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Stammler/Voglauer zum Welternährungstag: Industrielle Landwirtschaft schafft es nicht, die Weltbevölkerung zu ernähren
Grüne sehen Ausweg in kleinbäuerlicher Produktionsweise
Wien (OTS) – „Der jährlich stattfindende Welternährungstag soll uns darauf aufmerksam machen, dass weltweit noch Millionen Menschen Hunger leiden. Der UNO-Welternährungsbericht besagt, dass im vergangenen Jahr nicht weniger als 690 Millionen Menschen Hunger gelitten haben. Das entspricht rund neun Prozent der Weltbevölkerung“, stellt Olga Voglauer, Agrarsprecherin der Grünen fest. Die Zahl der Unterernährten ist somit höher als 2018. Konflikte, extreme Klimalagen sowie eine weltmarktorientierte Landwirtschaft sind die Hauptverursacher für dieses Versagen.
„Der Weltagrarbericht sieht in der kleinbäuerlichen Produktion das beste und erfolgreichste Mittel um Hunger zu bekämpfen und gleichzeitig die ökologischen Auswirkungen der Landwirtschaft zu minimieren. Wir sind angehalten, uns von einer exportorientierten Landwirtschaft hin zu einer regionalen und lokalen Landwirtschaft hinzuentwickeln“, sagt Clemens Stammler, Sprecher für die ländliche Entwicklung und Obmann der Grünen Bäuerinnen und Bauern. „Nur etwa 40 Prozent des geernteten Getreides dienen als Lebensmittel. Der Rest wird zu Tierfutter, Sprit oder Industrierohstoffen weiterverarbeitet“, ergänzt Voglauer empört.
Höchst besorgniserregend sehen die Abgeordneten das immer stärker voranschreitende „Landgrapping“ gepaart mit der Klimakrise. „Die weltmarktorientierte Landwirtschaft führt zu einer Verengung der Produktpalette. Produziert werden Massengüter wie Soja, Mais oder Raps. Die dazu aufgekauften Landflächen stehen dann der lokalen Nahrungsproduktion nicht länger zur Verfügung“, führt Stammler aus. „Lokale Konflikte und die Klimakrise erledigen den Rest. Wenn sich der Trend fortsetzt, kann die Zahl der Unterernährten in den nächsten zehn Jahren auf 840 Millionen ansteigen. Vor allem Kinder tragen davon oft lebenslange Schäden davon“, ergänzt Voglauer.
Den Ausweg sehen die Abgeordneten in einer kleinbäuerlichen Produktionsweise. „Nur so können die Auswirkungen der Landwirtschaft auf das Weltklima reduziert werden. Wo Kleinbauern genügend Mittel haben, produzieren sie weitaus effizienter als die industrielle Landwirtschaft“, zeigt Voglauer auf. Stammler ergänzt: „Es muss ein Umdenken hin zu einer ökologischen Landwirtschaft stattfinden. Auch in Europa gibt es einen enormen Zwang zur Produktivitätssteigerung und Billigproduktion. Hier muss schleunigst gegengesteuert werden“.
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