RTL/ntv-Trendbarometer / Forsa-Aktuell: Grüne plus 4 Prozentpunkte, SPD minus 2 Prozentpunkte – SPD derzeit nur noch in Hamburg stärkste Partei, in Sachsen liegt sie hinter CDU, AfD, Linke und Grünen

Köln (ots) – CDU/CSU 36, Grüne 22, SPD 14, Linke 8, AfD 8, FDP 5 Prozent
Die Ergebnisse bei den Kommunalwahlen im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen am vergangenen Sonntag beeinflussen auch die bundespolitische Stimmung in Deutschland. Im aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer gewinnen die Grünen vier Prozentpunkte, von 18 auf 22 Prozent. Die SPD verliert zwei Prozentpunkte (auf 14%), Linke und AfD gehen um jeweils einen Prozentpunkt zurück. Die Werte von Union, FDP und sonstigen kleineren Parteien bleiben unverändert. Die SPD liegt aktuell 22 Prozentpunkte hinter der CDU/CSU und acht Prozentpunkte hinter den Grünen.

Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, könnten die Parteien mit folgendem Ergebnis rechnen: CDU/CSU 36 Prozent (Bundestagswahl 32,9%), Grüne 22 Prozent (8,9%), SPD 14 Prozent (20,5%), Linke 8 Prozent (9,2%), AfD 8 Prozent (12,6%) und FDP 5 Prozent (10,7%). 7 Prozent würden sich für eine der sonstigen Parteien entscheiden (5,2%). Die Zahl der Nichtwähler und Unentschlossenen liegt mit 22 Prozent etwas unter dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8%).

SPD verlor in zwei Jahrzehnten zwei Drittel ihrer Wähler
Die SPD liegt im Augenblick 27 Prozentpunkte unter ihrem Ergebnis bei der Bundestagswahl 1998. Damals holte sie, mit Gerhard Schröder als Kanzlerkandidat, 40,9 Prozent der gültigen Stimmen und hatte fast sechs Prozentpunkte Vorsprung vor der Union (35,1%). Die CDU/CSU liegt derzeit etwas über, die FDP etwas unter ihrem Ergebnis von 1998. Alle anderen Parteien haben sich seit 1998 verbessert, am stärksten die Grünen mit einem Plus von 15 Prozentpunkten. Zusammen liegen Grüne, Linke, sonstige kleinere Parteien und AfD (als Nachfolger der damaligen rechten Parteien) 27 Prozentpunkte über ihrem Ergebnis vor 22 Jahren. Damals hatten CDU/CSU und SPD zusammen noch 76 Prozent, derzeit würden sie zusammen noch 50 Prozent erreichen.

Die SPD hat in zwei Jahrzehnten zwei Drittel (66%) ihrer damaligen Wähler verloren. Dieser Wählerschwund betrifft sämtliche Bundesländer, nicht nur Nordrhein-Westfalen (wo die SPD derzeit bei einer Bundestagswahl mit 17 Prozent noch einmal 7 Prozentpunkte weniger erreichen würde als bei der Kommunalwahl). Die stärksten prozentualen Verluste haben die Sozialdemokraten seit 1998 in Sachsen (minus 69 Prozent, von 29,1 auf 9 Prozent) und in Bayern (minus 74 Prozent, von 34,4 auf 9 Prozent). Die Verluste der SPD liegen in allen Bundesländern bei weit über 50 Prozent, lediglich in Hamburg ist der Verlust mit minus 45 Prozent etwas moderater.

Hamburg ist auch das einzige Bundesland, bei dem die SPD bei einer Bundestagswahl noch stärkste Partei würde. In Bremen und im Saarland wäre sie noch zweitstärkste Partei, in neun weiteren Bundesländern läge sie derzeit auf Platz 3 und in drei Ländern auf Rang 4. In Sachsen würden die Sozialdemokraten nur den fünften Platz schaffen – hinter CDU, AfD, Linke und Grünen.

Söder vor Habeck, Habeck vor Scholz

Wenn die Deutschen ihren Bundeskanzler direkt wählen könnten, würde CSU-Chef Markus Söder am besten abschneiden: Er liegt im aktuellen RTL/ntv-Trendbarometer weiterhin mit 36 Prozent auf Platz 1. Grünen-Chef Robert Habeck kann zwei Prozentpunkte gewinnen und kommt auf 19 Prozent, der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz verliert zwei Prozentpunkte und liegt derzeit mit 14 Prozent auf dem dritten Platz. 31 Prozent der Befragten würden keinen der drei wählen.

Auch in der Frage der politischen Kompetenz können die Grünen in dieser Woche um drei Prozentpunkte zulegen. 9 Prozent der Bundesbürger trauen den Grünen zu, mit den Problemen in Deutschland am besten fertig zu werden. Der SPD trauen das unverändert 5 Prozent zu, der CDU/CSU 43 Prozent (ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche). 39 Prozent trauen das keiner Partei zu.

Die Meldungen sind mit der Quellenangabe RTL/ntv-Trendbarometer frei zur Veröffentlichung.

Die Daten zu Partei- und Kanzlerpräferenzen wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag der Mediengruppe RTL vom 14. bis 19. September 2020 erhoben. Datenbasis: 2.501 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/-2,5 Prozentpunkte. Die Parteipräferenzen für die einzelnen Bundesländer im Sommer 2020 wurden vom 11. Mai bis 18. September im Rahmen des RTL/ntv-Trendbarometers erhoben. Datenbasis: ca. 30.000 Wahlberechtigte.

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