Zuhälterei im Namen der Liebe: „37°“-Reportage über Loverboys
Mainz (ots) – Loverboys geht es nicht um Liebe. Sie wird nur vorgetäuscht, um die Opfer zu manipulieren. Loverboys sind Zuhälter. Im ZDF deckt die „37°“-Reportage „Verratene Liebe“ am Dienstag, 18. August 2020, 22.15 Uhr, die Masche der Loverboys auf. Autorin Natalie Suthor lässt Opfer zu Wort kommen, die sich trauen, ihre Geschichte zu erzählen. Der Film beschäftigt sich aber auch mit den Tätern. Wer sind die Loverboys, und wie schwer ist es, sie juristisch zu belangen? Die „37°“-Sendung steht am Sendetag ab 8.00 Uhr in der ZDFmediathek zur Verfügung.
Sandra war Gymnasiastin, als sie ihren Loverboy im Internet kennenlernte. Viele Monate chatten die beiden, er gewinnt ihr Vertrauen und ihre Liebe. Dann erzählt er von seinen Schulden und bittet sie, ihm zu helfen, indem sie sich prostituiert. Sandra lehnt entsetzt ab, „doch er sagte ständig zu mir, wenn ich ihn wirklich liebe, dann würde ich das für ihn tun.“ Schließlich willigt sie ein. Anfang 2014, nach mehr als sechs Jahren in der Prostitution, schafft sie es schließlich auszusteigen. Der Film begleitet Sandra, wie sie den Kampf gegen die Prostitutionsgesetze in Deutschland aufnimmt, denn die liberale Haltung Deutschlands zum Thema Prostitution trägt ihrer Meinung nach zum Erfolg der Masche bei.
Die Sozialarbeiterin Sabine arbeitet mit Prostituierten im Stuttgarter Leonhardsviertel. Sie weiß, wie schwer der Kampf gegen die Loverboy-Masche ist: „Viele Opfer werden massiv unter Druck gesetzt“, so die Sozialarbeiterin. Der Film begleitet Sabine unter anderem dabei, wie sie in einer Schutzwohnung Anna trifft – ein Loverboy-Opfer. In dem Café, das der Verein in dem Szeneviertel unterhält, ist einmal wöchentlich auch eine Frauenärztin anwesend. Sie weiß, was Prostitution mit dem Körper einer Frau macht.
Als Katharina ihren Loverboy kennenlernte war sie Mitte 20 und Studentin. Schließlich ging sie für ihn anschaffen, immer in dem Glauben, dass das alles für die gemeinsame Zukunft sei. „Die Liebe hat mich da durchgetragen“, so Anna. Nach drei Jahren kam das böse Erwachen.
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