Immer wieder aufstehen nach Krieg und Flucht / Wie die Sportart Karate dem syrischen Flüchtling Wael Shueb geholfen hat, von Olympia 2021 in Tokio träumen zu dürfen
Gladbeck (ots) – Wael Shueb, 32 Jahre alt, hat es geschafft – hat sich in Deutschland, in Eppertshausen, eine Zukunft aufgebaut: dank seines Durchhaltevermögens, seines Willens und seiner Leidenschaft: Karate.
2015 war Shueb (https://www.faz.net/aktuell/sport/rhein-main-sport/corona-und-olympia-karatekaempfer-wael-shueb-traeumt-weiter-16701645.html#void) aus Syrien geflohen – vor dem Krieg und der Perspektivlosigkeit. Es folgte eine vierwöchige Odyssee durch halb Europa, die in seinem Kopf geblieben ist. Dann die Ankunft in Deutschland – und der nächste Rückschlag. Der Kata-Spezialist konnte aufgrund einer Verletzung nicht trainieren. Doch Shueb ließ sich auch davon nicht unterkriegen. Als ihm sein Arzt endlich „grünes Licht“ gegeben hatte, nahm er das Training wieder auf – auf der Straße. „Karate ist mein Leben“, sagt Shueb. Durch den Sport habe er die deutsche Sprache gelernt und Freunde gefunden.
Nach seinen sportlichen Erfolgen in der Heimat (Syrischer Meister 2009 und Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2010) gehört er mittlerweile auch in Deutschland zu den „Top Ten“ in seiner Disziplin. Bei der Deutschen Meisterschaft Anfang März in Hamburg, dem letzten großen Event in diesem Jahr vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, belegte er im Einzel Rang zehn. Mit dem Team des SV Unsu Mömlingen gewann er die Bronze-Medaille.
2018 und 2016 war Shueb erneut bei den Welt-Titelkämpfen am Start – diesmal im GI (traditionelle Sportkleidung der Karateka) des Deutschen Karate Verbandes.
Sein nächstes großes Ziel hat der Syrer bereits fest im Blick: die Olympischen Spiele 2021 in Tokio – als ein Kandidat, der für das IOC-Refugee-Team in Frage kommt.
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