WKÖ-Klacska: Flächendeckende Lkw-Maut trifft die Falschen und schwächt den Standort Österreich
Betroffen wären vor allem regionale Zulieferer sowie Konsumenten, die die Mehrkosten letztlich tragen, nicht aber der internationale Transitverkehr
Wien (OTS) – „Wer eine flächendeckende Lkw-Maut andenkt, sollte sich aller Konsequenzen bewusst sein. Eine solche wirkt nämlich nicht gegen den Transit, schwächt aber die Wettbewerbsfähigkeit unserer Betriebe und damit den Standort Österreich“, warnt Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), im Vorfeld der Landesverkehrsreferenten-Konferenz am Freitag, bei der unter anderem auch das Thema flächendeckende Maut diskutiert werden soll.
Denn für den internationalen Transitverkehr, der Österreich nur durchquert und dabei hauptsächlich auf den schon jetzt mautpflichtigen Autobahnen und Schnellstraßen unterwegs ist, ändert sich nichts. „Sehr wohl aber für den regionale Zulieferverkehr, der derzeit überwiegend auf nicht bemauteten Straßen abgewickelt wird. Das heißt, eine flächendeckende Lkw-Maut trifft vor allem die regionalen Wertschöpfungsketten und damit die Falschen“, so Klacska.
Beispiel Schweiz zeigt: Verlagerungseffekte bleiben aus
Aber auch ein anderes, mit der Maßnahme verbundenes Ziel, wird Klacska zufolge verfehlt. Wie das Beispiel Schweiz zeigt, kommt es durch die Einführung einer flächendeckenden Lkw-Maut nicht zur erhofften Verlagerung von Verkehr auf die Schiene. „In der Schweiz fand lediglich eine Verlagerung anderer Art statt: nämlich von großen Lkw auf Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen. Unterm Strich führt eine flächendeckende Maut also dazu, dass mehr Lkw auf die Straße geschickt werden“, sagt Klacska.
Mehrkosten müssten weitergegeben werden
Die Mehrkosten, die für die Betriebe durch eine flächendeckende Maut entstehen, müssten an die Konsumenten weitergegeben werden. Vor allem regional erzeugte Produkte würden sich verteuern. Dasselbe gilt für den öffentlichen Verkehr: „Es findet ja nicht nur die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs dann auf mautpflichtigen Straßen statt, sondern auch der öffentliche Verkehr. Auch ein Linienbus oder ein Schulbus, der entlang einer Landesstraße unterwegs ist, müsste die Mehrkosten wieder hereinbringen“, so Klacska.
Die Einführung einer flächendeckenden Lkw-Maut hätte somit eine Reihe negativer Auswirkungen. „Und diese können wir uns jetzt, wo die Konjunktur endlich wieder anspringt, nicht leisten,“ sagt der Bundesspartenobmann. (PWK465/DFS)
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