ORF-„matinee“ zu den Salzburger Festspielen: Live-Konzert der Wiener Philharmoniker mit Andris Nelsons

Davor: Porträts Altenberger und Nelsons sowie Spieldoku „Das Große Welttheater“ – am 8. August ab 9.05 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Ein Programmfeuerwerk zu den Salzburger Festspielen präsentiert die „matinee“ am Sonntag, dem 8. August 2021, ab 9.05 Uhr in ORF 2: Zuerst trifft ORF-Kulturredakteurin Susanna Schwarzer die neue Buhlschaft Verena Altenberger zum Gespräch, danach beleuchtet Florian Teichtmeister alias Max Reinhardts Diener Franz in der Spieldoku „Das Große Welttheater – Salzburg und seine Festspiele“ (9.30 Uhr) die Entstehung des Festivals auf Schloss Leopoldskron. Im folgenden Porträt „Andris Nelsons – Stardirigent ohne Allüren“ (10.25 Uhr) steht der lettische Maestro im Mittelpunkt, der anschließend das vom ORF aus dem Großen Festspielhaus live übertragene „Konzert der Wiener Philharmoniker – Gustav Mahler: Symphonie Nr.3 d-Moll“ (11.00 Uhr; zeitgleich via Klassikplattform www.myfidelio.at) dirigiert. Durch den ORF-Kulturvormittag begleitet Peter Schneeberger.

„Die neue Buhlschaft Verena Altenberger im Gespräch mit Susanna Schwarzer“ (9.05 Uhr)

Verena Altenberger ist eine der gefragtesten Schauspielerinnen ihrer Generation. Völlig überraschend kam vergangenen Herbst das Angebot von Schauspielchefin Bettina Hering, bei den Salzburger Festspielen die „Buhlschaft“ zu spielen. Für die gebürtige Salzburgerin ging damit ein Kindheitstraum in Erfüllung, mit den „Jedermann“-Rufen in der Stadt ist sie schließlich aufgewachsen. Schauspielerin wollte sie immer schon werden, erinnert sie sich. Mit 18 ging die heute 33-Jährige nach Wien, studierte Publizistik und Kommunikationswissenschaften sowie Schauspiel an der Musik und Kunstuniversität. Erste Bühnenerfahrung sammelte sie im Ensemble der jungen Burg und am Volkstheater, bis der Film sie entdeckte. Der Durchbruch gelang Verena Altenberger 2017 mit dem Kinodrama „Die beste aller Welten“. Für die Rolle einer heroinabhängigen Mutter wurde die Salzburgerin mit dem Österreichischen Filmpreis und dem Bayrischen Filmpreis als beste Schauspielerin ausgezeichnet. Unterschiedliche Charaktere darzustellen liebt sie, ob mondäne Gangsterbraut, Altenpflegerin, Sozialpädagogin oder toughe Kommissarin – mit ihrer Perfomance bleibt sie dem Publikum immer in Erinnerung.
Nun kehrte die vielbeschäftige Filmschauspielerin als „Buhlschaft“ an der Seite von Neo-„Jedermann“ Lars Eidinger auf die Bühne zurück. Für Altenberger ist diese traditionelle Rolle ein feministisches, emanzipatorisches Coming of Age – eine eigenständige, selbstbewusste Frau, deren Liebe offensichtlich Grenzen hat. Vor ihrem Domplatzdebüt hat ORF-Redakteurin Susanna Schwarzer Verena Altenberger zum Gespräch gebeten.

