Jahrbuch zu den Alpbacher Technologiegesprächen 2020 mit dem Themenschwerpunkt Komplexität

Wie wir mit der wachsenden Komplexität der Welt richtig umgehen können und sollen

Wien (OTS) – Das Jahrbuch DISCUSSING TECHNOLOGY erscheint aus Anlass der Alpbacher Technologiegespräche und widmet sich in diesem Jahr, passend zum Rahmenthema des Europäischen Forums Alpbach „Fundamentals“, dem Schwerpunkt „Complexity“. Beiträge von Hannes Androsch, Stefan Thurner, Helga Nowotny, Gerald Bast und ausgewählte Themen aus den Bereichen Biologie & Gesundheit, Klima, Urbanisierung & Mobilität, Ökonomie & Automatisierung, Soziale Systeme, Verhalten von Menschen und Positionen der Kunst geben einen aktuellen Überblick über das Thema „Complexity“ und stellen zugleich den wissenschaftlichen Auftakt zu den Alpbacher Technologiegespräche dar.

Viele Menschen nehmen die Welt als zunehmend komplex und unübersichtlich wahr. „Vieles, was uns bisher als selbstverständlich schien, gilt nun nicht mehr. Fundamentale Grundlagen unseres Lebens und Wirtschaftens sind ins Wanken geraten“, sagt Hannes Androsch, Vorsitzender des Steering Committees der Alpbacher Technologiegespräche und Mitherausgeber des Jahrbuchs zu den Alpbacher Technologiegesprächen 2020 DISCUSSING TECHNOLOGY. Androsch weiter: „Die Corona-Pandemie hat eine Reihe von Schwachstellen des heutigen Gesellschafts- und Wirtschaftssystems offengelegt und weiter verschärft. Deutlicher als jemals zuvor wird nun sichtbar, dass wir in einer tiefen systemischen Krise stecken, in der viele Krisenerscheinungen einander überlagern und beeinflussen“. Konkret nennt Hannes Androsch Umwelt- und Klimathemen, wirtschaftliche Probleme (wie Stagnation, weit verbreitete Armut und Ungleichheit) bis hin zu demografischen Ungleichgewichten, Migration und Anpassungsschwierigkeiten an die Digitalisierung.

Themenschwerpunkt Komplexität

Unter dem Generalthema Komplexität werden in dem Buch neue Sichtweisen und Zugänge aufgezeigt, um komplexe Systeme besser verstehen und managen zu können. „Neben einem Einblick in die Methoden und Problemstellungen der neuen Wissenschaft der Komplexitätsforschung wird in zahlreichen Fachgebieten nachgezeichnet, wie wir mit zunehmender Komplexität umgehen können“, resümiert der Wissenschaftsjournalist Martin Kugler, der die Redaktion des Buches übernommen hat.

Interviews und Expertenmeinungen

Ergänzt werden diese Fachkapitel durch künstlerische Positionen zum Thema Komplexität – in Form von Arbeiten der Wiener Künstlerin Judith Fegerl – sowie durch ein Interview mit dem Rektor der Universität für angewandte Kunst Wien, Gerald Bast. „Die komplexen Probleme von heute sind nicht mehr aus der Sicht einer einzelnen Disziplin zu lösen“, meint Gerald Bast. Eine Chance bieten seiner Überzeugung nach künstlerische Methoden, die herkömmliche wissenschaftliche Methoden ergänzen können. Künstler*innen seien geübt darin, mit Ungewissem und mit Mehrdeutigkeit umzugehen, aus eingefahrenen Denkstrukturen herauszutreten und das Neue zu suchen. Dieses Wissen zu nutzen, sei daher ein Gebot der Stunde. Gerald Bast bespielt heuer das Kulturprogramm ARTTEC für die Alpbacher Technologiegespräche.

Das Jahrbuch umfasst weiters Interviews mit der Doyenne der österreichischen Wissenschaftsforschung, Helga Nowotny – die dafür plädiert, die neuen Methoden der Komplexitätsforschung verstärkt dafür zu nutzen, um Fragen bezüglich der Zukunft zu stellen und sich dadurch besser auf die Ungewissheit vorbereiten zu können – sowie mit dem Komplexitätsforscher Stefan Thurner, Professor an der Medizinischen Universität Wien und Leiter des Complexity Science Hub Vienna.

