Neues Werk für die ART-BRUT-Sammlung der ALBERTINA von CHRISTIAN ÖLLINGER

EINE SCHENKUNG AN DIE ALBERTINA – DIE KUNSTWERKSTATT ǀ DIAKONIEWERK

Gallneukirchen (OTS) – „Was darf ich malen?“ war die Einstiegsfrage von Christian Öllinger, als er im Frühjahr 2020 im Aktionsraum Linkz ankam. Was als Kooperationsprojekt mit offenem Ende begann, ließ Barrieren hinter sich: Das Werk eines lebensgroßen Drachen, gemalt vom 24-jährigen Christian Öllinger aus Linz, wurde in die Sammlung der Albertina aufgenommen. Die Kunstwerkstatt des Diakoniewerks, in der er seit mehr als vier Jahren tätig ist, freut sich mit ihm.

Bei den einen gefürchtetes, zu bezwingendes Fabelwesen, bei den anderen als Gottheit verehrt, der Drache. Christian Öllinger verwandelt diese ausdrucksstarke, gemalte Figur in kräftigem Rot in einen comichaften Helden. So wird der Drache in diesem Werk vom Kulturträger zum Symbol für die Frage: Ist unsere Furcht denn berechtigt? Geboren 1996, arbeitet der oberösterreichische Künstler seit 2017 im Atelier der Kunstwerkstatt des Diakoniewerks. Er ist einer von zehn Künstlerinnen und Künstlern, die unter der Leitung des renommierten Künstlers TOMAK einen überdimensionalen Fries erarbeiteten. Die Rahmenbedingungen des Ausstellungsprojekts „Aktion 11 – Die Schöpfung. Vornehm unbequem“ (26.09. – 31.12.2020 im Aktionsraum LINkZ, kuratiert von Roman Grabner), der größere Raum, die Zusammenarbeit mit einem anerkannten Künstler, ermöglichten auch vice versa Christian Öllinger über sich hinaus zu wachsen und die eigenen Grenzen zu überschreiten. „Ich habe so viel Energie in den Drachen gesteckt. Er hat mir aber auch ganz viel Kraft zurückgegeben. Ich bin Künstler und bin stolz darauf, dass mein Drache jetzt in diesem Museum zu sehen ist. Da, wo auch die Werke von TOMAK hängen,“ so der Künstler Christian Öllinger.

Die ALBERTINA beherbergt aus den Sammlungen Chobot, Essl und Navratil bislang rund 240 Werke des Art brut. „Art brut Kunst spiegelt eine besondere Kraft wider. Es ist eine starke, ungebändigte Kunst, die uns mitreißt. Mir geht es darum, nicht nur diese eindrucksvolle Kunst, sondern gleichzeitig auch verschiedenste Blickwinkel zu zeigen. Immer noch sind gewisse Gruppen mit ihrem künstlerischen Werk unterrepräsentiert. Die ALBERTINA hat eine umfassende Sammlung an Art brut Oeuvres, ein Teil unserer Sammlung, auf den wir viel Wert legen“, so Klaus Albrecht Schröder, Generaldirektor der ALBERTINA.

