Tierschutz in Aufruhr: bundesweit Demos vor Landwirtschaftskammern gegen Vollspalten

Es reicht der tierschutzaffinen Mehrheit im Land: wie oft sollen noch katastrophale Zustände in Schweinefabriken aufgedeckt werden, bis die Politik reagiert!

Wien (OTS) – Österreich sei führend im Nutztierschutz, steht im aktuellen Jahresbericht der Landwirtschaftskammern. Österreichs Nutztierhaltung sei vorbildlich, erklärt die Landwirtschaftsministerin. Und die Fleischindustrie spielt eifrig mit, verbreitet ihre Propaganda von Strohschweinen, artgerechter Haltung und tierfreundlichen Laufställen – während in Wahrheit die große Mehrheit der Schweine in Österreich auf Beton-Vollspaltenboden ohne jeden Strohhalm in ihrem Dreck vor sich hin vegetiert. Die letzte Aufdeckung eines entsprechenden [Skandals mit Berger-Schinken in Sieghartskirchen]
(https://vgt.at/presse/news/2020/news20200616mn.php) hat nun das Fass
zum Überlaufen gebracht. Deshalb [protestieren jetzt in ganz Österreich Tierschützer_innen vor den Landwirtschaftskammern ihrer Bundesländer ]
(https://cloud.vgt.at/owncloud/index.php/s/IALco7coghBif3Y)

Und sie fordern gemeinsam Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger auf, zusammen mit Tierschutzminister Rudolf Anschober eine Verordnung zur Haltung von Schweinen zu erlassen, die tatsächlich vorbildlich ist: ein Verbot des Vollspaltenbodens und eine verpflichtende Stroheinstreu!

VGT-Obmann Martin Balluch dazu: „Schluss mit der Propaganda. Die Täuschung der Konsument_innen muss eine Ende haben. Man kann doch nicht einerseits jammern, dass die Konsument_innen nicht nach Fleisch mit verbessertem Tierschutz greifen, aber andererseits mit großem Werbebudget überall verbreiten, dass es eh alle Nutztiere gut haben. Wenn es eine Herkunftskennzeichnung für alle Tierprodukte im Handel geben soll, dann macht das nur Sinn, wenn die Haltung in Österreich auch deutlich besser ist als anderswo. Beim Legebatterieverbot waren wir Vorreiter, aber das ist nun mehr als 15 (!) Jahre her. Es wird Zeit, endlich der Erwartungshaltung der Bevölkerung gerecht zu werden. Das Tierschutzgesetz hierzulande muss wieder vorbildlich werden. Gerade die Mastschweine lässt es nämlich im Regen stehen. Wir brauchen daher ein Verbot der Haltung auf Vollspaltenboden, kombiniert mit einer verpflichtenden Stroheinstreu. Das wäre ein großer Wurf, der sich sehen lassen kann. Damit würde das Tierwohl in den Ställen tatsächlich sprunghaft ansteigen. Alles andere aber wäre nur Augenauswischerei!“

VGT – Verein gegen Tierfabriken
DDr. Martin Balluch
Kampagnenleitung
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