SicherAmBerg: Alpenverein stellt Videoreihe zum Thema „Sicherheit am Klettersteig“ vor
Innsbruck (OTS) – Die Begeisterung für Klettersteige nimmt jährlich zu, leider auch die Zahl der Notfälle aufgrund von Blockierung, Erschöpfung und Unsicherheit. Bei Beachtung weniger Regeln, könnten die meisten Rettungseinsätze vermieden werden. Der Alpenverein hat in Kooperation mit Climbers Paradise Tirol eine Videoreihe zum Thema „Sicherheit am Klettersteig“ realisiert.
Klettersteige machen Spaß und führen uns in die entlegensten Regionen der Bergwelt. Doch unbeschwert unterwegs sein und die Landschaft genießen kann nur, wer sich schon im Vorfeld auf die jeweilige Tour und auf das Klettersteiggehen vorbereitet. Die Unfallzahlen zeigen, dass das Begehen von Klettersteigen oftmals unterschätzt wird. Größtenteils fehlt der richtige Umgang und Einsatz mit der Ausrüstung sowie eine solide Tourenplanung. Auch mangelt es an einer gesunden Selbsteinschätzung, ob man den Schwierigkeitsgraden und Anforderungen des Klettersteigs gewachsen ist. Der Alpenverein möchte gemeinsam mit Climbers Paradise Tirol auf diese Themen aufmerksam machen, damit alpine Notlagen beim Begehen von Klettersteigen vermieden werden können.
„Klettersteiggehen boomt und gehört mittlerweile zu den beliebtesten Alpinsportarten im Sommer. Dies zeigt sich in einer steigenden Zahl an Sportausübenden und auch in jährlich hinzukommenden neuen Steiganlagen“ verkündet der Alpenvereinspräsident Andreas Ermacora bei der Pressekonferenz in Innsbruck. Waren es 2016 noch 336 sind es in diesem Jahr schon 395 Klettersteige in ganz Österreich (Quelle: Klettersteigatlas/Schall Verlag). Doch auch die Zahl an Rettungseinsätzen an Klettersteigen steigt stetig an und zeigt somit, dass Klettersteiggehen häufig unterschätzt wird. Auffällig ist, dass vor allem Unverletzte geborgen werden müssen und diese Zahl in den letzten zehn Jahren (2008 – 2018) signifikant zugenommen hat. Machten die Unverletzten in der ersten der Zehnjahresperiode noch 53% der Geborgenen aus, waren es in der zweiten Hälfte bereits 61% (Quelle: Kurasi). Erschöpfung ist dabei der häufigste Grund für Notrufe. Die Personen befinden sich aus verschiedensten Gründen in einer misslichen Lage und kommen am Klettersteig nicht weiter. Dies hat kostenintensive und für die Bergrettung fordernde Einsätze zur Folge.
Der Alpenverein und der Verein Climbers Paradise Tirol haben aus diesem Anlass eine Videoreihe „Sicherheit am Klettersteig“ realisiert. Im Sommer 2019 wurden die Videos in Tirol gedreht. Gerhard Gstettner, Obmann des Vereins Climbers Paradise Tirol betont, dass das Thema Klettersteigen zum urlaubsentscheidenden Angebot in Tirol dazu gehört und die Sicherheit der Einheimischen und Gäste zu den Kernthemen des Vereins gehören. „Der Verein Climbers Paradise vermarktet zusammen mit der Tirol Werbung das Spitzenangebot im Bereich des Klettersports für 15 Tourismusverbände. In unserem Kooperationsgebiet gibt es in inzwischen 85 Klettersteige – für Anfänger bis Profis“. Climbers Paradise Tirol hat seinen Ursprung in Imst und ist heute das Kletterportal für Tirol. Topos, Skizzen, Schwierigkeitsgrade, Bewertungen, aktuelle Informationen rund ums Klettern sind auf der kostenlosen Plattform [www.climbersparadise.com] (http://www.climbersparadise.com/) zu finden. „Wir vermarkten die Speerspitze des Kletterangebots von Tirol“, ergänzt Gstettner.
Das Ergebnis des Drehs sind fünf innovative Lehrvideos, die die wichtigsten Punkte zur Sicherheit am Klettersteig ansprechen. Dazu wurden die Themengebiete Ausrüstung, Tourenplanung, die verschiedenen Arten und Schwierigkeiten und auch wertvolle Tipps und Verhaltensregeln zum Begehen von Klettersteigen ausgearbeitet und verfilmt. „Was nützt einem das beste Equipment, wenn man es nicht richtig und konsequent bedienen kann“, so Michael Larcher, Leiter der Bergsport-Abteilung im Alpenverein. „Die richtige Planung, die Beherrschung und Kenntnis über die Ausrüstung sowie vor allem das Einschätzen des eigenen Könnens sind unumgänglich bei Aktivitäten am Klettersteig.“
Die Videos sind im YouTube Kanal des Österreichischen Alpenvereins und auf www.sicheramberg.at zu finden.
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