ORF-Premiere für Franz Hafners internationale „Universum“-Doku „Der Sibirische Tiger – Seele der russischen Wildnis“

Im Rahmen des ORF/MUTTER ERDE-Schwerpunkts „Klima schützen, Arten schützen.“ am 1. Juni um 20.15 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Mächtig, gefährlich und charismatisch: Der Sibirische Tiger ist die größte Wildkatze der Welt. Er lebt im Fernen Osten Russlands, im Sichote-Alin, einem 1.500 Kilometer langen Waldgebirge zwischen dem Japanischen Meer und der Grenze zu China. 2018 reiste ein „Universum“-Kamerateam rund um Wildlife-Regisseur Franz Hafner erstmals in dieses Gebiet, um eine Dokumentation über diesen Tiger vorzubereiten. Das beeindruckende Ergebnis der Koproduktion von Interspot Film in Zusammenarbeit mit National Geographic, ORF, arte france und BR, gefördert von Fernsehfonds Austria, zeigt ORF 2 am Dienstag, dem 1. Juni 2021, um 20.15 Uhr in „Der Sibirische Tiger – Seele der russischen Wildnis“: Die neue „Universum“-Dokumentation präsentiert im Rahmen des ORF/MUTTER ERDE-Schwerpunkts „Klima schützen, Arten schützen.“ (Details unter presse.ORF.at) einzigartige Aufnahmen dieser charismatischen Wildkatze, ihrer Beute und ihres Lebensraumes. Die Arbeit an diesem Film hat gezeigt: Sibirische Tiger sind die Schlüsselart des Waldökosystems im Fernen Osten Russlands. Ihre Streifgebiete sind riesig; schützt man Tiger, schützt man die gesamte Lebensgemeinschaft.

Der Sibirische Tiger hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Um 1940 vom Aussterben bedroht, haben strenge Schutzmaßnahmen seither ihre Wirkung nicht verfehlt. Damals gab es ca. 30 wilde Tiger; derzeit ist der Bestand auf rund 600 angewachsen. Im Gegensatz zu Indien leben Sibirische Tiger meist im weglosen Urwald, verborgen im dichten Unterholz. Und obwohl es wieder mehr Tiger gibt, ist es sehr schwierig, sie auch vor die Kamera zu bekommen. Im Rahmen der Vorbereitungen zeichnete sich bereits ab, wie kompliziert sich die Dreharbeiten gestalten werden. Zuerst mussten Gebiete mit gutem Tigerbestand gefunden werden, dann musste der Transport im unwegsamen Gelände gelöst werden. Schließlich reisten die Teams im Sommer mit dem Boot und im Winter mit dem Schneemobil; ging beides nicht, zu Fuß – mit der gesamten Ausrüstung im Rucksack.

Sibirische Tiger durchstreifen riesige, bis zu Hunderttausend Hektar große Territorien. Sie zu finden, war eine Herausforderung für das Kamera-Team. Die Sinne der Tiger sind außerordentlich; sie sehen, hören und riechen weit besser als Menschen. Will ein Tiger verborgen bleiben, bekommt man ihn nicht zu Gesicht. Nachdem das Film-Team wochenlang vergeblich gewartet hatte, waren Filmfallen der letzte Ausweg: Immerhin, ihr Einsatz erwies sich als erfolgversprechend und es gab erste beeindruckende Einblicke in das Verhalten der scheuen Großkatzen. Die Dreharbeiten des Teams rund um Franz Hafner dauerten schließlich eineinhalb Jahre – im Winter bei bis zu -40 Grad, im Sommer bei Monsunregen, gequält von Mückenschwärmen – und verliefen extrem spannend: „Die Tiger haben immer gewusst, dass wir in der Nähe sind, umgekehrt haben wir auch ihre Spuren gesehen, ihre Anwesenheit gespürt“, so Hafner.

Wie kam Regisseur Franz Hafner auf die Idee zu diesem Film?: „Als ich das erste Mal im Fernen Osten Russlands war, traf ich im Winterwald auf die frische Spur eines Tigers. Sie war unglaublich groß, so groß wie ein Suppenteller. Meine russischen Freunde erzählten mir dann von ihren Erlebnissen mit Tigern, vom einzigartigen Lebensraum, von der Kälte, dem Jagdgeschick. Für sie war der Tiger die Seele der russischen Wildnis, der Inbegriff von Wildheit und Kraft der Natur. Seit damals bin ich von den großen Katzen fasziniert, und es entstand der Wunsch, eine Dokumentation über sie zu machen.“

Und Franz Hafner weiter: „Im Urwald des Fernen Ostens ist der Tiger der Herr. Es stellt sich ein seltsames Gefühl ein, wenn man durch den Wald spaziert und ein Tier in der Nähe weiß, das – stärker und mit besseren Sinnen ausgestattet – dich jederzeit töten könnte. Eine Geschichte über Tiger ist auch eine Geschichte über Wildnis, über unsere Herkunft und unseren zukünftigen Platz in der Natur. So mächtig, schlau und überlegen der Tiger auch sein mag – überleben wird er nur, wenn wir Menschen wollen, dass er überlebt.“

Interspot-Produzent Niki Klingohr: „Diese internationale High-End-Dokumentation zeigt die Notwendigkeit des Artenschutzes auf. Wir konnten die majestätischen Sibirischen Tiger in ihrem abgelegenen Habitat filmen – einem der ursprünglichsten und schönsten Naturgebiete Russlands. Der Film zeigt eindrucksvoll, welchen Wert der Tiger als sogenannte ‚Schirmart‘ für das gesamte Ökosystem hat. Die notwendigen Schutzmaßnahmen, sowohl für Tiger als auch für Menschen, bieten spannende Aspekte, die mir so nicht präsent waren.“

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