Greenpeace: Shell vergiftet unsere Umwelt/ Protest in der Nordsee und Köln gegen Shells zerstörerisches Vorgehen
Brent Feld/ Nordsee, Köln (ots) – Gegen das umweltfeindliche Vorgehen des Ölkonzerns Shell protestieren Greenpeace-Aktivistinnen und -Aktivisten heute zeitgleich in der Nordsee mit dem Greenpeace-Schiff Esperanza im Brent-Ölfeld und vor dem Kölner Dom gegen die Shell Rheinland Raffinerie in Köln. Im April wurden durch ein Leck bei der Raffinerie Erdreich und Grundwasser mit hunderttausenden Litern Öl verseucht. Zudem plant der Konzern, Teile von vier alten Öl-Plattformen mit 11.000 Tonnen Öl in der Nordsee verrotten zu lassen und deren giftigen Inhalt nicht umweltgerecht an Land zu entsorgen. Greenpeace fordert Shell auf, jetzt aus dem Öl- und Gasgeschäft auszusteigen und komplett auf Erneuerbare Energien umzustellen. „Shells Vorgehen ist skandalös. Der Konzern verseucht das Grundwasser an Land und plant, die Nordsee als Müllkippe zu missbrauchen – dieser Wahnsinn muss gestoppt werden,“ fordert Greenpeace-Meeresbiologe Christian Bussau. „Ein Geschäftsmodell, das den Planeten zerstört, darf keine Zukunft haben.“
In der Nordsee plant der Konzern, die Reste von vier Plattformen mit insgesamt rund 640.000 Kubikmeter ölhaltigem Wasser sowie etwa 40.000 Kubikmeter ölhaltigem Sediment mit einem Gesamtanteil von mehr als 11.000 Tonnen Öl im Meer zurückzulassen [https://bit.ly/3aR5bwh, S. 425 und 430]. In der Shell Rheinland Raffinerie gab es bereits frühere Pannenserien, im April 2020 passierte es wieder: Nach konzerneigenen Angaben sind in Köln-Godorf zwischen 210 und 390 Tonnen leichtes Gasöl ins Erdreich und ins Grundwasser gesickert. Ursache ist ein 1,5 Millimeter großes Leck in einer Leitung auf dem Raffineriegelände. Laut Shell wurde das Öl nun abgepumpt [https://bit.ly/3lcbHm0].
25 Jahre nach „Brent Spar“-Kampagne: Shell will das Meer wieder als Müllkippe nutzen
Shell hat seine Pläne bei der britischen Regierung eingereicht, die gewillt ist, diese zu genehmigen. Am 18.10.2019 trafen sich in London die Mitgliedsstaaten der OSPAR-Kommission (Übereinkommen zum Schutz der Meeresumwelt des Nordost-Atlantiks) und berieten über die Pläne von Shell. Die deutsche Regierung legte einen offiziellen Widerspruch gegen Shells Pläne ein. Auch die EU-Kommission, Schweden, Belgien, Dänemark und die Niederlande sprachen sich gegen den Verbleib von 11.000 Tonnen Öl im Meer aus. Eine Entscheidung wurde vertagt und steht immer noch aus. Eine Zustimmung würde jedoch einen Präzedenzfall für andere Ölkonzerne schaffen und die Zerstörung der Nordsee weiter vorantreiben.
Bereits 1995 protestierte Greenpeace im Brent-Ölfeld, als Shell plante, die Öltank- und Verladeplattform „Brent Spar“ in den Nordost-Atlantik zu ziehen und dort zu versenken. Damals besetzten die Umweltschützer die „Brent Spar“. Der Protest erregte viel Aufmerksamkeit und sorgte dafür, dass Shell die „Brent Spar“ umweltverträglich an Land entsorgte und die OSPAR-Staaten die Versenkung von Ölplattformen verboten. Bussau, der 1995 bei der Besetzung dabei war, warnt: „Shell hat seit 1995 nichts dazugelernt. Damals wie heute gilt: Das Meer ist keine Müllkippe! Nur mit einer Umstellung auf Erneuerbare Energien gibt es eine Zukunft – für Shell und für unsere Umwelt!“
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