„Orientierung“: Religion oder Ethik? Erfahrungen mit dem neuen „Ersatzwahlpflichtfach“ Ethik
Am 20. Februar um 12.30 Uhr in ORF 2
Wien (OTS) – Sandra Szabo präsentiert im ORF-Religionsmagazin „Orientierung“ am Sonntag, dem 20. Februar 2022, um 12.30 Uhr in ORF 2 folgende Beiträge:
Zölibat in Diskussion: Priesterliche Ehelosigkeit – Problem und Ideal
Am vergangenen Wochenende plädierte der steirische Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl in einem Gastkommentar für die „Steirer-Krone“, wenn auch äußerst vorsichtig, für ein „unaufgeregtes“ Nachdenken über den Pflichtzölibat. Unter dem Titel „Für beides ist Platz“ relativierte er, auch mit Verweis auf ostkirchkirchliche Traditionen, den absoluten Vorrang der verpflichtenden Ehelosigkeit römisch-katholischer Priester – diese hätte ihren Wert, sei aber nicht für jeden Priester die ideale Lebensform. Genau das hat sich erst kürzlich in Krautwaschls Diözese Graz-Seckau gezeigt: Der ambitionierte Priester Andreas Monschein – Pfarrer von Kindberg – legte sein Amt auch deshalb nieder, weil neben „einem brüchig gewordenen Glauben“ eine Frau in sein Leben getreten war. Im Beitrag kommt neben dem betroffenen Priester auch Thomas Prügl, Theologe und Experte für die Geschichte des Zölibats, zu Wort. Bericht: Klaus Ther.
Religion oder Ethik? Erfahrungen mit dem neuen „Ersatzwahlpflichtfach“ Ethik
Seit Anfang des Schuljahres können sich Schülerinnen und Schüler der AHS-Oberstufe, die sich vom Religionsunterricht abmelden, nicht mehr frei nehmen. Sie müssen das „Ersatzwahlpflichtfach“ Ethik besuchen. Im Gymnasium Untere Bachgasse in Mödling hat man im Rahmen eines Schulversuchs bereits viele Jahre Erfahrung mit dem Fach Ethik gesammelt. Die „Orientierung“ hat mit Schülerinnen und Schülern über ihre Eindrücke vom neuen Ethikunterricht gesprochen, und darüber, warum sie sich für dieses Fach – und nicht für die Alternative Religionsunterricht – entschieden haben. Zu Wort kommen auch Ethiklehrende und Eytan Reif von der Initiative „Ethik für ALLE“, für den die derzeitige Lösung – Ethik- oder Religionsunterricht – unbefriedigend ist. Er setzt sich für ein verpflichtendes Fach Ethik für alle Schülerinnen und Schüler ein. Bericht: Klaus Ther, Mitarbeit: Helene Dallinger.
Du und ich = Österreich: Dialog über Grenzen als Weg zu gemeinsamen Zielen
Der eine – Walter Baier – war viele Jahre lang Chef der Kommunistischen Partei Österreichs (KPÖ) und hatte mit dem Christentum nicht viel am Hut. Der andere – Franz Kronreif – leitete die Fokolargemeinschaft in Österreich, eine christliche Erneuerungsbewegung. Luisa Sello wiederum, eine Psychologin und Theologin aus Italien und lange Zeit in Augsburg tätig, hat ihr Leben in den Dienst der katholischen Kirche gestellt. Baier, Kronreif und Sello haben sich vor 22 Jahren auf einen Weg mit ungewisser Zukunft begeben. Miteinander ins Gespräch kommen, mehr von der Weltsicht des anderen erfahren, sich auf ein vermeintlich konträres Gegenüber einlassen, war der Plan. So begann ein Dialogprozess zwischen Atheisten und Christen, der auch im Vatikan Aufmerksamkeit erregte. Einladungen und Begegnungen mit Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus folgten. Gemeinsame Projekte wurden entworfen und realisiert. Heute arbeitet man als DIALOP (Transversal Dialogue Project) mit einem wachsenden Team länderübergreifend an einer sogenannten „Transversalen Sozialethik“. Entstehen soll eine Philosophien, Religionen und politische Überzeugungen übergreifende „Ethik der Gesellschaft“. Die „Orientierung“ hat Walter Baier, Luisa Sello und Franz Kronreif getroffen und mit ihnen über ihr „Rezept“ für einen erfolgreichen Dialog gesprochen. Bericht: Marcus Marschalek.
Beistand in Uniform: Der Alltag einer Polizeiseelsorgerin
Allein im vergangenen Jahr wurden 2210 Polizeibeamte und -beamtinnen während ihres Dienstes verletzt: ein Beleg dafür, wie gefährlich und fordernd dieser Dienst an der Gemeinschaft sein kann. Hinzu kommen oft eine enorme Zahl an Überstunden, unregelmäßige Arbeitszeiten und teils extremer psychischer und physischer Druck. Dem sind häufig vor allem junge Polizeikräfte ausgesetzt, die sich gerade in einer Phase der Familiengründung befinden. Wohin aber mit Sorgen und Nöten in schwierigen Zeiten? Antworten bietet ein psychologischer Dienst – oder aber auch die katholische Polizeiseelsorge. Sie wurde vor mehr als 25 Jahren gegründet und steht bis heute für meist rasche und unbürokratische Hilfe, mit wertvoller Gesprächszeit im privaten Rahmen. Ein „Orientierung“-Team hat sich unter Polizisten umgehört und mit einer Polizeiseelsorgerin gesprochen. Bericht: Zoran Dobrić.
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