ORF Universum History „Hallstatt und das weiße Gold – Die Salz-Saga“
Wien (OTS) – Es ist eine der ältesten und besterforschten Industrieregionen der Welt: Hallstatt im oberösterreichischen Salzkammergut. Seit rund 7.000 Jahren wird hier Salz in großem Ausmaß abgebaut. Der weltbekannte archäologische Fundort Hallstatt, der namengebend für eine ganze Epoche der europäischen Geschichte, der frühen Eisenzeit, ist, steht seit über 100 Jahren im Fokus der Forschungsarbeit des Naturhistorischen Museums Wien. Derzeit bilden das [Gräberfeld] (https://www.ots.at/redirect/graeberfeld), der [Salzbergbau] (https://www.ots.at/redirect/bergwerk) und der [Wirtschaftsraum] (https://www.ots.at/redirect/wirtschaftsraum) die Schwerpunkte der wissenschaftlichen Untersuchung.
Die neue „Universum History“-Dokumentation „Hallstatt und das weiße Gold – Die Salz-Saga“ lässt am Dienstag, dem 27. Oktober, um 21.05 Uhr in ORF 2 mit aufwendigen Reenactments und Animationen das Leben der prähistorischen Menschen wiederauferstehen. All das basierend auf den aktuellen Ergebnissen interdisziplinärer Forschungsprojekte unter Leitung der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums Wien. „Das ‚weiße Gold‘ brachte Reichtum und Wohlstand, technische Innovationen, Migration, kulturellen Austausch und frühe Globalisierung schon vor 2.500 Jahren. Das prähistorische Hallstatt ist ein wichtiges Forschungsgebiet von unserem Museum“, betont NHM Wien-Generaldirektorin Dr. Katrin Vohland.
In der Eisenzeit (zwischen 800 und 400 v.Chr.) gehört Hallstatt zu den bedeutendsten Siedlungen Europas. Die Spuren dieser prähistorischen Bergleute finden sich konserviert im Salz im Innern des Berges. Seitens des NHM Wien betont Hans Reschreiter, Leiter der Ausgrabung und Forschung im prähistorischen Salzbergwerk Hallstatt:
„Vieles von dem, was wir in Hallstatt finden, ist weltweit einmalig, es hat sich nur hier im Salz erhalten. Deshalb arbeiten wir seit vielen Jahren mit Vermittlungsarbeit mit Lebensbildern, mit Rekonstruktionen, um diese faszinierende unsichtbare unterirdische Welt zu transportieren. Aus den ersten Rekonstruktionen, aus den ersten Lebensbildern sind dann die ersten animierten Lebensbilder entstanden. Mit diesem Film haben wir jetzt endlich die Chance, diese Welt vor 2.500 Jahren lebendig zu machen und einem breiten Publikum zu präsentieren. So können wir zeigen, wie Forschung 100 Meter unter der Oberfläche funktionieren kann und welche Ergebnisse wir erzielen.“
Dank interdisziplinärer Forschungen u.a. durch Kerstin Kowarik (NHM Wien) zählt Hallstatt heute zu den besterforschten Kulturlandschaften der Welt. Anspruch der Dokumentation ist es, alle Spielszenen und die Ergebnisse österreichischer und internationaler Forschung eng miteinander zu verknüpfen. Der Film erzählt die fiktive Geschichte der jungen Soi – dargestellt von Fanny Krausz –, die aus dem Gebiet der Oberen Adria nach Hallstatt emigriert, ihre beschwerliche Arbeit unter Tag, die Heirat mit einem Hallstätter, wie sie sich Reichtum und Wohlstand erarbeitet und erhandelt. Der Bergsturz, bei dem ihr Mann ums Leben kommt, beendet die Erfolgsgeschichte jäh. Doch Soi gibt nicht auf. Ihr Lebensweg ist fragmentarisch, wie ein Puzzle, aus den Resultaten der jahrzehntelangen Forschungen zusammengesetzt und dokumentiert gleichzeitig auch die weltweit einzigartige multidisziplinäre Erforschung des prähistorischen Salzabbaus und der prähistorischen Gesellschaft Hallstatts. Bewusst steht eine weibliche Figur im Zentrum, denn die Forschung in Hallstatt hat in den vergangenen Jahren ein ganz neues Bild der Arbeit unter Tage gezeichnet, welches die Bedeutung von Frauen und Kindern im Bergbau in ein völlig neues Licht rückt. Die „Universum History“-Dokumentation zeigt nicht nur, dass prähistorische Bergfrauen hohe soziale Stellungen innehatten, sondern auch, dass Migration und Globalisierung schon in der Eisenzeit ein Thema waren.
Die Dreharbeiten der Spielszenen fanden in den Salzwelten Hallstatt und im Keltendorf Mitterkirchen statt. Für die Salzwelten und die Salinen Austria AG bedeuteten die Dreharbeiten auch logistische Herausforderungen so Kurt Reiter, Geschäftsführer der Salzwelten: „Bei einem Drehort, der sich 300 Meter tief im Berg befindet und strengen Vorschriften unterliegt, herrschen natürlich erschwerte Bedingungen. Unsere Mitarbeiter hatten alle Hände voll zu tun, einen sicheren Dreh zu garantieren. Wir arbeiten seit Jahren mit den Wissenschaftler*innen des NHM Wien zusammen und pflegen ein freundschaftliches Verhältnis. Ihr Wissen fließt in die Führungen in den Salzwelten Hallstatt ein. Ich bin gespannt auf den Film und natürlich freue ich mich auch, wenn die Zuschauer auf den Originalschauplatz neugierig werden und uns besuchen kommen.“
Unter der Regie von Katharina Heigl standen u. a. Maria Hofstätter als Salzfürstin, Fanny Krausz als Protagonistin Soi und Matthias Franz Stein als ihr Ehemann vor der Kamera von Carmen Treichl.
„Hallstatt und das weiße Gold – Die Salz-Saga“ ist eine Koproduktion von:
ORF, Degn Film, BR und ARTE, gefördert von Land Oberösterreich und Fernsehfonds Austria.
Mit Unterstützung von:
Naturhistorischen Museum Wien, Verein der Freunde des Naturhistorischen Museums, Wien Salinen Austria AG, Salzwelten GmbH, Universität Innsbruck, Österreichische Akademie der Wissenschaften, Österreichische Bundesforste, Freiwillige Feuerwehr Hallstatt und Wasserrettung Hallstatt.
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