Holzbau Austria fordert Holzdeal für Österreich
Nur mit 1,5 Mio. Kubikmeter Holz zu fairen und transparenten Preisen kann die Zukunft von 2.200 KMUs mit 16.000 Mitarbeitern gesichert werden
Wien (OTS) – Mit einem dringenden Weckruf an die Politik und alle Partner wenden sich 2.200 unter Holzbau Austria vereinte KMUs mit ihren 16.000 Mitarbeitern. Dazu Obmann Gerhard Kast: „Nur wenn wir jetzt handeln, verhindern wir das Sterben einer ganzen kleinstrukturierten Branche, die gerade im ländlichen Raum fest verankert ist. Mit einem Holzdeal, der 1,5 Mio. Kubikmeter an unserer natürlichsten verfügbaren Ressource für heimische Holzbaumeister garantiert, sichern wir genug Holz aus Österreich für Österreich.“ Kast richtet seinen eindringlichen Appell sowohl an die Bundes- wie auch Landespolitik: „Unsere KMUs dürfen keine Verlierer irrationaler globaler Wertschöpfungsketten werden. Wir wollen weiterhin ökologische Lebensräume durch Holzbau in allen Regionen des Landes gewährleisten. Das hilft dem Kulturgut Holzbau und den Klimazielen unserer Bundesregierung.“ Unter dem Titel „Zukunft-Holzbau“ hat Holzbau Austria bereits über 1.000 Stimmen aus seinen Mitgliedsbetrieben gesammelt. Mit dem heutigen Tag startet auch eine breit angelegte Online-Petition auf www.zukunft-holzbau.at, um Verantwortungsträger auf die Dringlichkeit der Lage hinzuweisen.
Wir fordern: genug Holz aus Österreich für Österreich
Die seit der COVID-Pandemie explosionsartig gestiegene Nachfrage der globalen Märkte nach Holz hat zu mangelnder Sicherheit in der regionalen Versorgung sowie zu enormen Preissteigerungen geführt. Die unter Holzbau Austria vereinigten KMUs spüren das bei vielen bereits geplanten Projekten für Wohn- und Lebensräume: „Die Globalisierung kümmert sich nicht um uns. Daher wollen wir jetzt auf unsere Lage hinweisen, damit wir nicht in naher Zukunft eine politische Krisenintervention benötigen“, führt Kast aus und ergänzt: „Viele Projekte können derzeit gar nicht, nur verspätet oder mit zu hohen Kosten umgesetzt werden, weil es uns am Rohstoff Holz fehlt. Das können und wollen wir nicht länger hinnehmen.“
Für Holzbau Austria bedarf es der Weitsicht aller Partner und vor allem eines: Fairness und genug Holz in Österreich zu kalkulierbaren und transparente Preisen. Die Devise ist für Kast daher klar: „Unser Holz für unsere Betriebe – die Planbarkeit mit heimischem Holz darf nicht von globalen Lieferketten abhängen.“ Trotz staatlicher Förderung des Holzbaus ist diese derzeit nur erschwert realisierbar. Für Kast hat das verheerende Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette von regional fest verwurzelten Holzbau-Betrieben mitsamt allen Partnern wie Architekten, Bauherren oder Zimmerern.
Gepflanzt und gewachsen in Österreich – verschifft in die
ganze Welt?
Gepflanzt und gewachsen in Österreich soll der Rohstoff Holz ökologisch nachhaltig für neuen Lebensraum in unserer Heimat genutzt werden. Dazu Siegfried Kohler, vom Holzbau Austria Strategieteam:
„Ohne Holzbau gibt es keine neuen, ökologischen Lebensräume in Österreich. Ohne Holzbau laufen die Initiativen der Bundesregierung und die Ziele zur Co2-Reduktion ins Leere. Ohne Holzbau ergreifen wir eine Chance für den Klimaschutz nicht.“ Die erst Anfang Juli veröffentlichte Studie vom Österreichischen Institut für Bauen und Ökologie belegt deutlich: Bauen mit Holz ist wesentlich günstiger für das Klima als Ziegel- oder Betonbauten, da bei der Herstellung mit Holz um fast 50 Prozent weniger Emissionen anfallen. Für Kohler ist der Zuspruch erster Verantwortungsträger auf Landesebene ein Hoffnungsschimmer. Dennoch kann Holzbau nur das Klima schützen, wenn auch der Rohstoff Holz ausreichend vorhanden ist und ein Holzdeal für Österreich kommt.
Regionale Wertschöpfung und Kulturgut Holzbau sichern
Der Holzbau wie auch die dafür nötige Rohstoffgewinnung ist in Österreich seit Jahrhunderten fest regional verankert – vom Bodensee bis zum Neusiedlersee. Dazu Gabriele König, Mitglied der Arge Rohstoff und selbst Inhaberin eines Holzbau-Unternehmens in der Steiermark: „In fast jedem österreichischen Ort gibt es einen Holzbaubetrieb. Unser Kulturgut österreichischer Holzbau ist in Gefahr und damit einhergehend dezentrale, ländliche Strukturen. Uns muss klar sein: Wir erzielen nur dann Wertschöpfung in den Regionen, wenn hier gepflanztes und geerntetes Holz auch vor Ort verarbeitet werden kann.“ Für König sind es vor allem Intransparenz und fehlende Weitsicht, die für eine geringe Versorgungssicherheit sorgen – daher ist es Zeit zu handeln: „Das Jahr 2021 darf nicht das Ende einer langen Erfolgsgeschichte einläuten. Sichern wir gemeinsam die Zukunft des Holzbaus in allen Regionen des Landes.“
Jetzt Zukunft Holzbau sichern
Für die Betriebe von Holzbau Austria ist die Planungssicherheit ein zentraler Punkt – diese bringt nur ein Holzdeal für Österreich. „Holz ist die Lebensgrundlage unserer Betriebe. Aber nur dann, wenn es zu fairen Konditionen und in ausreichenden Mengen zu Verfügung steht. Wir brauchen mindestens die geforderten 1,5 Millionen Kubikmeter“, weiß Engelbert Schrempf, Mitglied der Geschäftsführung von Holzbau Austria und ergänzt: „Wir müssen jetzt unsere Zukunft absichern und zählen auf die kräftige Unterstützung der Menschen in den Regionen sowie das Verantwortungsbewusstsein der Bundesregierung – „Weitsicht statt Nachsicht“ muss die Devise lauten!“ Ab sofort kann jeder unter [zukunft-holzbau.at] (http://www.zukunft-holzbau.at/) die Petition zum Holzdeal unterzeichnen.
Über Holzbau Austria
Die unter Holzbau Austria vereinigten KMUs bilden das Rückgrat der österreichischen Holzwirtschaft: 2.200 Betriebe, 16.000 Mitarbeiter:innen und 1.778 Zimmerer-Lehrlinge stärken die Wirtschaft, besonders im ländlichen Raum und sorgen für Wertschöpfung von über 720 Mio. Euro sowie einem Produktionswert von ca. 1,8 Mrd. Euro in unserer Heimat. Die Betriebe von Holzbau Austria realisieren nachhaltig Wohnträume, den ökologischen Hausbau und öffentlichen Raum für ganze Generationen. Weitere Informationen unter www.zukunft-holzbau.at.
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Benjamin Rohrer
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