younion-FSG: Lehrlinge brauchen Taten, keine realitätsfernen Belehrungen!

Forderung nach einer Offensive in Städten und Gemeinden

Wien (OTS) – In einem offenen Brief fordern BürgermeisterInnnen und aus ganz Österreich und younion _ Die Daseinsgewerkschaft den Start einer Lehrlingsoffensive in Städten und Gemeinden. Sie reagieren damit auf eine dramatische Lage. Denn laut ExpertInnen fehlen rund 10.000 Lehrstellen im Land. „Der von der Bundesregierung eingeführte 2.000 Euro Lehrlings-Bonus für Unternehmen war zwar gut für ein paar Schlagzeilen in den Medien, bringt aber in der Realität nichts. Aber im Grunde will die Regierung auch gar nichts machen“, sagt Richard Tiefenbacher, Vorsitzender der FSG-YOUNG younion.

Er verweist auf ein Zeitungsinterview mit Arbeitsministerin Christine Aschbacher, in der sie Jugendlichen rät, einfach in ein anderes Bundesland zu wechseln, sollten sie in ihrem keine Lehrstelle finden. Tiefenbacher: „Im besten Fall ist das völlige Unwissenheit, im schlimmsten absichtliche Verhöhnung. Wir reden über 15jährige. Wie stellt sich das die Ministerin vor? Sollen die Jugendlichen zum Beispiel täglich von Wien nach Salzburg pendeln? Oder eine eigene Wohnung suchen? Denkt sie vielleicht an Lehrlings-WGs, in der 15jährige zusammenwohnen? Statt realitätsferner Belehrungen sollte die Ministerin endlich ihren Job machen. Und damit meine ich nicht ihren als Consulterin.“

Aschbacher sprach in dem Interview auch einen Appell aus, dass Unternehmen mehr Lehrstellen schaffen sollen. Daniel Waidinger, FSG-YOUNG younion-Bundesjugendreferent: „Die Zeit für Appelle ist längst abgelaufen, die Ministerin sollten auf den Kalender schauen:
Wir haben bereits Ende August! Die Jugendlichen suchen jetzt eine Ausbildung und nicht dann, wenn sich Unternehmen vielleicht irgendwann dafür bereit erklären.“

Richard Tiefenbacher abschließend: „Die Regierung muss sich jetzt schnell zusammenreißen. Es geht um eine ganze Generation! Städte und Gemeinden brauchen Geld vom Bund, damit sie Lehrlinge vor Ort ausbilden können. Die Ministerin sollte sich auch Gedanken darüber machen, was mit Lehrlingen passiert, wenn deren Betrieb schließen muss. Sollen die dann auch in ein anderes Bundesland übersiedeln? Denn vielleicht weiß das die Ministerin auch nicht: Normale Jugendliche haben keinen Dienstwagen und Chauffeur.“

FSG/younion _ Die Daseinsgewerkschaft
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