LR Schleritzko zu 150 Jahre Franz-Josefs-Bahn: Mobilitätsrückgrat des Waldviertels wird zukunftsfit

„Niederösterreich setzt sich für weitere Verbesserungen der klimafreundlichen Hauptverkehrsroute ein“

St. Pölten (OTS/NLK) – Die Franz-Josefs-Bahn ist das Rückgrat des Öffentlichen Verkehrs im Waldviertel. Und sie feiert heute ihren 150. Geburtstag. Vom einstigen 700 Streckenkilometer umfassenden Netz der Franz-Josefs-Bahn befinden sich heute rund 200 Kilometer auf dem nunmehrigen österreichischen Staatsgebiet. „Heute ist sie eine erfolgreiche Vorzeige-Regionalbahn mit engen Taktverkehren und hohen Fahrgaststeigerungen. Die Franz-Josefs-Bahn wird auch in Zukunft eine zentrale Rolle im Waldviertel spielen und mit zahlreichen Verbesserungen weiter attraktiviert“, so Niederösterreichs Mobilitäts-Landesrat und langjähriger Franz-Josefs-Bahn-Pendler Ludwig Schleritzko.

Rund 20 Prozent Fahrgaststeigerungen zwischen Gmünd und Wien in den letzten Jahren haben einen guten Grund, wie Schleritzko berichten kann: „Das Land Niederösterreich hat bereits zahlreiche Verbesserungen auf dem Netz der Franz-Josefs-Bahn umgesetzt. Das betrifft sowohl das Angebot als auch das eingesetzte Zugmaterial.“ Seit dem Jahr 2016 werden die neuen Nahverkehrszüge Desiro Mainline unter der ÖBB-Nahverkehrsmarke „Cityjet“ auf der S-Bahn-Linie sowie im schnellen Nahverkehr bis Gmünd und Sigmundsherberg eingesetzt. Mit Fahrplanwechsel 2019 wurde die erste modernisierte Doppelstock-Garnitur im „Cityjet-Design“ zum Einsatz gebracht, weitere Züge kommen noch im Laufe dieses Jahrs. In den Jahren 2018 und 2019 wurde auf der S-Bahn-Linie S40 das Angebot zwischen Wien und Tulln auf einen 30-Minuten-Takt täglich sowie einen 15-Minuten-Takt zwischen Wien und Klosterneuburg Kritzendorf realisiert.

Auf Druck des Landes Niederösterreich soll dieses Taktangebot bis St. Andrä-Wördern verlängert werden. Sobald die notwendigen Bahnhofsumbauten in St. Andrä-Wördern fertiggestellt sind, kann diese Maßnahme umgesetzt werden. Im Jahr 2019 wurden zudem zusätzliche schnelle Pendlerzüge von Gmünd nach Wien sowie retour eingeführt. Den Fahrgästen zwischen Wien und Gmünd steht heute in Lastrichtung in der Pendlerhauptverkehrszeit ein Stundentakt zur Verfügung, der von einzelnen, schnellen Verbindungen zu besonders nachgefragten Zeiten auf einen Halbstundentakt verstärkt wird. Bis Sigmundsherberg und Krems wird ebenfalls ein Halbstundentakt für Pendler in der Hauptverkehrszeit angeboten.

Überblick Franz-Josefs-Bahn-Angebot:
A) Gmündner Ast: Wien FJB – Sigmundsherberg – Gmünd – České Velenice REX Wien – Tulln – Sigmundsherberg – Gmünd – České Velenice:
Zweistundentakt täglich, kurzer Anschluss in České Velenice von/nach České Budějovice, Tabor, Praha (ČZ); REX Wien – Tulln – Sigmundsherberg – Gmünd: annähernder Stundentakt zur Hauptverkehrszeit, einzelne schnelle Sprinter-Züge zur Hauptverkehrszeit; REX Wien – Tulln – Sigmundsherberg: Stundentakt täglich, Halbstundentakt zur Hauptverkehrszeit

B) Kremser Ast: Wien FJB – Tulln – Krems an der Donau
REX Wien – Tulln – Krems: Stundentakt täglich 6 bis 24 Uhr, werktags bereits ab 5 Uhr, Halbstundentakt zur Hauptverkehrszeit, optimale Anschlüsse an die Züge der Kamptalbahn in Hadersdorf, Sigmundsherberg und Krems

Damit die Franz-Josefs-Bahn auch künftigen Anforderungen eines modernen Mobilitätsrückgrades gerecht wird, setzt sich das Land Niederöstererich konsequent für weitere Verbesserungen ein und hat gemeinsam mit dem Bund und der ÖBB Infrastruktur eine umfassende Studie zur Entwicklung des Streckennetzes für die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts durchgeführt. Zwischen 2017 und 2019 schloss das Land Niederösterreich zudem mehrere Verträge zur Umsetzung des Ausbaus der Franz-Josefs-Bahn ab.

„Die Weiterentwicklung der Franz-Josefs-Bahn ist bereits weitgehend auf Schiene. Gemeinsam mit Bund und ÖBB Infrastruktur setzt sich das Land Niederösterreich konsequent für eine Verbesserung der Infrastruktur für unsere Waldviertler Pendlerinnen und Pendler ein“, so Mobilitäts-Landesrat Ludwig Schleritzko. Im August 2019 wurde zuletzt der Planungsvertrag mit der ÖBB Infrastruktur abgeschlossen. Die darin vereinbarte Weiterentwicklung der Franz-Josefs-Bahn soll etwa einen durchgängigen REX-Stundentakt zwischen Wien und Gmünd sowie verstärkte Angebote in der Hauptverkehrszeit zwischen Wien und Gmünd bzw. Wien und Sigmundsherberg ermöglichen.

Die geplanten Verbesserungen umfassen etwa eine Anhebung der zulässigen Streckengeschwindigkeit auf bis zu 160 km/h (heute überwiegend nur 120 km/h, vereinzelt wäre 140km/h möglich), Erneuerungen am Oberbau, an Brückenbauwerken, Durchlässen und von Oberleitungen sowie die Adaptierung von Signaltechnikanlagen. In einer zweiten Ausbauphase sollen zweigleisige Streckenabschnitte bei Irnfritz sowie Sigmundsherberg sowie die Direktanbindung Horn mit einem Flügelzugsystem realisiert werden. „Ich erwarte mir eine rasche Umsetzung dieses Pakets durch die zuständige Bundesregierung. Bis spätestens Mitte der 2020er-Jahre sollen wesentliche Teile dieser Pakete umgesetzt werden“, fordert Schleritzko.

Bereits 2019 ist anlässlich des Jubiläums der Franz-Josefs-Bahn ein neues Buch über die Geschichte und Entwicklung des Verkehrs und Betriebs auf dem Streckennetz der Hauptbahn-Linie durch das Waldviertel im Sutton Verlag unter dem Titel „Unterwegs entlang der Franz-Josefs-Bahn“ mit über 220 Abbildungen erschienen. Dieses Buch gibt einen sehr guten aktuellen Überblick, wie sich die Franz-Josefs-Bahn zu der wichtigsten Pendlerstrecke aus dem Waldviertel nach Wien seit den 1960er Jahren entwickelt hat.
https://verlagshaus24.de/unterwegs-auf-der-franz-josefs-bahn

Nähere Informationen: Büro LR Schleritzko, Florian Krumböck, BA, Telefon 02742/9005-13546, E-Mail florian.krumboeck@noel.gv.at

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