Henne-Ei-Problem bei komplexen Systemen

„Bei komplexen Systemen gibt es häufig ein Henne-Ei-Problem: Man kann im Allgemeinen nicht einfach angeben, welche Veränderung die Ursache und welche die Wirkung ist“, erläutert Stefan Thurner. Eine zentrale Forschungsaufgabe ist es, Methoden zu entwickeln, mit denen die Eigenschaften und vielfältigen Beziehungen in komplexen Systemen beschrieben und analysiert werden können – um sie dann in Computermodellen nachbauen zu können. Solche Methoden leisten derzeit auch im Zuge der Corona-Krise wertvolle Dienste. Thurner war Teil des Prognosekonsortiums des Gesundheitsministeriums: Er erstellte mit seinem Team ein epidemiologisches Modell zur Kurzfristprognose der Ausbreitung des Virus – und beschäftigt sich auch mit den Folgen der Krise und Auswegen aus ihr.

Bei „Fundamentals“ muss die Komplexität mitgedacht werden

Gerade diese Fragestellungen spielen bei den diesjährigen Alpbacher Technologiegesprächen, die von 27. bis 29. August im Rahmen des Forums Alpbach stattfinden, eine große Rolle. „Das Rahmenthema des Europäischen Forums Alpbach lautet Fundamentals. Bei Fundamentals müssen die Komplexität und damit die Komplexitätsforschung mitgedacht werden. Das AIT Austrian Institute of Technology war deshalb Gründungsmitglied des Complexity Science Hub Vienna.“, erläutert Wolfgang Knoll, wissenschaftlicher Geschäftsführer des AIT Austrian Institute of Technology, das die Technologiegespräche heuer schon zum 37. Mal gemeinsam mit ORF Radio Ö1 organisiert.

Alpbacher Technologiegespräche go digital

Die Technologiegespräche zählen zu den größten Symposien in der heimischen FTI-Szene und finden heuer coronabedingt in Hybridform digital statt: Die hochkarätigen Plenary und Breakout Sessions werden in Alpbach live produziert und per Stream ausgestrahlt. Die Teilnahmegebühr für alle Gespräche des Europäischen Forums Alpbach inkl. der Technologiegespräche beträgt einmalig 90 Euro. „Dadurch soll so vielen Interessierten wie möglich die virtuelle Teilnahme an den Veranstaltungen ermöglicht werden“, so Knoll.

Jahrbuch Discussing Technology

Das Jahrbuch DISCUSSING TECHNOLOGY erscheint jährlich aus Anlass der Alpbacher Technologiegespräche und wird von Hannes Androsch, Aufsichtsratsvorsitzender des AIT Head of Steering Committee der Alpbacher Technologiegespräche, und den beiden Managing Directors des AIT, Wolfgang Knoll und Anton Plimon, herausgegeben. Das Jahrbuch ergeht digital an alle Teilnehmenden und Interessierten der Alpbacher Technologiegespräche und kann als Hardcover-Ausgabe im Verlag Holzhausen erworben werden.
Das Jahrbuch wurde von Wissenschaftsjournalist Martin Kugler redaktionell betreut und von der Agentur art:phalanx realisiert.

Über die Alpbacher Technologiegespräche 2020

Die Alpbacher Technologiegespräche finden vom 27. bis 29. August 2020 im Rahmen des Europäischen Forums Alpbach coronabedingt in einem neuen, innovativen Format statt. Sie werden vom AIT Austrian Institute of Technology, Österreichs größter Research-and-Technology-Organisation, und ORF Radio Ö1 veranstaltet. Wissenschaftliche Partner der Alpbacher Technologiegespräche 2020 sind die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, Industrial Partner ist die Industriellenvereinigung (IV). Die Veranstaltung wird vom österreichischen Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), vom Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) sowie vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) unterstützt.

Das Forum Alpbach und somit auch die Technologiegespräche finden heuer coronabedingt digital statt. Die hochkarätigen Plenary und Breakout Sessions werden in Alpbach und im Studio des APA Pressezentrums live produziert und per Stream ausgestrahlt. Für die Online-Konferenz wird das Tool Hop-in verwendet. Die Teilnahmegebühr für alle Gespräche des Europäischen Forums Alpbach inklusive der Technologiegespräche beträgt einmalig 90 Euro.

Das Programm der Alpbacher Technologiegespräche finden Sie hier:
[https://www.ait.ac.at/efatec20] (https://www.ait.ac.at/efatec20)

Tickets können Sie hier erwerben: [https://2020.alpbach.org/] (https://2020.alpbach.org/)

Weitere Bilder in der [APA-Fotogalerie]
(https://www.apa-fotoservice.at/galerie/23518)

Mag. Michael H. Hlava
AIT Austrian Institute of Technology
Head of Corporate and Marketing Communications
+43 (0)50550-4014, M +43 664 620 77 66
michael.h.hlava@ait.ac.at I www.ait.ac.at

DI Martin Kugler
AIT Austrian Institute of Technology
Science Communication
+43 (0)50550-4027, +43 664 88904322
martin.kugler@ait.ac.at I www.ait.ac.at

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