Stegemann: Aus wechselvoller Geschichte deutscher Agrarpolitik lernen

Berlin (ots) – Abschlussbericht der Unabhängigen Historikerkommission im Agrarausschuss

Der Vorsitzende der Unabhängigen Historikerkommission beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Prof. Dr. Horst Möller, hat dem Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft am heutigen Mittwoch den Abschlussbericht „Agrarpolitik im 20. Jahrhundert“ vorgestellt. Dazu erklärt der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Albert Stegemann:

„Der eindrucksvolle Bericht der Historikerkommission unterstreicht einmal mehr, dass die deutsche Land- und Ernährungswirtschaft nur in einem gemeinsam Haus Europa bestehen kann. Wir brauchen die Europäische Union mit ihrem Binnenmarkt und der Gemeinsamen Agrarpolitik, um den Landwirtsfamilien in Deutschland gute Perspektiven zu bieten. Wer mit dumpfen Parolen einer Renationalisierung der Landwirtschaft das Wort redet, wer die EU verunglimpft, der handelt nicht im Interesse der Bauern, sondern schadet ihnen.

Dank gebührt dem früheren Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt, der die Historikerkommission eingesetzt hat, ebenso wie Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner, in deren Amtszeit die Arbeiten abgeschlossen werden konnten. Die Beteiligung des damaligen Reichsernährungsministeriums an der verbrecherischen Siedlungspolitik der Nationalsozialisten wird in dem Bericht ebenso umfänglich aufgearbeitet wie die höchst umstrittene Weiterbeschäftigung NS-belasteter Beamter in der Bundesrepublik bis in die Achtzigerjahre. Wir müssen uns auch mit der Geschichte der deutschen Agrarpolitik auseinandersetzen, sie kritisch hinterfragen und aus ihr lernen.“

Hintergrund: Die Unabhängige Historikerkommission beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wurde 2016 vom damaligen Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt eingesetzt. Der Abschlussbericht ist unter dem Titel „Agrarpolitik im 20. Jahrhundert – Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und seine Vorgänger“ im Verlag De Gruyter Oldenbourg erschienen.

Der Vorsitzende der Kommission, Prof. Dr. Horst Möller, ist ehemaliger Direktor des Instituts für Zeitgeschichte in München.

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