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Zum Frauentag holt die Stadt Wien zwei neue Pionierinnen vor den Vorhang
Tafeln für Elizabeth T. Spira und Yella Hertzka in der Pionierinnengalerie im Arkadenhof im Rathaus – 26 Pionierinnen sind vertreten
Wien (OTS) – „Am Frauentag geht es darum, Frauen sichtbar zu machen und sie vor den Vorhang zu holen“, so Vizebürgermeisterin Kathrin Gaál gemeinsam mit der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures und den Gemeinderätinnen Dolores Bakos und Marina Hanke bei der Enthüllung der neuen Pionierinnentafeln im Arkadenhof des Rathauses.
„Die großen Töchter“ der Pionierinnengalerie sind Vorreiterinnen. Eine von ihnen ist Elizabeth T. Spira. Mit ihren immer direkten, dabei aber wertschätzenden Fragen zeichnete sie en Bild vom österreichischen Alltag. Ihre Sendungen bieten einen unvergesslichen, feministischen und ehrlichen Blick auf die Wienerinnen und Wiener und thematisieren oft die Ungleichbehandlung von Frauen im Beruf und im Privaten. Sie ist abseits von Rollenbildern ihren eigenen Weg gegangen“, so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaal bei der Enthüllung der Pionierinnentafel mit Spiras Familie, der Zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures und den Gemeinderätinnen Dolores Bakos und Marina Hanke.
„Eine neue Pionierin ist Yella Hertzka, die zu ihrer Zeit Frauen neue, mutige Bildungsperspektiven erschlossen hat und mitten im ersten Weltkrieg eine Frauenliga für Frieden und Freiheit ins Leben gerufen hat“, so die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures, „Eine Initiative, die gerade dieser Tage, in denen wieder Krieg Europa erschüttert, eine besondere Würdigung verdient!“, so die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures.
„Das Wirken und Schaffen all der großartigen Frauen und Pionierinnen zeigt uns, wie wichtig es ist, an sich selbst und seine Überzeugungen zu glauben und seinen eigenen Weg zu gehen, aber auch die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Wir wollen Mädchen und Frauen in Wien stärken und dazu ermutigen, ihr Leben nach ihren Vorstellungen und Wünschen zu gestalten“, so Gemeinderätin Dolores Bakos.
„Frauen sichtbar zu machen, ist uns auch deshalb so wichtig, weil Role Models junge Frauen und Mädchen stärken. Gerade ihnen wollen wir am Frauentag sagen: Seid frech und wild und wunderbar!“, so Gemeinderätin Marina Hanke.
Zwei neue Pionierinnen: Fernsehjournalistin Elizabeth T. Spira und Frauenrechtlerin Yella Hertzka
Elizabeth T. Spira (1942-2019) war eine bedeutende österreichische Fernsehjournalistin. Mit ihren Dokumentationen und Sendungen gewährte sie einen authentischen Blick in den österreichischen Alltag und hielt der Gesellschaft einen Spiegel vor. Elizabeth T. Spira sammelte journalistische Erfahrungen bei diversen Tageszeitungen und Zeitschriften, bevor sie 1972 beim Nachrichtenmagazin profil begann. Ab 1973 war sie TV-Redakteurin im ORF. Von 1985 bis 2006 setzte sie die Dokumentarreihe Alltagsgeschichten um und ab 1997 die Sendung Liebesg’schichten und Heiratssachen. Mit ihrem Schaffen ließ Elizabeth T. Spira tief in die österreichische Gesellschaft blicken. Sie beschäftigte sich als Journalistin insbesondere mit sozial benachteiligten Menschen. Ihr ehrlicher, ungeschönter Blick führte auch zu Kritik am von Spira vermittelten Bild von Österreich. Ihre Sendereihen erreichten Kultstatus und galten als Quotengaranten. Sie starb 2019 in Wien.
Yella Hertzka (1873-1948) war eine österreichische Frauenrechtlerin, Verlegerin und Gärtnerin. Im Jahr 1912 gründete sie die erste höhere zweijährige Gartenbauschule für Mädchen. Sie war darüber hinaus Gründerin und Präsidentin von zahlreichen frauenpolitischen Vereinen. Im Jahr 1903 gründete sie den Neuen Wiener Frauenklub. Vom Jahr 1921 an war sie Präsidentin des österreichischen Zweigs der 1915 gegründeten Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (WILPF). In dieser Funktion organisierte sie 1929 den 3. Internationalen Kongress der Frauenliga. Durch ihre zweite Heirat konnte sie 1938 die tschechoslowakische Staatsbürger*innenschaft annehmen und dadurch nach London flüchten. Im Jahr 1947 kehrte sie nach Wien zurück. Sie verstarb knapp 1,5 Jahre später, am 13. November1948 in Wien.
26 „große Töchter“ in der Pionierinnengalerie – bis 31. 3. im Rathaus
Die Pionierinnengalerie „Wien. Stadt der großen Töchter“ stellt außergewöhnliche Frauen – „Töchter Wiens“ – und die Auswirkungen ihres Tuns auf das heutige Wien sowie ihr Engagement in Verbindung mit frauenpolitischen Kämpfen und Errungenschaften vergangener Zeiten vor. Die Galerie umfasst nun insgesamt 26 Frauen und erinnert an deren Leistungen.
Infos zu den Pionierinnen, zum Frauentag und zur Frauenbefragung unter frauenbefragung.wien.gv.at und wien.gv.at / Schluss
Gerda Mackerle
Mediensprecherin
Vizebürgermeisterin Kathrin Gaal
Tel.: 0676/8118 81983
E-Mail: gerda.mackerle@wien.gv.at
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