Karliczek: Berufsbildung in Europa attraktiv und zukunftsfähig gestalten

Berlin (ots) – EU-Bildungsministerinnen und -minister setzen sich bei informellem Treffen in Osnabrück ehrgeizige Ziele für Aus- und Weiterbildung

Bei ihrem zweitägigen informellen Treffen in Osnabrück haben sich die EU-Bildungsministerinnen und -minister mit den Auswirkungen der Pandemie auf die Bildung und Ausbildung in Europa befasst und ihre bisherigen Erfahrungen ausgetauscht. Als Schwerpunkt stand die Förderung der beruflichen Ausbildung in der EU auf der Agenda. Hier wollen die Mitgliedstaaten auf Initiative der deutschen EU-Ratspräsidentschaft die Zusammenarbeit in der europäischen Berufsbildung weiter stärken. Dazu erklärt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek:

„Ich freue mich, dass wir an diesen zwei Tagen zum ersten Treffen der EU-Bildungsministerinnen- und Minister unter deutscher EU-Ratspräsidentschaft in Osnabrück zusammenkommen konnten. Unser Treffen zeigt: Der gemeinsame Austausch und die intensive Zusammenarbeit in der EU gehen in dieser Zeit der Pandemie weiter. In den beiden Tagen haben wir die EU in den wichtigen Themen Bildung und Ausbildung gemeinsam einen Schritt weiter vorangebracht.

Alle Teilnehmer haben zum Ausdruck gebracht, in den nächsten Jahren die berufliche Bildung in Europa stärken zu wollen.

Exzellente Bildung in allen Bereichen spielt eine herausragende Rolle, gerade um die Herausforderungen der Digitalisierung, des Klimawandels und des demographischen Wandels zu meistern. Die berufliche Bildung bietet jungen Menschen in ganz Europa attraktive Perspektiven. Die EU Skills Agenda, die die EU-Kommission kürzlich veröffentlicht hat, setzt hier aus meiner Sicht die richtigen Impulse. Ziel der EU Skills Agenda ist es, die Beschäftigungsfähigkeit in der EU sowohl von jungen Menschen als auch von Erwachsenen durch Weiterbildung zu steigern. Wir wollen die EU-Kommission bei dieser Initiative tatkräftig unterstützen. Ich setze mich daher als deutsche EU-Ratspräsidentschaft dafür ein, dass wir auch Ratsempfehlungen zur Zukunft der Berufsbildung mit meinen europäischen Kolleginnen und Kollegen noch auf dem Bildungsministerrat im November verabschieden.

Mir ist wichtig, dass die Mitgliedstaaten in diesem Punkt noch weiter vorangehen. Deshalb habe ich meinen Amtskolleginnen und -kollegen bei unserem Treffen in Osnabrück den Entwurf für eine „Osnabrücker Erklärung“ vorgelegt. In dieser setzen wir uns als Mitgliedstaaten vier ehrgeizige Ziele für eine leistungsstarke und zukunftssichere Berufsbildung: Wir wollen die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit steigern, gemeinsam eine Weiterbildungskultur aufbauen, die Nachhaltigkeit in der Berufsbildung verankern sowie die internationale Dimension mit grenzüberschreitender Mobilität stärken und fördern. In Osnabrück ist der Startschuss gefallen für die Weiterentwicklung der beruflichen Bildung in der Europäischen Union. Wir werden die Erklärung nun weiter beraten. Mein Ziel ist, dass wir die „Osnabrücker Erklärung“ beim Bildungsministerrat im November gemeinsam unterzeichnen können.“

Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz und rheinland-pfälzische Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig betonte ebenfalls die große Bedeutung der beruflichen Bildung in Europa. Sie erklärte: „Die Corona-Pandemie hat unsere Schulen in ganz Europa vor große Herausforderungen gestellt. Das Virus kennt keine Grenzen und doch führt uns die Pandemie zeitweise die einstigen Grenzen innerhalb Europas wieder sehr deutlich vor Augen. In dieser Pandemie und auch weit darüber hinaus brauchen wir aber Gemeinschaft und Gemeinsinn statt Abgrenzung. Wir brauchen europäische Antworten. Und die haben wir mit der Osnabrücker Erklärung, die einen wichtigen Impuls für die berufliche Bildung in Europa geben wird.“

Hintergrund:

Präsidentschafts-Trio

Seit dem 1. Juli 2020 hat Deutschland turnusgemäß für sechs Monate den Vorsitz im Rat der Europäischen Union inne. In dieser Funktion leitet die deutsche Delegation die Verhandlungen europäischer Gesetzesvorhaben und anderer Initiativen und kann außerdem eigene Schwerpunktthemen setzen. Das Programm der deutschen EU-Ratspräsidentschaft fügt sich in das umfangreiche Programm des „Präsidentschafts-Trios“ von Deutschland, Portugal und Slowenien für die nächsten 15 Monate ein.

Zum Programm der deutschen EU-Ratspräsidentschaft gehören neben einer Vielzahl an Fachveranstaltungen auch sogenannte informelle Treffen der Fachminister, darunter die Minister für Forschung und Bildung. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Informelle Tagung der Ministerinnen und Minister für Forschung am 21. Juli 2020 als Videokonferenz mit neuen interaktiven Elementen durchgeführt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) richtet am 20. Oktober 2020 außerdem eine Ministerkonferenz zur Zukunft des Europäischen Forschungsraums aus.

Weitere Informationen:

https://www.bmbf.de/eu2020

https://ots.de/CpguED

https://www.bmbf.de/de/lernen-in-europa-303.html

https://www.eu2020.de/

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