ZDF-Dokumentation: „Jüdische Deutsche im Krieg gegen Hitler“

Mainz (ots) – Sie mussten aus ihrer deutschen Heimat fliehen und kehrten in Uniform zurück: Auf der Seite der Alliierten kämpften auch tausende deutsche Juden gegen das Hitler-Regime. Die „ZDF-History“-Dokumentation „Rückkehr in Uniform: Jüdische Deutsche im Krieg gegen Hitler“, Sonntag, 9. August 2020, 23.45 Uhr, beschreibt die zwiespältigen Erfahrungen jüdischer Emigranten im Krieg gegen ihr Herkunftsland.
„ZDF-History“ erzählt die berührenden Schicksale von vier Emigranten, unter ihnen der bekannte Filmautor Georg Stefan Troller und der deutsch-amerikanische Germanistikprofessor Guy Stern. Die fast 100-jährigen Protagonisten können das Geschehen von damals noch aus unmittelbarer Anschauung überliefern.

Peter Wayne, Jahrgang 1920, der als jüdischer Jugendlicher aus Berlin in England Zuflucht fand, wurde dort nach Kriegsbeginn zunächst als „feindlicher Ausländer“ interniert und in ein entlegenes Lager in Kanada deportiert. Doch dann wurde er Soldat der britischen Armee und kehrte 1945 als Sieger und Besatzungssoldat in seine einstige Heimat zurück.

Ernest Kolman, 1939 mit einem Kindertransport nach Großbritannien entkommen, flog 1945 in einem US-Aufklärer über seine einstige Heimatstadt Köln.

Günter Stern aus Hildesheim gelang es dank einer amerikanischen Hilfsorganisation als 15-Jährigem, zu einem Onkel nach St. Louis zu entkommen. Seine gesamte Familie musste in der Heimat zurückbleiben, die zur tödlichen Falle wurde. Als die USA 1941 in den Krieg eintraten, meldete er sich zur Armee. „In den Krieg gehöre auch ich“, so seine Motivation. „Diese Halunken haben mir mein Land gestohlen. Sie unterdrücken meine Familie und meine Freunde.“ Er ließ sich einbürgern, nannte sich Guy und erhielt eine Ausbildung zum Verhörspezialisten. Die von ihm befragten Soldaten zählten zu den Feinden und waren doch auch Altersgenossen sowie Landsleute von einst.

Diesen Widerspruch empfand auch der nach den Novemberpogromen 1938 aus Wien geflohene Georg Stefan Troller: „Das war das Herzzerreißende, dass man sich als ehemaliger Verfolgter doch irgendwie diesen Leuten verwandt fühlen konnte.“ Doch die Heimat, die er 1945 in der Uniform der Sieger betrat, war ihm wie den meisten Rückkehrern fremd geworden. Nach dem Krieg ließ sich Troller in Paris nieder und arbeitete als bekannter und preisgekrönter Autorenfilmer für das deutsche Fernsehen.

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