Rechtsbruch an der EU-Außengrenze Griechenland setzt offenbar Flüchtlinge auf dem Meer aus / „Report Mainz“, heute, 16. Juni 2020, 21:45 Uhr im Ersten
Mainz (ots) – Die griechische Küstenwache setzt offenbar Bootsflüchtlinge im Mittelmeer aus – auf aufblasbaren Rettungsinseln, wie Recherchen von „Report Mainz“, „Lighthouse Reports“ und „Der Spiegel“ zeigen.
Die Rechercheure zeigen anhand eines Falls vom 13. Mai, dass die griechische Küstenwache Flüchtlinge offenbar auf aufblasbaren Rettungsinseln in der Ägäis zurückgelassen hat. Das ist auf einem Video zu sehen.
Seit Jahren klagen Flüchtlingsaktivisten und Migranten auch über Angriffe von maskierten Männern in der Ägäis. Dabei wird oft der Motor der Flüchtlingsboote beschädigt und so ihre Ankunft auf den griechischen Inseln verhindert.
Unklar war bislang, wer die maskierten Männer sind. Der „Der Spiegel“, „Report Mainz“ und „Lighthouse Reports“ ist es mithilfe forensischer Untersuchungen und Dutzender Bildvergleiche erstmals gelungen, sie in einem Fall der griechischen Küstenwache zuzuordnen.
Am 4. Juni attackierten maskierte Männer in der Ägäis ein Flüchtlingsboot. Dabei benutzten sie ein graues Schlauchboot. „Der Spiegel“, „Report Mainz“ und „Lighthouse Reports“ konnten das Schlauchboot aufgrund verschiedener Merkmale zweifellos lokalisieren. Es gehört zum griechischen Küstenwachenschiff ΛΣ-080.
Die griechische Küstenwache bestreitet die Vorwürfe. Die Beamten würden keine Masken tragen. Man halte sich stets an geltendes Recht. Auf das Video vom 13. Mai geht die Küstenwache in ihrer Stellungnahme nicht ein.
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