Mehr Sicherheit durch Lkw-Crashtests: Die Ergebnisse retten Leben!
Stuttgart (ots) – Die Mercedes-Benz Ingenieure können durch die Lkw-Crashtests die Sicherheitsentwicklung der Lkw nochmals entscheidend vorantreiben
MANUSKRIPT MIT O-TÖNEN
Anmoderation:
Seit Jahrzehnten ist Mercedes-Benz Pionier bei Sicherheits- und Assistenzsystemen, nicht nur bei den Pkw, sondern auch im Bereich Lkw. Im Fokus der Lkw-Entwicklung steht die Unfallvermeidung, kein Wunder bei der großen Masse eines Trucks. Aber auch an der Minderung von Unfallfolgen wird kontinuierlich geforscht. Unverzichtbar dafür sind Crashtests, die Mercedes Benz Trucks schon seit Jahrzehnten systematisch durchführt. In der eigenen Crashanlage im Technologiezentrum Fahrzeugsicherheit in Sindelfingen können seit vier Jahren Lkw-Crashtests unter idealen Bedingungen durchgeführt werden. Die Crashtests mit schweren Lkw stellen die Sicherheits-Experten von Mercedes-Benz vor ganz besondere Herausforderungen. Das hängt mit Größe und Gewicht der Testprobanden zusammen: Eine typische Sattelzugmaschine für den Fernverkehr wiegt mit etwa 7,5 t ungefähr so viel wie fünf Pkw der Mercedes-Benz C-Klasse. Auch die Breite von 2,55 m und eine Fahrzeughöhe von bis zu 4,0 m bedeuten eine eigene Dimension. Und ein solcher Koloss wird in wenigen Sekunden auf eine 20 Tonnen schwere Attrappe eines Pritschen-Sattelaufliegers knallen…
O-Ton SFX
(0’10)
Das Fahrerhaus bäumt sich auf und wird durch den Aufprall nach hinten versetzt. Doch die Fahrerkabine bleibt in ihrer Grundstruktur erhalten, ebenso im Innern der notwendige Schutzraum des Fahrers. Der Check des Dummys zeigt, der Fahrer wäre bei dem Aufprall nahezu unverletzt geblieben. Sogar die Tür lässt sich öffnen, der Fahrer könnte – wäre es ein realer Unfall – mit eigener Kraft aus dem Fahrerhaus aussteigen. Nur wenige Millisekunden hat dieser Lkw-Crash gedauert, doch bis es zum Crashtest gekommen ist, waren wochenlange Vorbereitungen notwendig, sagt Kay Morschheuser, Leiter Nutzfahrzeug-Unfallanalysen bei Mercedes-Benz Trucks:
O-Ton Kay Morschheuser
Zwei Wochen direkte Vorarbeit, das ist Ausrüsten des Fahrzeugs, das sind mehrere 100 Messstellen, die am Fahrzeug vorbereitet werden. Der Lkw wird farblich so vorbereitet, dass wir im High-Speed-Video auch wirklich Veränderungen, Bewegungen, Abrisse, Beschädigungen sehen können, nachvollziehen können und den Messergebnissen zuordnen können. Die indirekte Vorarbeit, also bis wir das Fahrzeug haben, bis wir es ausgewählt haben, bis wir genau wissen, was wir untersuchen wollen, dauert noch einmal ungefähr sechs Wochen. (0’27)
Nach dem Crash geht die Arbeit aber erst richtig los. Die unterschiedlichsten Daten müssen ausgewertet und dokumentiert werden. Denn diese Daten liefern wertvolle Hinweise für die Fahrzeugentwicklung. Und sie bieten den Unfallforschern die Möglichkeit, Unfälle gezielter und noch detaillierter zu untersuchen und so die Mechanismen im realen Unfall besser zu verstehen.
O-Ton Kay Morschheuser
Ich will einfach lernen, was bei einem Unfall passiert und möchte am liebsten jede Unfallkonstellation kennen. Heute sind wir in der Lage, auch mit Hilfe der Crash-Simulation, ganz viel verschiedene Dinge vorhersagen zu können. Das hilft den Kollegen, um im Vorfeld, also wenn Sie ein Fahrzeugkonzept machen, das Fahrzeug möglichst sicher zu gestalten. (0’25)
Neben realen Crashs unterstützen modernste Simulationsmethoden den Entwicklungsprozess von Trucks. Und auch die Mercedes-Benz Personenwagen profitieren von den Lkw-Crashtests. Crashs zwischen Lkw und Pkw haben gezeigt, was passiert, wenn zwei so unterschiedliche Fahrzeuge aufeinanderprallen. Diese Erkenntnisse sind immens wichtig für die Entwicklung von Pkw und Lkw, betont Kay Morschheuser:
O-Ton Kay Morschheuser
Der Lkw-Pkw-Crash war notwendig, um zu sehen, was passiert bei einem Pkw, was passiert bei einem Lkw. Das hilft uns, den Lkw sicherer zu machen. (0’10)
Abmoderation:
Dass Lkw-Crashtests wichtig sind, zeigt auch der Blick in die Unfallstatistik: Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes sank in Deutschland die Todeszahl der Opfer durch Lkw-Unfälle zwischen 1992 und 2018 um rund 60 Prozent und auch die Zahl der Schwerverletzten ist in diesem Zeitraum um etwa 45 Prozent zurückgegangen. Und das bei einer gestiegenen Transportleistung um circa 80 Prozent.
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