„Das Große Welttheater – Salzburg und seine Festspiele“ (9.30 Uhr)

Die Hochglanzproduktion über die bewegte Geschichte der Salzburger Festspiele ist eine als Spieldoku angelegte filmische Zeitreise mit Burg- und Filmschauspieler Florian Teichtmeister als Diener einer speziellen Tischgesellschaft. In 30 Archiven weltweit konnte für die aufwendig recherchierte 54-minütige Produktion von ORF-Filmemacherin Beate Thalberg („Die Königin von Wien – Anna Sacher und ihr Hotel“) zum Teil noch völlig unbekanntes Material gefunden werden, das neue Facetten des Festivals zeigt. Darin rollt Teichtmeister in der Rolle des Franz Swatosch – langjähriger Diener von Max Reinhardt – die historischen Ereignisse auf: von der Gründung 1920, über den künstlerischen Widerstand nach Hitlers Machtergreifung, den Neustart 1945, bis zur Ära Karajan und einem Exkurs in die Gegenwart. Das hochwertig aufbereitete, kostbare Archivmaterial ergänzt die authentischen Kommentare und Reflexionen einer speziellen Tischgesellschaft rund um Reinhardt auf dem Salzburger Schloss Leopoldskron und lässt erkennen, wie die Erfindung der Festspiele ablief. „Das Große Welttheater – Salzburg und seine Festspiele“ gewährt einen außergewöhnlichen Schlüssellochblick auf die Dramen und unbekannten Ereignisse hinter den Kulissen des weltweit wohl bedeutendsten Kulturfestivals. Teil von Beate Thalbergs Tischgesellschaft sind die Schlüsselfiguren der Festspielgeschichte:
die drei Gründer – der bedeutende Theatermacher Max Reinhardt, Schriftsteller Hugo von Hofmannsthal und Komponist Richard Strauss, weiters die Künstlerinnen und Strateginnen Helene Thimig, Margarete Wallmann und Anna von Mildenburg. Hinzu stößt der Erneuerer und Komponist Gottfried von Einem. Der eine am Tisch ist Jahrgang 1864, die andere erzählt von ihren Erlebnissen in den 1960er Jahren. Wie das sein kann? Auf Schloss Leopoldskron gehen die Uhren eben etwas anders. Und während bei Tisch gestritten und gelacht wird, schleichen Schwarz-Weiß-Figuren aus dem Archiv durchs Haus.
Der Film wurde vorwiegend am historischen Schauplatz Schloss Leopoldskron gedreht. Dieses war von 1918 bis 1938 im Besitz von Max Reinhardt, der das Anwesen zum wichtigen Treffpunkt für Kunst- und Kulturschaffende aus ganz Europa und Übersee machte und dort gemeinsam mit Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss die Salzburger Festspiele begründete.

„Andris Nelsons – Stardirigent ohne Allüren“ (10.25 Uhr)

Andris Nelsons gehört zu den derzeit weltweit gefragtesten Dirigenten. Die Presse bezeichnet ihn als „Dirigent auf der Überholspur“ – mit Blick auf seine atemberaubende Karriere ist das durchaus zutreffend, wobei er niemals überheblich wirkt. Das TV-Porträt von Carmen Belaschk zeichnet die steile Karriere des jungen Letten nach: Die musikalischen Anfänge in seiner Geburtsstadt Riga, die Ausbildung zum Trompeter, seine Entscheidung für das Dirigieren, die erste Position als Chefdirigent an der lettischen Nationaloper im Alter von nur 24 Jahren und seine weiteren Stationen. 2020 debütierte Nelsons beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker und reihte sich damit in eine Liste bedeutender Vorgänger ein. Bei den diesjährigen Salzburger Festspielen interpretiert er mit den Wienern gemeinsam Gustav Mahlers opulente dritte Symphonie.

„Konzert der Wiener Philharmoniker – Gustav Mahler: Symphonie Nr.3 d-Moll“ (live um 11.00 Uhr)

Ein besonderes Festkonzert verspricht die Aufführung von Gustav Mahlers monumentaler sechssätziger 3. Symphonie im Großen Festspielhaus zu werden. Andris Nelsons leitet die Wiener Philharmoniker. Das Alt-Solo im vierten Satz zu Friedrich Nietzsches Text aus „Also sprach Zarathustra“ gestaltet die mit Salzburg seit langem verbundene litauische Sängerin Violeta Urmana, die Chorteile im fünften Symphoniesatz werden vom Salzburger Festspiele und Theater Kinderchor sowie vom Chor des Bayerischen Rundfunks bestritten. Leopold Knötzl übernimmt die Bildregie der Live-Übertragung. Es moderiert Teresa Vogl.

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