„kulturMontag“ am 27. September: Daniel Craigs letzter Bond, neue Staatsopern-Saison, private Kunstsammlungen im Porträt
Bogdan Roščić live zu Gast; danach: Doku-Premiere „Auf Holz gebaut. Natur in der Architektur“
Wien (OTS) – Der von Clarissa Stadler präsentierte „kulturMontag“ am 27. September 2021 um 22.30 Uhr in ORF 2 stellt den neuen James-Bond-Film „Keine Zeit zu sterben“ vor, mit dem Hauptdarsteller Daniel Craig seinen 007-Abschied gibt. Thema ist auch die neue Saison der Wiener Staatsoper, über die Direktor Bogdan Roščić live im Studio berichtet. Weiters bietet die Sendung einen Streifzug durch einige der wichtigsten Privatkunst-Sammlungen in Österreich. Anschließend steht die neue Dokumentation „Auf Holz gebaut. Natur in der Architektur“ (23.15 Uhr) von Peter Beringer auf dem Programm.
Im Auftrag ihrer Majestät – Daniel Craigs letztes Bond-Abenteuer
James Bond ist zurück – und auch gleich wieder weg. Nach 15 Jahren und fünf Filmen tritt Hauptdarsteller Daniel Craig aus dem Geheimdienst Ihrer Majestät aus und verabschiedet sich mit dem 25. Bond-Abenteuer in den 007-Ruhestand. Seinen Aston Martin musste der berühmteste Agent der Welt eineinhalb Jahre in der Garage parken und auch sein Martini war so lange auf Eis gelegt, denn für den jüngsten Bond-Streifen „Keine Zeit zu sterben“ hieß es coronabedingt: „bitte warten“. Am 30. September startet das mit Spannung erwartete Craig-Finale nun in den heimischen Kinos. Darin unterstützt ausgerechnet Christoph Waltz als Bonds Erzgegenspieler Blofeld seinen Stiefbruder auf der Suche nach seiner Ex-Liebe, gespielt von Léa Seydoux. Die Grenzen zwischen Gut und Böse verschwimmen. Wer wohl Daniel Craig in dieser Rolle ablösen wird? Die Gerüchteküche brodelt!
Kreativ aus der Krise – Neue Saison an der Wiener Staatsoper:
Direktor Roščić live im Studio
Als einziges Haus weltweit hat die Wiener Staatsoper der kollektiven Kulturdepression Paroli geboten und die vergangene Saison durchgehend gespielt. Die Premieren der ersten Spielzeit von Bogdan Roščić haben dank ORF und Online-Streamings mit über sechs Millionen Menschen mehr Zuseher/innen erreicht als je zuvor. Seine erste „echte“ Saison kann der Staatsoperndirektor erst in diesem Herbst so richtig vorlegen, und zwar live vor Publikum! Dabei setzt er mit Wagner, Mozart und Rossini auf Meilensteine der Operngeschichte. Die nächste Premiere steht am 28. September mit Rossinis Meisterwerk „Il barbiere di Siviglia“ in einer Inszenierung von Herbert Fritsch an, der ORF übertragt am 9. Oktober. Für Juan Diego Flórez in der Rolle des Grafen Almaviva sind Rossinis narkotisch-berauschende Melodien „Champagner für die Stimme“. Den Barbier gibt Etienne Dupuis. Einen Tag vor der Premiere ist Staatsoperndirektor Bogdan Roščić live zu Gast im Studio.
Im Reich der Sammler – Private Kunstrefugien
Außergewöhnliche Kunstsammler zwischen Wien und Vorarlberg geben Einblick in ihre Privatmuseen. So Klaus Ortner, Tiroler Industrieller mit Wohnsitz in Wien: Im 23. Bezirk präsentiert er in seinem Haus der Kunst bedeutende Werke österreichischer Künstler der vergangenen beiden Jahrhunderte, darunter Kokoschka, Kubin und Schiele. Im oberösterreichischen Vorchdorf verbindet Kunsthändler und Restaurator Erich Spitzbart Kunst mit Kulinarik und bespielt mit seiner Sammlung das Renaissanceschloss „Gasthaus Schloss Hochhaus“ sowie das alte Bürgerspital aus dem 16. Jahrhundert mit Galerie und Restaurant. In Hohenems in Vorarlberg findet sich die sogenannte „Arche Noah“ des deutschen Fashion-Unternehmers Hans Bäumler, der in seinem Gewerbepark im zweiten Stock eine Kunst- und Natursammlung präsentiert. Zu sehen sind vor allem Kunstwerke des französischen und deutschen Impressionismus sowie Bilder von Carl Spitzweg, die Naturschau zeigt Tierpräparate, Mineralien und Fossilien. Alle drei Privatsammler sind bei der ORF-Langen Nacht der Museen am 2. Oktober dabei.
