in Deutschland allmählich wieder eine gewisse Normalität zurückkehrt, heißt das noch lange nicht, dass unsere Kunden und Lieferanten weltweit dies auch schaffen. Dringend brauchen wir ein geschlossenes Vorgehen der EU, um die Wirtschaft in ganz Europa wieder auf die Beine zu bringen. Die deutsche Ratspräsidentschaft gilt es zu nutzen, um eine über Handelsabkommen hinausgehende Agenda zum Abbau von Handelshemmnissen auf- und umzusetzen“, so Kitzing abschließend.

22, Berlin, 9. Juni 2020

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