Oö. Volksblatt: „Finanz-Turbo“ (von Markus EBERT)

Ausgabe vom 30. Juli 2020

Linz (OTS) – So viel ist klar: Mit einem Fahrschein um drei Euro pro Tag österreichweit öffentliche Verkehrsmittel nutzen zu können, ist ein lukratives Angebot. Klar ist aber auch: Das 1-2-3-Ticket kann nur dann die erwartete nachhaltige Verlagerung vom motorisierten Individualverkehr hin zu Bahn und Bus bringen, wenn auch die Infrastruktur passt. Wer vom knapp 60 Kilometer entfernten Aigen im Mühlkreis nach Linz mit dem Zug eineinhalb Stunden braucht, wird sich schwer zum Verzicht auf den Pkw überreden lassen. Es ist auch kein sonderlicher Umstiegs-Anreiz, ins etwas über 200 Kilometer entfernte Graz von Linz mit dem Zug drei Stunden zu brauchen, während man in der halben Zeit ins in etwa gleich weit entfernte Wien kommt.
Mit anderen Worten: Mit dem 1-2-3-Ticket kommt zwar eine attraktive Software auf den Markt, mit der die Hardware vielfach nicht mithalten kann. Dass beim Öffi-Ausbau in den letzten Jahren viel geschehen ist, ist unbestritten. Allerdings ging es häufig nur darum, Versäumtes auf- und nachzuholen. Um auf die Überholspur zu kommen, braucht der Öffentliche Verkehr — und zwar vor allem jener außerhalb der Bundeshauptstadt Wien — einen gehörigen Finanz-Turbo.

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