Arzneimittel und Impfstoffe: Kinder haben bei Lieferengpässen immer Vorrang

Baierbrunn (ots) – Immer wieder kommt es in Deutschland zu Lieferengpässen bei Arzneimitteln und Impfstoffen – und die Coronakrise hat das Problem noch deutlich verschärft. Manche Eltern sorgen sich um die arzneiliche Versorgung ihrer Kinder. Doch es besteht kein Grund zur Sorge: „Kinder haben stets Vorrang“, sagt Prof. Dr. Susanne Alban, Mitglied der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker und Direktorin des Pharmazeutischen Instituts der Universität Kiel, im Gespräch mit „Baby und Familie“.

Kinder werden bevorzugt geimpft

Die bevorzugte Behandlung von Kindern ist vor allem bei der wichtigen Grundimmunisierung von Säuglingen und Kleinkindern die Regel. „So bekommt zum Beispiel ein Kind, das noch nie eine Pneumokokken-Impfung erfahren hat, den Vorzug vor einem Jugendlichen oder einem Erwachsenen, der lediglich eine Auffrischung benötigt“, präzisiert Susanne Alban. Generell seien die aktuellen Lieferengpässe im Bereich der Kinderheilkunde nicht bedrohlich.

Kein Grund zur Panik wegen fehlender Medikamente

Zudem rät Alban, Meldungen bezüglich Lieferengpässen bei Medikamenten zu hinterfragen und einzuordnen. Denn tatsächlich sind von Engpässen oft nur bestimmte Präparate in bestimmten Packungsgrößen von einer bestimmten Firma betroffen. Gerade bei Wirkstoffen wie Paracetamol oder Ibuprofen, die im Kinderbereich häufig eingesetzt werden, besteht keinerlei Anlass, aufgrund irgendwelcher Meldungen Hamsterkäufe zu tätigen. „Kein Grund zur Panik“, beruhigt Pharmazeutin Alban.

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