
In „Universum History“ vermitteln Historiker/innen die heutige Sicht auf das „Power Couple“ Augustus und Livia
„Augustus und Livia – Liebe, Macht und Schwert“ am 19. November um 22.35 Uhr in ORF 2, Konstanze Breitebner als Livia
Wien (OTS) – Er ist Vorbild für die Herrscher und Tyrannen des Mittelalters und der Neuzeit: Der Römische Kaiser Augustus gilt als Inbegriff des Imperators schlechthin, seine einflussreiche Frau Livia als Stilikone, die im Hintergrund die Fäden zog. Augustus’ politisches Handeln war gekennzeichnet von Brutalität und Rücksichtslosigkeit – mächtige Gegner ließ er umbringen, oft samt Familien ausrotten. Er trat Recht und Gesetz mit Füßen, bis er den nahezu 100-jährigen Bürgerkrieg beendete und die Republik Rom zum Kaiserreich umbildete. Der darauffolgende jahrzehntelange Frieden, Wohlstand und die Ausweitung des Reichs beruhen auf Hunderten ermordeten Senatoren und den Trümmern der republikanischen Verfassung. Doch mit dem Frieden in seinem Reich begann der Krieg innerhalb der Familie: Seine machtbewusste Frau Livia Drusilla (dargestellt von Konstanze Breitebner) setzte alles daran, ihrer Blutlinie den Weg zum Kaiserthron zu ebnen – koste es, was es wolle.
Die „Universum History“-Dokumentation „Augustus und Livia – Liebe, Macht und Schwert“ erzählt am Freitag, dem 19. November, um 22.35 Uhr in ORF 2 die Geschichte vom Kampf um die Alleinherrschaft, in dem von Intrige über Verschwörung bis Mord nichts ausgelassen wird. Die heutige Sicht auf dieses mächtige „Power Couple“ der Geschichte vermitteln Historiker/innen aus Österreich, Deutschland und Frankreich. Für Buch und Regie zeichnet Christian Feyerabend verantwortlich, die szenische Regie übernahm Stefan Ludwig. „Augustus und Livia – Liebe, Macht und Schwert“ entstand als Koproduktion von Interspot Film und Gruppe 5 für ZDF und ORF in Zusammenarbeit mit ARTE, gefördert von Fernsehfonds Austria und Land Niederösterreich. Gedreht wurde in der Römerstadt Carnuntum in Niederösterreich, in Sofia in Bulgarien und Rom.
Mit Gewalt und Krieg erkämpfte er sich, damals noch unter dem Namen Octavian, die Macht im Römischen Reich. Sein Weg zum Alleinherrscher war skrupellos und grausam. Und doch ging er mit dem Ehrennamen Augustus, der Erhabene, als „Friedenskaiser“ in die Geschichte ein. 13 Jahre lang führt er einen Bürgerkrieg, der Hunderttausende Menschen das Leben kostete, ehe er hinter der Fassade der „wiederhergestellten Republik“ sein autokratisches Kaisertum etablieren kann. Aber er sorgt auch für Frieden: die sogenannte Pax Augusta. Die unterworfenen Völker integriert Augustus ins Imperium, so auch das heutige Österreich. An seiner Seite steht Livia, seine äußerst loyale, aber machtbewusste Ehefrau. Mit ihr heiratet Augustus mit strategischem Kalkül in den Hochadel Roms ein. Livia erfüllt ihre Rolle gemäß den Erwartungen: die Verkörperung einer guten Ehefrau, attraktiv und begehrenswert, aber züchtig. Sie kennt die Spielregeln der Macht und wird nicht nur zur Stilikone, sondern auch zur einflussreichen und machtbewussten Politikerin. Sie gilt als bedeutendste Kaiserfrau des Römischen Weltreichs und hat gewichtigen Einfluss auf Augustus’ politische Entscheidungen. So wird Livia das weibliche Gesicht des Kaisertums. Ihre Ehe mit Augustus bleibt allerdings kinderlos. Wer soll ihm als Kaiser folgen?
Der Film erzählt die Geschichte vom Kampf um die Alleinherrschaft, in dem von Intrige über Verschwörung bis Mord nichts ausgelassen wird. Am Ende siegt Livia als Mitkaiserin; ihr leiblicher Sohn Tiberius folgt Augustus nach, der das Imperium mit seinen Reformen fit für die Zukunft gemacht und eine jahrhundertelange Blüte römischer Kultur eingeleitet hat. Ausgangspunkt für die aufwendigen Spielszenen ist ein Dialog am Sterbebett des kranken 80-jährigen Augustus mit seiner Ehefrau Livia. Nach 50 Jahren Ehe hat er immer noch nicht verkündet, wer sein Nachfolger als Kaiser werden soll. In Rückblicken wird vom mörderischen Kampf Octavians um die Alleinherrschaft erzählt sowie von seinem Frieden und Wohlstand stiftenden Werk und Livias Beitrag dazu.
Konstanze Breitebner, Darstellerin der Livia, über diese historische Frauenfigur: „Livia ist eine Frau, die sich entschieden hat, in der Welt der Männer mitzuspielen. Sie nimmt die Mittel der Zeit der Männer und greift aktiv ein. Auf jeden Fall eine spannende Frauenfigur.“
Szenischer Regisseur Stefan Ludwig über Octavian/Augustus: „Was ich an Kaiser Augustus sehr spannend finde, ist, dass man politische Mechanismen entdecken kann, die es heute immer noch gibt. Er war ein großer Meister der Propaganda, sehr geschickt darin, seine Gegner in ein schlechtes Licht zu rücken und sich selbst als Heilsbringer darzustellen.“
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