Offener Brief des bpa an die Ministerinnen und Minister und Senatorinnen und Senatoren für Gesundheit der Länder

Berlin (ots) – Sehr geehrte Ministerinnen und Minister und Senatorinnen und Senatoren für Gesundheit der Länder,

die Pflegekräfte in unseren Einrichtungen dürfen zu Recht erwarten, dass sie nicht als Verhinderer von Kontakten dargestellt werden, sondern als diejenigen, die in der Krise da waren und so manchen fehlenden Kontakt ausgeglichen haben. Mit Ihrem abgestimmten Statement zur Lockerung der Besuchseinschränkungen anlässlich der Gesundheitsministerkonferenz vom 18.06.2020 formulieren Sie die Erwartung einer deutlichen Steigerung der Kontakte innerhalb und außerhalb unserer Pflegeheime bei maximalem Infektionsschutz.

Die Widersprüchlichkeit dieser öffentlichen Forderung dürfte Ihnen bekannt sein. Sie zeigen mit dem Finger direkt auf die Verantwortlichen der Heime und schaffen erneut eine unlösbare Aufgabe, bei der diejenigen sich profilieren, die nicht vor Ort entscheiden müssen. Uns ist mit unvereinbaren Forderungen nicht geholfen. Der lock down galt zuvorderst dem Schutz der besonders von einer Infektion gefährdeten Personen, um die wir uns bestmöglich gekümmert haben.

Sagen Sie uns, dass und in welchem Umfang vermeidbare Risiken eingegangen werden sollen und stehen Sie auch dann an unserer Seite, wenn nicht vermiedene Risiken zu Infektionen führen. Wenige Bundesländer lassen diese Bereitschaft bereits erkennen, bei den anderen fehlt sie uns.

Mit freundlichen Grüßen

Bernd Meurer

Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa)

Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 11.000 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-)stationären Pflege, der Behindertenhilfe sowie der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind systemrelevanter Teil der Daseinsvorsorge. Als gutes Beispiel für Public-private-Partnership tragen die Mitglieder des bpa die Verantwortung für rund 335.000 Arbeitsplätze und circa 25.000 Ausbildungsplätze (siehe www.youngpropflege.de oder auch www.facebook.com/Youngpropflege). Die Investitionen in die soziale Infrastruktur liegen bei etwa 26,6 Milliarden Euro.

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