AK: Landwirtschaft-Subventionen an Einhaltung von Arbeitsrecht knüpfen
Das EU Agrarfördersystem soll auch die soziale Nachhaltigkeit der Agrarbetriebe berücksichtigen
Wien (OTS) – Missstände bei Unterbringung und Bezahlung von ErntearbeiterInnen müssen in der EU Konsequenzen haben. Wer keine ordentlichen Löhne und Unterkünfte bietet bzw das Arbeitsrecht nicht einhält, sollte in Zukunft mit dem Entzug der EU-Subventionen rechnen müssen, sagt AK Expertin Maria Burgstaller.
Zuletzt wurde in Österreich von unzumutbaren Bedingungen in einem Spargelbetrieb berichtet. Es ist wahrscheinlich, dass diese Landwirtschaftsbetriebe Fördergelder erhalten, wie sie in der Transparenzdatenbank (www.transparenzdatenbank.at) einsehbar sind.
Der Rückgang der Zahl der Landwirtschaftsbetriebe in der EU mit rund 25 Prozent in den vergangenen zehn Jahren bedeutet auch, dass es immer weniger Bauern und Bäuerinnen gibt, die Zahl der LandarbeiterInnen jedoch deutlich ansteigt. Der jüngste Vorschlag für das EU-Budget sieht eine Erhöhung der beiden EU-Agrarfonds um 19 Mrd € auf 333 Mrd € für die nächste Budgetperiode vor. Das bedeutet mehr Steuergeld für weniger Betriebe, unabhängig davon, ob diese Betriebe ihre ErntearbeiterInnen ordentlich bezahlen. Daher ist es ein Gebot der Stunde das EU-Agrarfördersystem endlich auch an die soziale Nachhaltigkeit der Agrarbetriebe zu knüpfen. Denn warum sollen SteuerzahlerInnen auch noch Förderungen für Betriebe zahlen, die ErntearbeiterInnen ausbeuten?
In der „farm to fork“- Strategie hat die EU-Kommission am 20. Mai einen Vorschlag auf den Tisch gelegt, der die Nachhaltigkeit der Landwirtschaft verbessern soll. Dabei geht es vor allem um ökologische Nachhaltigkeitskriterien wie die Reduktion von gefährlichen Pestiziden und Antibiotika. Während die EU-Landwirtschaftsminister bisher wenig Freude mit mehr Nachhaltigkeit zeigen, sieht die AK mehr ökologische und soziale Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft dringend notwendig.
Die AK setzt sich für #Gerechtigkeit ein. Seit 100 Jahren. #fürimmer.
Arbeiterkammer Wien
Miriam Koch
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