Dokumentation „Auf Holz gebaut. Natur in der Architektur“ (23.15 Uhr)
Bauen mit Holz ist seit Langem ein Standard: von der Antike über die Neuzeit bis ins 20. Jahrhundert. Seit etwa zwei Jahrzehnten vollzieht sich eine Revolution in der Architektur der Alpenländer. Verließ man sich bei anspruchsvollen Projekten bis vor Kurzem noch fast ausschließlich auf Beton, Glas, Stahl und Verbundstoffe, sind heute auch große Bauten aus Holz möglich. Regisseur Peter Beringer zeigt in der Doku, wie vielfältig das Thema Holz in der zeitgemäßen Architektur vorkommt: von kulturellen, sozialen, nachhaltigen und auch wirtschaftlichen Faktoren spannt sich der Bogen. Im Stilmix von Reportage und Dokumentation bereist das Filmteam die Schau- und Bauplätze in Bayern und Österreich, blickt über die Grenzen in die Schweiz und nach Südtirol und begibt sich, begleitet von Protagonisten, auf eine Reise und Spurensuche nach der Tradition – aber vor allem nach der Innovation im Bauen mit Holz.
Ästhetisch spielt der Rohstoff Holz alle Vorteile aus, die seit jeher die Holzarchitektur der Alpenländer kennzeichnen: Modernes Bauen mit Holz verbindet klare Linien und Sachlichkeit mit Wärme und Atmosphäre. Gleichzeitig versucht man sich an immer höheren und gleichzeitig filigranen Strukturen, an Hochhäusern, die in Zukunft die Städte unserer Welt prägen könnten. Die Grenzen, die es geben mag, werden heute weltweit ausgelotet – in Japan etwa wird mit österreichischer Hilfe geforscht, ob ein 350 Meter hoher Holzwohnbau realisiert werden kann!
Für den Film hat Peter Beringer Visionäre der Holzbauszene und ihre Werke porträtiert: Darunter die Vorarlberger Much Untertrifaller und „Holzpapst“ Hermann Kaufmann, die weltweit Projekte der neuen Holzarchitektur realisieren und ihre Erkenntnisse an eine ganze Generation junger Architektinnen und Architekten weiterreichen. Caroline Palfy mit ihrem HoHo, dem 84 Meter hohen Wohn- und Büroturm in Wien, der bis vor Kurzem als höchstes Holzhochhaus der Welt galt. Aber auch Kritiker und Querdenker wie die Bayern Peter Haimerl und Florian Nagler, die über neues Bauen mit uralten Methoden räsonnieren – und mit Materialien, zu denen neben Holz durchaus im Sinne der Nachhaltigkeit selbst Beton gehören kann. Der Anspruch, komplizierte Technik zu vermeiden, bedingt eine Rückkehr zu einfachen Formen, die jahrhundertelang die europäische Baukultur geprägt haben. Junge Architektinnen und Architekten wie die Linzer Sandra Gnigler und Gunar Wilhelm sowie die Grazer „Superfuturegroup“ zeigen, wie die Schüler/innen dieser Vorreiter sich das Bauen mit Holz in der Stadt und auf dem Land vorstellen.
Holz kommt etwa nicht nur als Verkleidungs- und Dekomaterial zur Verschönerung von Wohn- und Arbeitsräumen zur Anwendung. Tragende Strukturen selbst, die Jahrzehnte und Jahrhunderte überdauern sollen, werden in Holz ausgeführt. Dafür gibt es gute Gründe. Holz hat im Vergleich zu allen anderen Baumaterialien den wesentlich besseren ökologischen Fußabdruck. Das, was verbaut wird, hat der Atmosphäre bereits gefährliche Treibhausgase entzogen – und Holz wächst nach, so dass sich dieser Prozess bei klimagerechter Waldbewirtschaftung auch langfristig fortsetzen lässt.
Der Film geht auch der Frage nach, ob nachhaltige Waldwirtschaft in Zeiten des Klimawandels den Bedarf einer boomenden Bauwirtschaft decken kann. Darüber geben Forscher am Holztechnikum in Kuchl, Vertreter der österreichischen Bundesforste und der Betreiber einer Großzimmerei, die im Fließbandbetrieb Großbauten aus Holz fertigt, Auskunft.
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