Neue „Menschen & Mächte“-Dokumentation „Wenn die Polizei kommt“ am 17. November um 22.30 Uhr in ORF 2

Wien (OTS) – Rund 30.000 Polizistinnen und Polizisten versehen in Österreich Dienst. Sie tragen Sorge für die Sicherheit im Lande. Doch das Verhältnis zwischen Bürgerinnen und Bürgern auf der einen und Polizei auf der anderen Seite scheint sich über die Jahre verändert zu haben. Denn während sich die Polizei über mehr Bürgergewalt beklagt, kritisieren Bürgerinnen und Bürger unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt – immer öfter festgehalten auf Handyvideos. Gregor Stuhlpfarrers neue „Menschen & Mächte“-Dokumentation „Wenn die Polizei kommt“ blickt am Mittwoch, dem 17. November 2021, um 22.30 Uhr in ORF 2 auf der Suche nach Erklärungen zurück in die Geschichte der Polizei in Österreich ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und fragt Expertinnen und Experten nach ihren Empfehlungen für eine bürgernahe Polizei der Zukunft.

In den vergangenen Jahren gab es einen deutlichen Anstieg der Anzeigen wegen „Widerstands gegen die Staatsgewalt“. Sie werden von der Polizei erstattet, wenn Bürgerinnen und Bürger gegen die Gesetzeshüter handgreiflich werden oder Widerstandshandlungen setzen. „Es ist an der Tagesordnung, dass Kolleginnen und Kollegen attackiert werden, durch Fußtritte, durch Angriffe, durch Faustschläge“, sagt Manfred Ihle, erfahrener Polizist und Kommandant der Bereitschaftseinheit der Wiener Polizei. „Diese Hemmungslosigkeit, das ist für mich in den letzten Jahren ein bisschen überraschend.“ Den Anzeigen folgen in vielen Fällen Verurteilungen und Vorstrafen.

Gewalt, die von der Polizei ausgeht, hat ein 52-jähriger Kärntner erlebt. Er hat im Mai 2019 an einer Klimademo inklusive Sitzblockade teilgenommen. Bekannt geworden ist er durch ein Video, auf dem zu sehen ist, wie ihn mehrere Polizisten am Boden fixieren und ihn einer mit Schlägen traktiert. Im Oktober wurden zwei der beteiligten Beamten – nicht rechtskräftig – zu bedingten Haftstrafen verurteilt. Mit „Menschen & Mächte“ hat der 52-Jährige zum ersten Mal in einem ausführlichen Interview über die Amtshandlung an diesem Tag gesprochen.

Woher kommt diese Zunahme an Gewalt? Ist sie ein Ausdruck gestiegenen Misstrauens zwischen Polizei und Bürgern? Müssen Polizisten für aufgestauten Frust gegen den Staat, Politik und Parteien herhalten? Geht die Gewalt also stärker gegen die Uniform als den einzelnen Beamten? Sind Polizisten auf der anderen Seite bei Demonstrationen, Fußball-Matches oder ganz gewöhnlichen Amtshandlungen manchmal überfordert? Warum gehen immer wieder Amtshandlungen schief und enden schließlich vor Gericht? In diesem Zusammenhang beleuchtet die Dokumentation auch die wichtigen Schnittstellen Polizei – Staatsanwaltschaften – Gerichte und beleuchtet die Erfolge und Misserfolge polizeilicher Deeskalationsstrategien und deren Training.

Gregor Stuhlpfarrer thematisiert zudem die besonderen Herausforderungen, denen sich Polizisten und Polizistinnen derzeit, aber auch in Zukunft stellen müssen – Stichwort: Body-Cams und Cyberkriminalität. „Wenn die Polizei kommt“ wirft einen Blick in den polizeilichen und den selten behandelten kriminalpolizeilichen Alltag, ebenso in die Ausbildung und fragt schlussendlich nach Strategien der Deeskalation und Auswegen aus der Entfremdung zwischen Polizei und Teilen der Gesellschaft. Ein Beispiel dafür: der „Grätzlpolizist“. In Wien Alsergrund hat Stuhlpfarrer einen begleitet.

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