WDR-Kinderrechtepreis 2020 – „Mobile Preisverleihung“ in Zeiten von Corona
Köln (ots) – Die feierliche Preisverleihung des WDR-Kinderrechtepreises 2020 im Kölner Funkhaus des WDR musste wegen der Corona-Pandemie ausfallen. Trotzdem fanden Urkunden und Glückwünsche ihren Weg zu den Besitzer*innen: Die „Mobile Preisverleihung“ mit Filmteam vor Ort bei den Gewinner*innen machte es möglich.
Alle Filme und Fotos von den Urkundenübergaben sind ab Sonntag, 20.09.2020, auf der Homepage des WDR zu sehen:
kinderrechtepreis.wdr.de
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, diesjähriger Schirmherr des Preises und Laudator für den Ersten Preis, übermittelte seine Wertschätzung per Videobotschaft: „Auf dieses junge und engagierte Team dürfen Sie stolz sein, und ich bin es auch. Sie alle tun nichts weniger, als das Recht von Kindern auf Gesundheit, Schutz und Selbstbestimmung umzusetzen!“
WDR Direktorin Valerie Weber lobt in ihrem Grußwort die Preisträger-Projekte: „Wir sind beeindruckt, mit wieviel Phantasie, Leidenschaft und Energie Sie sich für die Kinderrechte einsetzen!“
WDR-Moderator Johannes Döbbelt besuchte Ende August alle Preisträger*innen zusammen mit Mitgliedern der Kinder-Jury und einem Kamerateam. Dabei konnten die Gäste nicht nur die Menschen kennenlernen, die hinter den Projekten stehen, sondern auch einen besonderen Eindruck von der Arbeit vor Ort gewinnen. Zu den Gratulierenden gehören auch WDR-Moderatorin Bettina Böttinger und WDR-Moderator André Gatzke.
Auf der Online-Seite des Kinderrechtepreises findet man auch TV-Beiträge zu den Projekten und die Broschüre, in der alle vorbildhaften Einsendungen des Wettbewerbs vorgestellt werden.
Dies sind die Preisträger vom WDR-Kinderrechtepreis 2020:
Platz 1 (dotiert mit 2500 Euro): „Soulbuddies e.V.“ in Rheda-Wiedenbrück
Kostenfrei, niederschwellig und ohne Wartezeit – das Prinzip des ehrenamtlichen Seelentrösterteams aus Rheda-Wiedenbrück ist einfach und eindeutig. Kinder und Jugendliche in einer psychischen Krise brauchen rasche Hilfe. Ihre Schwierigkeiten dürfen sich nicht zu kaum lösbaren Problemen auswachsen. Und ihr Mut, sich Hilfe zu suchen, darf nicht sinken. Viele aber müssen Monate bis Jahre auf den geeigneten Therapieplatz warten. Die geschulten Soulbuddies bieten deshalb ehrenamtlich erste Hilfe: in der offenen Sprechstunde, als psychotherapeutische Akutbehandlung und in Form pädagogischer Unterstützung in Mädchen- und Jungengruppen. Bis ein indizierter Behandlungsplatz gefunden ist, stehen die Therapeut*innen des Soulbuddies e.V. den Kindern und Jugendlichen zur Seite. Und manchen genügen schon diese Zeit und Zuwendung, um ihre psychische Stabilität zurück zu gewinnen.
Platz 2 (dotiert mit 2000 Euro): „Backyard“ für Straßenkids (Sleep In Stellwerk) in Dortmund
Einige hundert Jugendliche, manche noch Kinder, finden jährlich beim Stellwerk in Dortmund einen geschützten Schlafplatz am Abend. Sie bekommen den nötigen Abstand zur Straßenszene, etwas zu essen und viel Zuwendung. Mit gezielter Ansprache und Beratung sollen sie nach und nach wieder andere Perspektiven für ihr Leben entwickeln. Tagsüber aber sind die Jugendlichen ganz auf sich selbst gestellt. Am Morgen müssen alle die Notschlafstellen verlassen, so ist die gesetzliche Vorgabe. Das Team des Sleep In Stellwerk in Dortmund hat jetzt mit Hilfe von Spenden und Ehrenamt eine stimmige Alternative aufgebaut. Im „Backyard“ können sich Jugendliche, die auf der Straße leben, auch tagsüber an drei Tagen in der Woche aufhalten. Sie haben es dort warm im Winter, werden versorgt und sind geschützt.
Platz 3 (dotiert mit 1500 Euro): „Spielplätze statt Schrottplätze“ der Grundschule IM Süden in Köln
Mit dem Hinweis auf ihre Kinderrechte, mit beeindruckender Beharrlichkeit und viel Eigeninitiative erreichten Grundschulkinder im Kölner Süden, dass sich sämtliche Verantwortliche in der Bezirksverwaltung um einen verwahrlosten Spielplatz kümmern. Dank vielfacher Kooperationen der Akteure in der Stadt ist die Fläche am Kölnberg heute zum Teil wieder Instand gesetzt und zum Spielen zu gebrauchen. Die Kinder haben die Erwachsenen dazu gebracht, gemeinsam nach Lösungen zu suchen und sie haben damit für viel Lob und gute Presse in ihrem Stadtteil gesorgt.
WDR Kinderrechtepreis:
Eine Kinder- und Erwachsenen-Jury entschied am 10 Juni 2020 gleichberechtigt über die Gewinner*innen. Wegen der Coronakrise fand die Sitzung erstmals als reines Digitalmeeting statt. Zur Kinderjury gehören acht Jungen und Mädchen zwischen acht und zehn Jahren, die sich selbst bereits für Kinderrechte engagiert haben. Vertreter*innen großer Kinderhilfswerke, Fachleute für Kinderrechte und Jan Lamontain als Vertreter des NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet bildeten die Erwachsenenjury.
Valerie Weber, WDR Programmdirektorin NRW, Wissen und Kultur: „Dass Kinder Rechte haben und geschützt werden müssen, klingt scheinbar selbstverständlich. Wenn das so wäre, bräuchte es den WDR-Kinderrechtepreis nicht. Wir wollen denen Gehör verschaffen, die engagiert, kreativ und nachhaltig für die Interessen von Kindern eintreten und die versuchen heute Strukturen zu ändern, damit es morgen Kindern besser geht.“
Der WDR lobt seit 1994 alle zwei Jahre den „WDR-Preis für die Rechte des Kindes“ aus. Ziel des Preises ist es, Initiativen in Nordrhein-Westfalen zu fördern, die die Kinderrechte in NRW vorbildlich und unkonventionell umsetzen. Der Preis soll die Diskussion über die Umsetzung der UN-Konvention in Deutschland fördern und deutlich machen, dass es viele Möglichkeiten gibt, die Situation der Kinder zu verbessern.
Weitere Informationen zum WDR-Kinderrechtepreis: www.kinderrechtepreis.wdr.de
Fotos finden Sie unter www.ARD-foto.de
Pressekontakt:
Ihre Fragen richten Sie bitte an:
WDR Kommunikation
Tel. 0221 220 7100
wdrpressedesk@wdr.de
Besuchen Sie auch die WDR Presselounge: www.presse.WDR.de
Original-Content von: WDR Westdeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell