Breakthrough Initiatives soll Studie zur Suche nach primitivem Leben in den Wolken der Venus finanzieren

San Francisco (ots/PRNewswire) – Neue Forschungsergebnisse deuten auf die Existenz einer potenziellen Biosignatur auf dem erdnächsten Planeten

Die privat finanzierten wissenschaftlichen Weltraumprogramme Breakthrough Initiatives, die vom wissenschaftlichen und technologischen Investor und Philanthropen Yuri Milner gegründet wurden, fördern eine Forschungsstudie über die Möglichkeit von primitivem Leben in den Wolken der Venus. Die Studie von der gestern verkündeten Entdeckung des Gases Phosphin in der Atmosphäre des Planeten inspiriert, das auf eine mögliche Biosignatur hindeutet.

Das Forschungsteam besteht aus hochkarätigen Physikern, Astronomen, Astrobiologen, Chemikern und Ingenieuren unter der Führung von Dr. Sara Seager, Professorin für Planetologie, Physik und Raumfahrttechnik am Massachusetts Institute of Technology. Die Gruppe wird den wissenschaftlichen Fall von potenziellem Leben erforschen und die technischen Herausforderungen einer Erkundungsmission analysieren, sollten sich diese Beweise verdichten.

Entdeckung von Phosphin

Die neue Veröffentlichung von der Hauptautorin Dr. Jane Greaves von der Cardiff University und von Dr. Seager und ihren Mitarbeitern belegt die Anwesenheit von Phosphin (PH3) in der Venusatmosphäre durch eine Analyse von Millimeterwellenband-Beobachtungen des Atacama Large Millimeter Array (ALMA) in Chile, mit zusätzlichen Beweisen vom James Clerk Maxwell-Teleskop (JCMT) in Hawaii.

Der gemessene Phosphingehalt in den Wolken der Venus, etwa 20 Teile pro Milliarde, ist für ein Gas vollkommen ungewöhnlich, das anfällig für die Zerstörung durch ultraviolette Strahlung ist, die entweder direkt oder durch ultraviolett-induzierte Radikale erfolgt. Dies lässt vermuten, dass ein bestimmter Prozess das Gas wieder auffüllt. Doch welcher Prozess?

Phosphin ist eine „biogene“ Chemikalie: Sämtliche auf der Erde gefundenen Proben sind durch biologische oder vom Menschen verursachte Prozesse hergestellt worden, die einen beträchtlichen Energieaufwand erfordern. Auch wenn die genauen biologischen Mechanismen zur Bildung von Phosphin unbekannt sind, werden sie mit dem biologischen Abbau organischer Materie durch Bakterien in Verbindung gebracht. Das Gas kommt sowohl in sauerstofffreier Umgebung wie Feuchtgebieten und Sümpfen als auch in tierischen Eingeweiden vor. Die Präsenz von Phosphin auf der Venus könnte sich zwar als Folge eines nicht-lebenden Prozesses herausstellen, doch ist der Wissenschaft gegenwärtig kein solcher Prozess auf einem terrestrischen Planeten bekannt.

„Die Entdeckung von Phosphin ist eine aufregende Entwicklung“, so S. Pete Worden, Geschäftsführer von Breakthrough Initiatives. „Wir haben es vielleicht mit einer Biosignatur zu tun und eine glaubwürdige Erklärung dafür, wie es dorthin gelangt ist. Wir haben es vielleicht mit einer Biosignatur zu tun und eine glaubwürdige Erklärung dafür, wie es dorthin gelangt sein könnte. Im nächsten Schritt müssen die grundlegenden wissenschaftlichen Arbeiten durchgeführt werden, die erforderlich sind, um die Beweise genau zu untersuchen und zu überdenken, wie die Möglichkeit des Lebens am besten bestätigt und ausgeweitet werden kann.“

„Irgendwo jenseits der Erde Leben zu finden, wäre wirklich von großer Bedeutung“, kommentierte Yuri Milner, Gründer von Breakthrough Initiatives. „Falls die nicht zu unterschätzende Chance besteht, dass es sich direkt nebenan auf der Venus befindet, ist die Erforschung dieser Möglichkeit eine dringende Priorität für unsere Zivilisation.“

„Wir waren überwältigt, in der Atmosphäre der Venus ein Molekül zu finden, das von Organismen stammen könnte“, sagte Dr. Greaves. „Wir werden weiterhin beobachten und nach weiteren Spuren suchen, um herauszufinden, von wo genau auf dem Planeten das Phosphin herkommt.“

Dazu äußerte sich Dr. Seager: „Wir sind ganz begeistert, an die Grenzen des Möglichen zu gehen und versuchen zu verstehen, welche Art von Leben in der sehr ungünstigen Venus-Atmosphäre existieren könnte und nach welchen weiteren Beweisen für Leben auf einer Venus-Mission gesucht werden sollte“

Projektleitung

Dr. Sara Seager – MIT – Forschungsleiterin
Dr. Janusz Petkowski – MIT – Stellvertretender Forschungsleiter
Dr. Chris Carr – Georgia Tech
Dr. Bethany Ehlmann – Caltech
Dr. David Grinspoon – Planetary Science Institute
Dr. Pete Klupar – Breakthrough Initiatives – Chefingenieur Die Breakthrough Initiatives bilden eine Reihe von wissenschaftlichen Weltraumprogrammen, die grundsätzliche Fragen des Lebens im Universum erkunden.

Im Juli 2015 kündigte Yuri Milner zusammen mit Stephen Hawking den Start des Astronomieprogramms Breakthrough Listen an, das mit 100 Millionen Dollar dotiert ist und die Suche nach extraterrestrischer Intelligenz im Universum neu anregen soll. Im April 2016 wurde Breakthrough Starshot ins Leben gerufen, ein ebenfalls mit 100 Millionen Dollar gefördertes Forschungs- und Ingenieursprogramm zur Entwicklung einer neuen Technologie für unbemannte interstellare Reisen. Breakthrough Watch ist ein astronomisches Programm zur Entwicklung von erd- und weltraumbasierten Technologien, mit denen primitives Leben auf erdähnlichen Planeten in unserer kosmischen Nachbarschaft nachgewiesen werden können. All diese philanthropischen Initiativen werden von der Breakthrough Foundation finanziert, die wiederum von Yuri und Julia Milner gegründet wurde.

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