Hört auf, zu sparen! – Grünere Zukunft durch höheren Stromverbrauch
München (ots) – Anmoderationsvorschlag: Im Energiesparen sind die meisten hier in Deutschland inzwischen ziemlich gut. Den Stromzähler immer im Blick, folgen wir den vielen Energiespartipps, die wir ständig und überall finden. Und das ist auch gut so, heißt es immer wieder. Es sei ein wichtiger Beitrag für eine umweltfreundliche Zukunft. Der junge Ökostrom-Anbieter 4hundred aus München behauptet allerdings das Gegenteil. Von da heißt es: „Strom sparen ist out! Um die Energiewende voranzutreiben, müssen wir mehr Strom verbrauchen.“ Warum das tatsächlich Sinn ergibt, weiß mein Kollege Oliver Heinze.
Sprecher: Strom sparen war über lange Zeit das Gebot der Stunde. Und das haben wir auch ziemlich gut umgesetzt. Jetzt plötzlich wieder mehr Strom zu verbrauchen, ist aber kein Widerspruch, wie 4hundred-Mitbegründerin Ilona Ludewig erklärt.
O-Ton 1 (Ilona Ludewig, 28 Sek.): „Die meisten haben ja schon umgestellt beim Stromverbrauch. Und wenn dann noch der grüne Strom aus der Dose kommt, hat man schon einen guten Beitrag geleistet. Aber woran man natürlich auch denken muss, ist: Was ist mit dem Gasherd? Was ist beim Heizen? Wie ist es mit dem Auto, mit dem Dieselfahrzeug? Und da wird ja immer noch auf fossile Brennstoffe gesetzt. Die fossilen Brennstoffe, die müssen wir noch loswerden. Wir sind überzeugt, dass es nur eine einzige Energiequelle für alles das braucht, und zwar Strom aus erneuerbaren Quellen und, ja, das wird sich dann auch beim Stromverbrauch zeigen.“
Sprecher: Um die Privathaushalte mit ins Boot zu holen, muss allerdings vieles einfacher und gerechter werden, wie zum Beispiel die EEG-Umlage.
O-Ton 2 (Ilona Ludewig, 14 Sek.): „Wir wollen ja grünen Strom machen und dann wird die EEG-Umlage aber auf den Strom erhoben – das macht keinen Sinn! Ja, zum Beispiel Leute, die schon grünen Strom kaufen, sollten diese Abgaben dann eben nicht mehr zahlen müssen, sondern die sollten dann auf die fossilen Brennstoffe gelten.“
Sprecher: Ziel sollte sein, den Preis für Strom generell zu senken. Und auch bei der E-Mobilität gibt es Nachholbedarf.
O-Ton 3 (Ilona Ludewig, 26 Sek.): „Es gibt im Moment noch viel zu wenig Ladesäulen. Und dann sind die alle in verschiedener Hand und Eigentum von verschiedenen Anbietern. Also, wer so ein E-Auto hat, hat da so ein ganzes Dickicht aus verschiedenen Tarifen und Anmeldesystemen und Karten und Apps. Das ist viel zu kompliziert. Ich würde mir wünschen, ein verbundenes Netz aus Ladestationen, an denen man – am besten sogar über seinen eigenen Energieanbieter – mit grünem Strom auftanken kann. Und dann würde man es allen leichter machen.“
Sprecher: Außerdem würde mehr Transparenz seitens der Stromanbieter helfen.
O-Ton 4 (Ilona Ludewig, 29 Sek.): „Viele Anbieter gewinnen Kunden durch Lockangebote, die tolle Extras versprechen, sodass der Neukundentarif weit unter dem eigentlichen Strompreis liegt, der für das Unternehmen wirtschaftlich wäre. Bezahlen muss das aber jemand. So kommt es, wenn man beispielsweise vergisst, nach dem ersten Jahr rechtzeitig zu kündigen, dass der Preis ab dem zweiten Jahr in die Höhe geht. Wir von 4hundred sind für mehr Transparenz auf dem Strommarkt und plädieren dafür, diese Subventionsmodelle abzuschaffen und Ökostrom als Energiequelle dazu für alle, egal ob Neu- oder Langzeitkunde, bezahlbar zu machen.“
Abmoderationsvorschlag: Unser Hauptaugenmerk sollte also nicht darauf liegen, Strom einzusparen, sondern wie wir langfristig alles auf sauberen Strom umstellen können, um auf schmutzige Energieträger zu verzichten. Der Anfang ist gemacht: Ökostromtarife sind inzwischen kaum mehr teurer als konventioneller Strom. Teilweise sind sie sogar günstiger. Vergleichen können Sie ganz einfach im Netz. Zum Beispiel auf 4hundred.com.
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