NABU legt Jahresbilanz vor / Auch 2019 mehr Mitglieder / Krüger: Klima- und Artenkrise erfordern entschlosseneres Handeln der Politik

Berlin (ots) – Arten- und Klimaschutz sind Themen, die für immer mehr Menschen oberste Priorität haben. Das zeigte und zeigt sich beispielsweise an den Volksbegehren für Insektenschutz und eine bessere Landwirtschaft in Bayern, Brandenburg, Baden-Württemberg und Niedersachsen, den großen Kimaschutz-Demonstrationen und im steigenden Interesse an Themen wie klima-fitten Wäldern, naturnahem Gärtnern, Plastikfasten und gesunder Ernährung. Der NABU konnte im vergangenen Jahr erneut mehr Unterstützer für den Naturschutz gewinnen. 720.000 Mitglieder, 50.000 Fördernde und 2.000 Orts-, Kreis- und Fachgruppen zählten der NABU und sein bayerischer Partner, der Landesbund für Vogelschutz (LBV), zum 31. Dezember 2019.

„Was uns durch die fortschreitende Erderhitzung droht, haben wir alle während der Sommer 2018 und 2019 erlebt, die beide durch extreme Hitze und Dürre geprägt waren“, sagte NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger bei der Vorstellung des NABU-Jahresberichts in Berlin. Viele Menschen seien zudem über den Zustand der Ökosysteme besorgt.

Klima- und Umweltschutz spielten auch bei der Europawahl im Mai 2019 laut Infratest dimap die wichtigste Rolle bei der Wahlentscheidung – ein klarer Auftrag an das neue EU-Parlament. Krüger: „Es kann kein Weiter so mehr geben. Dies hat auch die EU-Kommission erkannt und mit dem Green Deal Ende 2019 positiv überrascht. Europa muss zukunftsfähig werden – entschlossenes Handeln beim Klima- und Artenschutz ist dringender denn je.“

Zentral sei dabei die Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik. „Damit hat die EU jetzt die Chance, das Ruder herumzureißen und den vielen Agrarmilliarden einen echten gesellschaftlichen und ökologischen Mehrwert gegenüberzustellen“, so Krüger. „Die EU muss eine Landwirtschaft fördern, die ökologisch verträglich arbeitet, statt wie bisher Subventionen nach Flächengröße zu verteilen.“

„Der Klimawandel setzt auch unsere Wälder gewaltig unter Druck. Dabei brauchen wir dringend naturnähere, stabile Wälder zum Schutz des Klimas und zur Bewahrung der biologischen Vielfalt“, so Krüger weiter. „Der NABU hat 2019 ein Papier vorgelegt, in dem er eine klimaangepasste Forstwirtschaft mit mehr wilden Wäldern und einem schonenden Umgang mit dem Boden fordert.“

Auch für den NABU selbst brachte das Jahr 2019 Veränderungen: Jörg-Andreas Krüger löste am 9. November den langjährigen Präsidenten Olaf Tschimpke nach 16 erfolgreichen Jahren an der Verbandsspitze ab.

Die Einnahmen des NABU aus Mitgliedsbeiträgen stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr um rund 2,9 Millionen Euro auf 27,2 Millionen Euro (Vorjahr: 24,3 Millionen Euro). Die Spenden erhöhten sich 2019 gegenüber 2018 um rund 1,8 Millionen Euro auf insgesamt 9,3 Millionen Euro (Vorjahr: 7,5 Millionen Euro). Die Gesamterträge stiegen um 9,7 Millionen auf rund 55,7 Millionen Euro. Mit über 770.000 Mitgliedern und Förderern ist der NABU der mitgliederstärkste Umweltverband in Deutschland mit einer breiten ehrenamtlichen Basis. Die 40.000 aktiven Mitglieder im NABU widmen sich dem Natur- und Umweltschutz zwischen Ostsee und Alpen mit rund 2,5 Millionen Stunden unentgeltlicher Arbeit im Jahr.

Krüger: „Wir brauchen auch in Zukunft Menschen, die sich einbringen und sich von der Größe der Herausforderungen nicht entmutigen lassen. Ich bedanke mich daher herzlich bei allen Ehren- und Hauptamtlichen, sowie bei all jenen, die uns und unsere Arbeit unterstützen oder sich auf anderem Wege für unsere Natur engagieren.“

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