Verliebt, verlobt und lange schwanger / Deutsche Wildtier Stiftung: Junge Rehmutter ist Hauptdarstellerin in dem Film „Die Wiese“

Hamburg (ots) – Die Sonne geht auf. Auf einer bunten Blumenwiese liegt Tau. Dann geschieht das Unfassbare: Der Naturfilmer Jan Haft ist live dabei, als eine Ricke Zwillinge zur Welt bringt. Nur wenige Menschen sind bislang so nah an eine werdende Rehmutter herangekommen, dass sie die Geburt der Kitze mitverfolgen konnten. Jan Haft konnte diesen wundersamen Moment mit der Kamera einfangen, als er auf den Wiesen rund um das Stiftungsgut der Deutschen Wildtier Stiftung in Klepelshagen (Mecklenburg-Vorpommern) den Naturfilm „Die Wiese – ein Paradies nebenan“ im Auftrag der Stiftung gedreht hat. Die junge Rehmutter spielt die Hauptrolle. TV-Premiere ist am Donnerstag, den 20. August um 20.15 Uhr auf Arte.

Bis Mitte August kann man verliebte Rehe überall auf den Feldern entlang den Landstraßen beobachten. Jetzt geht das Liebesspiel der kleinsten einheimischen Hirschart zu Ende. Die Böcke suchen nach der erfolgreichen „Verlobung“ wieder das Weite. Die Ricken sind jetzt „schwanger“. Bis ein Kitz das Licht der Welt erblickt, vergehen allerdings im Schnitt neun Monate. „Damit sind Rehe von allen heimischen Wildtieren mit am längsten trächtig“, sagt Jenifer Calvi, Pressereferentin von der Deutschen Wildtier Stiftung.

Rehe haben eine Art Schwangerschaftstrick: Obwohl die Ricke jetzt im Sommer befruchtet worden ist, beginnt der Reh-Embryo sich erst im Winter zu entwickeln. Diesen Trick der Evolution nennen Experten Keimruhe. „Nach der Befruchtung teilt sich die Eizelle zunächst, wird dann aber nicht viel größer als einen Millimeter und entwickelt sich in den nächsten 18 Wochen kaum weiter. Calvi: „Die Ricke trägt eine befruchtete Eizelle in ihrem Körper, ohne dass der Embryo wächst.“

Die weitere Entwicklung und das Wachstum des Nachwuchses erfolgt dann erst wieder ab Dezember. Der Geburtstermin fällt in den Mai – wenn die Wiesen wieder blühen. Denn so haben neugeborene Kitze die besten Überlebenschancen. Kämen sie im Winter zur Welt, wäre es viel zu kalt für sie; und für die Ricke gäbe es kaum eiweißreiche Nahrung, um Energie für die Milchproduktion zu gewinnen. Im Frühjahr liefert „Mutter Natur“ sattes Grün, Mutter und Kitze können Kraft tanken. „Es ist berührend in dem Film ‚Die Wiese – ein Paradies nebenan‘ diesen intimen Blick in die Kinderstube der Rehe zu erhaschen“, sagt Jenifer Calvi.

Pressekontakt:

Jenifer Calvi, Pressereferentin Tel. 040-970 78 69 14. j.calvi@dewist.de www.deutschewildtierstiftung.de


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