Pharmaunternehmen für drei Viertel der Krebsforschung in der EU verantwortlich
8,5 Milliarden Euro investiert die Branche jährlich in die Entwicklung innovativer Therapien zur Verbesserung der Behandlung und der Überlebenschancen von Patienten in Europa
Wien (OTS) – Onkologische Therapien haben sich in den vergangenen Jahren stark verbessert. In vielen Fällen gibt es mittlerweile gute Behandlungsmöglichkeiten, die zu längeren Überlebensdauern beitragen und sich positiv auf die Lebensqualität der Betroffenen auswirken. Auch die Chance auf Heilung ist bei bestimmten Krebsarten gestiegen. Dieser Fortschritt ist auf immer bessere Vorsorge- und Diagnosemöglichkeiten sowie auf innovative Arzneimittel und Behandlungen wie Gen- oder Immuntherapien zurückzuführen. 2009 hat beispielsweise nur jeder Zwanzigste mit einer Hautkrebserkrankung die kommenden 5 Jahre überlebt, 2019 war es schon jeder Zweite. Bei anderen Diagnosen, wie etwa bei Brust- oder Prostatakrebs, konnten moderne Medikamente die 5-Jahres-Überlebensrate sogar auf 90 Prozent steigern. Auch Nebenwirkungen sind bei vielen modernen Ansätzen weitaus geringer als bei herkömmlichen Chemotherapien. Um die Patienten mit den besten und modernsten Behandlungsmethoden bei ihrem Kampf gegen Krebs zu unterstützen, betreibt die Pharmaindustrie einen großen Aufwand. Jährlich werden europaweit seitens der Unternehmen etwa 8,5 Milliarden Euro in die Erforschung und Entwicklung neuer onkologischer Medikamente investiert. Das entspricht etwa drei Viertel der gesamten Krebsforschung in der EU. Auch Österreich spielt hier eine wichtige Rolle. In Wien ansässige Pharmaunternehmen arbeiten intensiv an der Entwicklung von neuen Ansätzen bei der Krebsbehandlung und haben ihre Standorte in den vergangenen Jahren stark ausgebaut. „Patienten mit der Diagnose Krebs brauchen alle Unterstützung, die wir als Gesellschaft geben können. Die pharmazeutische Industrie arbeitet deshalb unermüdlich daran, die Betroffenen und ihre behandelnden Ärzte mit den besten Medikamenten zu versorgen. Bei der Erforschung liegt der Fokus sowohl auf Breakthrough-Technologien, um die Heilungsmöglichkeiten zu verbessern, als auch auf der Verbesserung der Lebensqualität der Patienten, damit sie so wenig Einschränkung wie möglich während ihrer Behandlung haben“, so Sylvia Hofinger, Geschäftsführerin des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO), zum Engagement der Pharmabranche im Kampf gegen Krebs.
Weitere Optimierung der Rahmenbedingungen in der Arzneimittelforschung nötig
Allein 2019 wurden in Europa 22 neue Krebsmedikamente auf den Markt gebracht, 12 davon mit neuem Wirkstoff. Bis 2026 könnten Betroffenen weitere 160 neue Therapien zur Verfügung stehen. Um diese hohe Innovationsleistung erhalten zu können, braucht es weiterhin Verbesserungen bei den Rahmenbedingungen für die Entwicklung neuer Medikamente. Die Nutzung und Vernetzung anonymisierter Patientendaten für die Forschung ist dabei ein wichtiger Faktor, genauso wie ein rascher Zugang für Patienten zu neuen Therapien. In Österreich braucht es zudem mehr Anreize für klinische Studien und mehr Flexibilität in der Erstattung und ein klares Bekenntnis zum Patentschutz, um nicht Forschung und Produktion an andere Länder zu verlieren. „Wenn wir weiterhin Investitionen der Pharmaindustrie und deren positive Auswirkungen in Österreich haben wollen, müssen wir ein freundlicheres Umfeld für die Branche schaffen. Jede Aufweichung des Patentschutzes für Arzneimittel würde sich sehr negativ auf die Fähigkeit der pharmazeutischen Industrie gerade in Österreich und Europa auswirken, neue Arzneimittel und Therapien gegen lebensbedrohliche Krankheiten zu entwickeln“, appelliert Hofinger.
Über den FCIO:
Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) ist die gesetzliche Interessenvertretung der chemischen Industrie in Österreich. Derzeit vertritt der Verband mehr als 230 Unternehmen aus der chemischen Industrie, welche neben der Kunststoff- und Pharmaindustrie auch die Produktion von organischen und anorganischen Chemikalien, industriell hergestellte Fasern und Lacken umfassen. Etwa 47.000 Beschäftigte in der chemischen Industrie haben 2020 Waren im Wert von über 15 Milliarden Euro hergestellt. Der FCIO setzt sich für einen ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen und attraktiven Chemiestandort Österreich mit einem forschungs- und technologiefreundlichen Umfeld ein, in dem die chemische Industrie mit ihrer Innovationskraft Lösungen für die zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen entwickeln und liefern kann. [www.fcio.at] (http://www.fcio.at/)
FCIO Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs
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