Hörl & Kirchbaumer: Nur mit konkreten Projekten schaffen wir die Energiewende!

Wirtschaftsbund wünscht sich mehr Unterstützung der Grünen für konkrete Projekte – 71.000 GWh zusätzlicher Strombedarf für Ausstieg aus fossilen Kraftstoffen im Verkehrssektor notwendig

Innsbruck (OTS) – Der Einspruch des World Wildlife Fund (WWF) gegen den Bau des geplanten Gemeindekraftwerks Defereggental an der Schwarzach ist ein Paradebeispiel dafür, dass Österreich mit dieser Einstellung nicht annähernd die Klimaziele erreichen wird. „Nutzen sie ihr NGO-Netzwerk um Projekte gemeinsam voranzutreiben“, findet Landesobmann NR Franz Hörl klare Worte Richtung Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Der Weg zu 100 Prozent Ökostrom im Jahr 2030 wird kein leichter. „Mit dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) ist uns gemeinsam mit dem Koalitionspartner sicherlich ein Meilenstein Richtung Energiewende gelungen. Aber die zusätzlichen 27 Terrawattstunden erreichen wir nicht mit einem Gesetz, sondern mit konkreten Projekten. Die Wasserkraft ist dabei ein wesentlicher Faktor – besonders für Tirol. Wir haben aber nur mehr neun Jahre! Vergleicht man diesen Zeitraum mit konkreten Wasserkraftwerks-Projekten in Tirol, wird klar: So schaffen wir niemals die Energiewende“, verweist Hörl auf div. Kraftwerksprojekte im Einspruchswahnsinn, wie das Gemeindekraftwerk Defereggental oder das Kraftwerk Tauernbach-Gruben. „Sie werden ihrer NGO-Community auch das klar machen müssen, wenn wir die Energiewende schaffen wollen“, appelliert Hörl an die frühere Global-2000-Geschäftsführerin Gewessler.

Energiebedarf wird wesentlich steige

„Nur für den Verkehrssektor allein würde der Ausstieg aus fossilen Kraftstoffen einen zusätzlichen Strombedarf von ca. 71.000 GWh pro Jahr bedeuten. Das entspricht der Stromerzeugungskapazität von über 100 Wasserkraftwerken in der Größe vom Verbund-Kraftwerk Mayrhofen/Zillertal“, verdeutlich NR Rebecca Kirchbaumer, Obfrau der Sparte Transport und Verkehr in der Tiroler Wirtschaftskammer, die Situation. „Mit der Abschaffung des Dieselprivilegs und der Erhöhung der NoVA werden wir die Klimaneutralität nie erreichen. Wir müssen konkrete Projekte gemeinsam umsetzen! Von der Deckung des Energiebedarfs mit Ökostrom durch zB Wasserkraft über die Infrastruktur für E-Autos und Wasserstoff-LKW bis hin zum Ausbau des Schienenverkehrs“, so Kirchbaumer. Besonders das Bahnnetz bereitet der Spartenobfrau Sorgen: „Bei einem Szenario von 50 Prozent Verlagerung des Straßengüterfernverkehrs über 300 km werden 2030 auf allen wichtigen Schienenkorridoren großräumige Überlastungen auftreten. Von den fehlgehenden Ausbauplänen für Verladeterminals noch gar nicht gesprochen.“

Novelle UVP-Gesetz wesentlicher Mosaikstein

„Wir haben es als Politik zu verantworten, wenn Projekte über Jahrzehnte in der Warteschleife hängen. Um unsere Klimaziele erreichen zu können, ist eine Novelle des UVP-Gesetzes unabdingbar! Staatssekretär Magnus Brunner hat mit seinen Vorschlägen unsere volle Unterstützung“, verweist Hörl beispielweise auf eine verbindliche Maximaldauer von Verfahren von zwei Jahren. „Dass dieser NGO-Einspruchswahnsinn mittlerweile schon gefährlich ist, beweist das Hochwasser in Hallein“, so Hörl, der auf ein Schutzprojekt, das 2016 von Bund und Land genehmigt aber durch Einsprüche des Naturschutzbundes um Jahre verzögert wurde, verweist.

„Wir brauchen konkrete Projekte und Anreize, anstatt Verbote und Steuererhöhungen um unser gemeinsames Ziel – ein klimaneutrales Österreich – zu erreichen“, so Kirchbaumer und Hörl unisono.

Österr. Wirtschaftsbund, Landesgruppe Tirol
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