DIW-Chef Marcel Fratzscher: „Es geht wieder bergauf, aber…“
Berlin (ots) – Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung sieht Zeichen dafür, dass sich die Konjunktur von der Corona-Krise erholt.
Für das laufende dritte Quartal sei ein Wachstum von drei Prozent zu erwarten, verglichen mit dem vorherigen Quartal, sagte DIW-Chef Marcel Fratzscher am Mittwoch in der neuesten Folge des Podcasts „Corona und die Wirtschaft“ vom Inforadio des rbb: „Die wirtschaftliche Entwicklung geht wieder bergauf, das ist eigentlich die Kernbotschaft unseres neuen Konjunkturbarometers, und zwar ganz ordentlich…“
Für das letzte Quartal befürchtet Fratzscher allerdings eine Pleitewelle. Hintergrund ist, dass wegen der Krise Firmen ihre Insolvenzen vorerst nicht anmelden mussten. Diese Frist läuft aber Ende September aus.
„Wir werden mit hoher Sicherheit eine deutlich steigende Anzahl von Unternehmensinsolvenzen haben. Die Frage ist, wie schlimm es ist. Sind auch große Unternehmen betroffen? Wenn gerade große Unternehmen betroffen sind, dann hat das so einen ganzen Rattenschwanz, einen ganzen Dominoeffekt, weil ganze Zulieferer … auch in Schieflage kommen.“
Eine solche Entwicklung könnte – laut Fratzscher – auch Banken in Schwierigkeiten bringen, weil Kredite nicht mehr zurückgezahlt werden. Das wäre ein „Horror-Szenario“, sagte Fratzscher.
Das Gespräch mit dem DIW-Präsidenten Marcel Fratzscher ist auf inforadio.de oder in der ARD-Audiothek zu hören.
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