willhaben-Umfrage: Das Image der Lehre hat sich verbessert
* Investition in Lehrlinge zahlt sich aus: Jeder zweite möchte im Betrieb bleiben
* Top-Fachbereiche: wirtschaftliche und technische Ausbildungen
sowie traditionelle Handwerke
* Gehalt: Großteil ist mit Entlohnung zufrieden
Den Betrieben fehlen Lehrlinge, ist ein oft gehörter Tenor in Österreich. Immerhin sind gut qualifizierte Nachwuchskräfte ein ausschlaggebender Faktor für die Entwicklung des Wirtschaftsstandort Österreich. Landesweit starten im Herbst wieder tausende Lehrlinge ihre Ausbildung. Dies nahm willhaben zum Anlass, um mittels einer User-Umfrage die Einstellung rund um das Thema „Lehre“ in Österreich zu erfassen. Dabei haben rund 40 % aller Befragten im Laufe ihrer beruflichen Laufbahn eine Lehre gemacht. Unter Männern haben sich mehr als 47 %, bei den Frauen knapp 30 % für eine Lehre entschieden.
„Das Image der Lehre ist im Umschwung. Während ein immer größerer Bedarf an qualifiziertem Nachwuchs besteht, blickt auch ein Großteil der Lehrlinge ihrer Zukunft durchaus positiv entgegen. So sind knapp 80 % mit dem Lehrstellenangebot in Österreich sehr bis eher zufrieden“, weiß Markus Zink, Head of Jobs bei willhaben. Zink betont weiter: „Aus unserer Umfrage geht hervor, dass die Lehre nach wie vor eine sichere Ausbildung für die berufliche Zukunft ist. Auch auf unserer Jobplattform stehen derzeit hunderte Ausbildungsplätze zur Verfügung.“
Lehre machen und eigenes Geld verdienen
Die Entscheidung, eine Lehre zu absolvieren, wird meist früh getroffen. Die rasche finanzielle Unabhängigkeit ist dabei für 61 % ausschlaggebend. Ebenso der Wunsch, in einem Bereich zu arbeiten, der den eigenen Interessen entspricht. Die finanzielle Unabhängigkeit ist Frauen etwas wichtiger als Männern. Dafür wollen Männer eher einer Tätigkeit nachgehen, die ihnen gefällt. Ein weiterer Faktor sind gute Jobaussichten im späteren Berufsleben. Für mehr als 70 % spielen nachfolgende Jobchancen eine Rolle.
Top-Fachbereiche: technisch-wissenschaftliche und wirtschaftlich-rechtliche Lehren
Lehren werden in Österreich in unzähligen Branchen und Fachbereichen angeboten. Lehrstellen mit wirtschaftlich-rechtlichen und technisch-wissenschaftlichen Fokus sind laut Befragung mit jeweils 25 % gleich auf. Darauf folgen mit knapp 20 % traditionelle Handwerke wie Bäcker, Tischler und Dachdecker. Eindeutige Unterschiede gibt es auch bei den Geschlechtern: Frauen neigen eher zu Ausbildungen mit wirtschaftlich-rechtlichen Fokus (38 %) wie Hotellerie, Immobilien oder Finanzbereich. Männer zieht es hingegen eher in technisch-wissenschaftliche Jobs wie zum Beispiel Elektrotechnik oder Labortechnik (38 %) als auch zu traditionellen Handwerken (28 %). Wenn man die einzelnen Bundesländer betrachtet, neigen vor allem die Steirer und Oberösterreicher zu technisch-wissenschaftlichen Lehrstellen, Wien und Niederösterreich zu wirtschaftlich-rechtlichen Lehrstellen.
Investition in Lehrlinge zahlt sich aus: Jeder zweite möchte
im Lehrbetrieb bleiben
Lehrlinge aufzunehmen, stellt viele Betriebe vor Kapazitätsfragen. Dennoch profitieren die meisten Unternehmen langfristig davon, denn jeder zweite Lehrling möchte nach Abschluss der Lehre im Betrieb bleiben. So gaben zudem ungefähr 83 % an, dass der Lehrbetrieb einen optimal für die Zukunft vorbereite. Die Berufschancen der österreichischen Lehrlinge stehen zudem ebenfalls gut: Fast 90 % schätzen die beruflichen Chancen als positiv ein. Weitere 38 % sind der Meinung, dass die Berufschancen in den vergangenen Jahren sogar besser geworden sind. Fast die Hälfte findet, dass sich das Image von Lehrberufen insgesamt verbessert hat. Allerdings gaben 33 % der Personen auch an, dass sie ihre Eltern überzeugen mussten, einen Lehrberuf erlernen zu dürfen. Luft nach oben gibt es allerdings bei der Bezahlung: Nur 11 % der Befragten empfinden Lehrlinge als sehr gut entlohnt. Zwar sind auch 40 % der Meinung eher gut entlohnt zu werden, aber immerhin knapp 30 % klagen über eine eher schlechte Bezahlung.
Lehrlinge wünschen sich Respekt, Wertschätzung und gerechte Entlohnung
Den befragten Personen ist neben interessanten Tätigkeiten vor allem der Umgang mit den Lehrlingen selbst enorm wichtig. Neben Anerkennung, einer praxisorientierten Ausbildung und Mitspracherecht ist auch die faire und gerechte Entlohnung ein Wunsch an zukünftige Arbeitgeber.
Die optimale Ausschreibung von Lehrstellen
Gesucht wird von potenziellen Lehrlingen vor allem im Internet und auf Online-Jobportalen. Die konkrete Aufgabenbeschreibung und Kontaktpersonen sind für Interessierte besonders hilfreich. Angaben zur Dauer der Lehre, Gehaltsangaben oder ob die Berufsschule im Block oder wöchentlich absolviert wird, sind für die Nachwuchskräfte wichtige Informationen. Als besondere Hürde am Weg zum Lehrberuf galt für 28 %, dass es schwierig herauszufinden war, in welchen Unternehmen Lehrstellen überhaupt angeboten werden. Dabei haben mehr als 62 % die passende Lehrstelle über einen Kontakt aus dem persönlichen Umfeld gefunden.
Top-Zahlen aus der Umfrage zum Thema „Lehre“
Gründe, sich für eine Lehre zu entscheiden
Finanzielle Unabhängigkeit 61 %
Entspricht Interessensfeld 38 %
Familientradition 6 %
Die Top 5-Kriterien für die perfekte Stellenanzeige
Konkrete Aufgabenbeschreibung
Informationen zur Lehrzeitdauer
Angabe zu Berufsschule (Block/wöchentlich)
Angaben zu Gehalt
Link zur Unternehmenswebsite
Methode
Für die vorliegende Umfrage wurden seitens willhaben von April bis Mai 2021 knapp 2.000 Personen online zum Thema Lehre befragt.
Bild: Markus Zink, Head of Jobs bei willhaben
Bildquelle: willhaben
Thomas Reiter
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