Happy Birthday, Pille! / Auch nach 60 Jahren bleibt die Antibabypille umstritten

Baierbrunn (ots) – Anmoderation: Die Antibabypille wird sechzig Jahre alt und ist ein Stück Zeitgeschichte. Wenige Medikamente polarisieren so stark wie dieses. Petra Bröcker berichtet:

Sprecherin: Die einen verteufelten sie, die anderen feierten sie als Teil einer sexuellen Befreiung. Die Pille hat sich durchgesetzt, obwohl sie stets umstritten war, sagt Sonja Gibis von der Apotheken Umschau:

O-Ton Sonja Gibis 15 sec. „Eins hat sich nicht geändert: Die Pille ist noch immer eines der sichersten Mittel, um zu verhüten. Etwa die Hälfte der sexuell aktiven Frauen nutzt sie auch. Doch zeigen Umfragen, dass ihre Zahl in jüngster Zeit spürbar gesunken ist. Gerade junge Frauen sehen die Hormonpille zunehmend kritisch.“

Sprecherin: Ein Grund für die Ablehnung sind mögliche Nebenwirkungen:

O-Ton Soja Gibis 19 sec. „Die meisten Pillen erhöhen unter anderem das Thrombose-Risiko. Viele Frauen empfinden die künstlichen Hormone aber auch als unnatürlich, möchten einen Weg finden, natürlich zu verhüten. Doch gibt es auch Frauenärzte, die das durchaus kritisch sehen. Obwohl wir die besten Verhütungs-Möglichkeiten seit je haben: Die Zahl der Schwangerschafts-Abbrüche nimmt teils sogar zu.“

Sprecherin: Bisher gibt es die Antibabypille nur für Frauen. Die Pille für den Mann wurde zwar Ende der 70er Jahre angekündigt – passiert ist aber seitdem wenig:

O-Ton Sonja Gibis 20 sec. „Einen großen Vorstoß, eine verhütende Hormon-Injektion für Männer zu entwickeln, gab es zuletzt vor rund zehn Jahren von der Weltgesundheits-Organisation. Doch dann stoppte sie 2011 die Tests. Der Grund gab vielen Frauen zu denken: die Männer klagten über Nebenwirkungen wie Hautprobleme, Stimmungsschwankungen und Gewichtszunahme.“

Abmoderation: Ein bisschen merkwürdig klingt das schon – schließlich haben Frauen auch oft mit genau diesen Problemen zu kämpfen. Ein Grund mehr, sich über die verschiedenen Verhütungsmethoden zu informieren, rät die Apotheken Umschau. Im Gespräch mit dem Arzt ergibt sich hoffentlich eine gut verträgliche und sichere Art zu verhüten.

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