ORF-„matinee“ im Burgenland: Neue Ausgabe „Der Geschmack Europas“, Liszt-Porträt, „Museum für Zwei“ im Schloss Esterházy

Außerdem: „Die Kulturwoche“ – am 10. Oktober, ab 9.05 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Die „matinee“ am Sonntag, dem 10. Oktober 2021, um 9.05 Uhr in ORF 2, reist ins Burgenland: Zunächst begibt sich eine neue Ausgabe der ORF-Kulturdokureihe „Der Geschmack Europas“ in Österreichs östlichstes und jüngstes Bundesland, das ein Hotspot für Kulinarik und Kultur ist und heuer seine 100-jährige Zugehörigkeit zur Republik feiert. Einem der wohl herausragendsten und widersprüchlichsten Genies der Musikgeschichte ist das anschließende Porträt „Franz Liszt – Die späten Jahre“ (9.40 Uhr) gewidmet: Heuer wurde der 210. Geburtstag des im burgenländischen Raiding geborenen Komponisten begangen. Auf „Die Kulturwoche“ (10.40 Uhr) mit aktuellen Berichten und Tipps folgt zum Abschluss des von Clarissa Stadler präsentierten ORF-Kulturvormittags eine neue Folge der ORF-Miniaturenreihe „Museum für Zwei“ (10.50 Uhr), die diesmal TV-Moderatorin Barbara Karlich ins Schloss Esterházy nach Eisenstadt begleitet.

„Der Geschmack Europas – Burgenland“ (9.05 Uhr)

Diesmal erkunden Gestalter Martin Traxl und Präsentator Lojze Wieser auf ihrer Suche nach dem Geschmack Europas die Landschaften und Küchen des Burgenlandes. Das spezielle Klima der pannonischen Region spiegelt sich in den typischen burgenländischen Gerichten genauso wider wie die Einflüsse der slawischen und ungarischen Küche.
Eine auch heute noch sehr lebendige Tradition im Burgenland ist die der Hochzeitsbäckerei: kleine Kekse und Mehlspeisen, die in einem sogenannten „Bschoadpackerl“ den Hochzeitsgästen mitgegeben werden. Die unzähligen Rezepte für die süßen Leckereien wurden früher, so erzählt die erfahrene Hochzeitsbäckerin Aloisia Bischof, von Gehilfinnen und Köchinnen aus den Küchen der bürgerlichen oder adeligen Häuser zusammengetragen und gesammelt.
Ein eher selten gewordener Brauch, der früher ein Festtag für das gesamte Dorf war, ist der Sautanz, bei dem ein frisch geschlachtetes Schwein als Ganzes verarbeitet wird – vom Rüssel bis zum Ringelschwanz. Auf Gut Purbach bei Max Stiegl kann dieses archaische Erlebnis mit allen Sinnen erfahren werden.
Aber nicht nur Tradition wird im Burgenland hochgehalten, sondern auch Innovation und Experimentierfreude – so baute der Duftenthusiast Stefan Zwickl im Seewinkel den elterlichen Schweinestall kurzerhand in ein Duftatelier um, wo er seither aus den unterschiedlichsten Heilpflanzen ätherische Öle extrahiert, Duftkompositionen erstellt und die wohlriechenden Essenzen in Flacons abfüllt.
Eine abwechslungsreiche kulturhistorische und kulinarische Reise durch Österreichs jüngstes Bundesland – von Uhudler und Tamburizza bis hin zu Jüdischer Hühnerleber und Rübenstrudel.

„Franz Liszt – Die späten Jahre“ (9.40 Uhr)

Der im heutigen Burgenland geborene Franz Liszt galt als Wunderkind, ging früh auf Konzertreisen und wurde dabei als „wiedergeborener Mozart“ gefeiert. Günther Klein zeigt in seinem Film allerdings einen ganz anderen Liszt – nicht das kindliche Genie, sondern den erfahrenen, desillusionierten, von einem Leben voller Höhen und Tiefen gezeichneten Menschen.
Der Komponist galt seinerzeit nicht nur als einer der ersten europäischen Musikstars, er war auch eine der bekanntesten Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts. Dafür hatten seine pianistische Virtuosität und das Talent für die Selbstinszenierung gesorgt. Mit dem Eintritt in das letzte Lebensdrittel um 1860 änderten sich aber sowohl seine Lebensumstände als auch seine Musik:
Die virtuosen Klangkaskaden, mit denen Liszt das Publikum europaweit beeindruckt hatte, wichen einem verhaltenen, kargen Stil, der auf seine Zeitgenossen befremdlich und depressiv wirkte. Längst galt Richard Wagner als neuer Stern am Musikhimmel.
Ein frühes Testament, gescheiterte Ehepläne und eine halbe Karriere als Priester: Auf den ersten Blick liegt das letzte Lebensdrittel von Franz Liszt im Schatten früheren Glanzes. Dabei schuf er gerade in dieser Zeit die visionärste Musik seines Lebens.
Der in Deutschland lebende russische Pianist Lev Vinocour ist ein ausgezeichneter Kenner von Werk und Vita Franz Liszts. Er folgt der Spur des alternden Stars von Weimar nach Rom und schließlich nach Bayreuth, ordnet die biografischen Fakten in den historischen Kontext ein und interpretiert am Klavier virtuos ausgewählte Beispiele aus dem großen Oeuvre des Komponisten. So entsteht ein lebendiges Bild des „späten“ Franz Liszt und seiner Zeit, das auf unterhaltsame Weise in vielem der bisher gängigen Vorstellung widerspricht und Überraschendes – nicht nur für Musikfans – zutage bringt.

„Museum für Zwei – Schloss Esterházy“ mit Barbara Karlich (10.50 Uhr)

Schloss Esterházy in Eisenstadt ist eines der schönsten Barockschlösser Österreichs und gibt einen beeindruckenden Einblick in das ehemals glanzvolle Leben am Hofe der Fürsten Esterházy. Florian T. Bayer, der Sammlungsleiter des Schlosses, öffnet für eine neue Ausgabe der vom ORF anlässlich des Corona-Lockdowns entwickelten Kurzreihe „Museum für Zwei“ die Pforten für Fernsehmoderatorin, Journalistin und Publizistin Barbara Karlich und erkundet mit ihr Teile der Dauerausstellung. Die Folge gestaltete Armin Koch.

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