Das Atelier der Kunstwerkstatt des Diakoniewerks bietet seit 26 Jahren einen kontinuierlichen künstlerischen Arbeitsplatz, an dem die Künstler*innen sowohl intern in der Methode als auch nach außen hin in der Kunstvermittlung, Ausstellungs-, Projekt- und Imagearbeit professionell begleitet werden. „In der Kunstwelt ist es immer noch keine Selbstverständlichkeit, dass Künstler*innen mit und ohne Behinderung gemeinsam arbeiten und auch ausstellen. Es geht auch immer noch um die Frage, wie Gleichberechtigung in der Kunstwelt stattfinden kann bzw. wie es uns gelingt, dass bei Künstler*innen mit Behinderung die Kunst im Vordergrund steht und nicht die Behinderung? Die Aktion 11 im Aktionsraum LINkZ – unter der Leitung des renommierten Künstlers TOMAK – war für uns ein wichtiger Schritt in Richtung Empowerment. Die Künstler*innen haben sich gemeinsam mit dem Künstler in ein neues Terrain begeben, haben mit der Farbe Rot experimentiert, großflächig gearbeitet und sich von TOMAK inspirieren lassen. Christan Öllinger war einer der Künstler, der mit dieser Kunst-Aktion über sich hinausgewachsen ist. Normalerweise arbeitet er sehr akribisch und bringt bei der Ausführung seiner Werke ein hohes Maß an Genauigkeit und Detailverliebtheit mit. Mit der Aktion 11 hat er begonnen, große Leinwände mit wuchtigen, roten Pinselstrichen zu bemalen. Die Farbe trug er an manchen Stellen so dick auf, dass sich Konturen ergeben haben. Er wollte seinen Fantasiewesen dadurch Leben einhauchen. Aufgrund dieser Entwicklung freut es uns besonders, dass eines seiner Werke dieser Aktion in die Art-Brut-Sammlung der Albertina übergeht“, so Dr.in Daniela Palk, Vorständin des Diakoniewerks.

Kunst ist keine Begleiterscheinung sondern ein wichtiger Teil des Diakoniewerks. Für 2021 wird neben einem Theaterstück des Ensembles „Theater Malaria“ in Linz auch eine Anthologie der Literat*innen der Kunstwerkstatt präsentiert. Im Herbst wird dann mit einer großen Ausstellung das 26-jährige Bestehen des Ateliers im Linzer Ursulinenhof (Kulturquartier) gefeiert.

Christian Öllinger

Geboren 1996, arbeitet seit 2017 im Atelier der Kunstwerkstatt. Christian Öllinger arbeitet sehr akribisch und bringt bei der Ausführung seiner Werke ein hohes Maß an Genauigkeit und Detailverliebtheit mit. Farbe, Form, Perspektive: Alles muss gut aufeinander abgestimmt sein und sich harmonisch ergänzen. Seine sehr naturalistischen Darstellungen reichen von Fahrrädern über Sportveranstaltungen bis zu comichaft anmutenden Fantasiewesen. Christian Öllinger skizziert seine Ideen mit Bleistift vor, konzipiert jeden weiteren Schritt auch in Gesprächen und Überlegungen sehr genau durch und setzt ihn dann, sehr überlegt, in Farbe um.
https://www.diakoniewerk.at/christian-ollinger

Die Kunstwerkstatt

Das Atelier der Kunstwerkstatt des Diakoniewerks bietet seit 26 Jahren einen kontinuierlichen künstlerischen Arbeitsplatz, an dem die Künstler*innen sowohl intern in der Methode als auch nach außen hin in der Kunstvermittlung, Ausstellungs-, Projekt- und Imagearbeit professionell begleitet werden.

Mit Ausstellungen im In- und Ausland, mit Publikationen und Kunstkatalogen leistet die Kunstwerkstatt des Diakoniewerks einen wichtigen Beitrag zur Kunstszene in Österreich und darüber hinaus. Würdigungen und Preise, Werke in öffentlichen und privaten Sammlungen unterstreichen die Bedeutung der Kunstschaffenden.
https://www.ots.at/redirect/diakoniewerk

Das Diakoniewerk ist seit mehr als 145 Jahren in den verschiedenen Arbeitsfeldern im Sozial- und Gesundheitsbereich in Österreich und im internationalen Umfeld tätig. Es gestaltet dabei zeitgemäße Angebote für Menschen mit Behinderung, für Menschen im Alter, im Bereich Gesundheit und in der Bildung.

Diakoniewerk Zentrale
Mag.a Andrea Obermühlner
Telefon +43 (0)7235 65 505 1320
Mobil +43 (0)664 8897 1957
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