Omikron-Welle: Hohe Personalausfälle in Burgenlands Pflegeheimen

Raiding (OTS) – Rekord-Infektionszahlen führen aktuell zu anhaltend hohen Personalausfällen in den Alten-Wohn- und Pflegeheimen im Burgenland. (Frei)Testergebnisse, die erst nach 48 Stunden oder später eintreffen, verschärfen die Situation. Vertreter der Heime fordern eine umgehende Reaktion der Politik und ein Anpassen der Quarantänelösungen speziell für das Pflegepersonal.

Die hohen Omikron-Infektionszahlen führen seit Wochen zu massiven, krankheitsbedingten Arbeitsausfällen in Burgendlands Alten-Wohn und Pflegeheimen. Zahlreiche MitarbeiterInnen befinden sich derzeit in Quarantäne oder daheim in der Kinderbetreuung – denn auch zahlreiche Schulklassen sind geschlossen und auf Homeschooling umgestellt. Das trifft den weiblich dominierten Pflegebereich doppelt.

Die ARGE Heime Burgenland, fordert von der Politik eine rasche Anpassung der Quarantänelösungen: „Die neue Regelung mit Freitestungen ab dem 5. Quarantänetag, begrüßen wir sehr. Es braucht jedoch die zusätzliche Möglichkeit, sich ab dem 5. Tag täglich freizutesten und die Ergebnisse müssen spätestens nach 24 Stunden vorliegen. Es geht nicht an, dass symptomlose MitarbeiterInnen mit CT Werten über 30 zu Hause auf die Testergebnisse warten, während KollegInnen deren Dienste übernehmen müssen.“

Bereits seit Jahren erbringen Menschen in Pflegeberufen tagtäglich unglaubliche Leistungen, die weit über den normalen und zumutbaren Arbeitsbelastungen liegen. Der Personalmangel in der Pflege war schon vor Corona hoch, die Pandemie hat ihn nochmals verschärft. „Mit viel Liebe zum Beruf, beispiellosem Einsatz, Teamgeist und Empathie kann man schon einmal schwierige Zeiten überbrücken – zum Dauerzustand darf das jedoch nicht werden. Das ist aus physischer wie psychischer Hinsicht nur begrenzt auszuhalten. Alles was über eine bestimmte Grenze geht, hat einen hohen gesundheitlichen Preis! Zwei Jahre pandemie­bedingte Ausnahmesituation und jetzt nochmals eine verschärfte Lage durch die vielen Arbeitsausfälle, bringen uns endgültig an die Grenze“, ist man sich in der ARGE Heime Burgenland einig. Durch die Mitarbeiterausfälle entstünde eine hohe Anzahl an Überstunden und Mehrstunden, die, wie auch Urlaube, derzeit kaum abgebaut und konsumiert werden können – obgleich sie für die Erholung und Gesundheit des Personals so wichtig sind. „Die Politik muss jetzt handeln! So wurden zB die Quarantänelösungen in Niederösterreich angepasst und in anderen Bundesländern werden auch Testungen in Apotheken und Gurgeltests in den Supermärkten anerkannt“, so Franz Drescher, Vorsitzender der ARGE Heime Burgenland.

Die Vertreter ARGE Heime Burgenland zeigen außerdem auf, dass die entstehenden Mehrkosten durch Überstunden oder Urlaubsrückstellungen derzeit nicht ersetzt werden. Lediglich die Kosten, der sich in Quarantäne befindlichen Person. Ebenso ließen Covidkostenersätze auf sich warten. Bislang wurden nur wenige Kostenersätze für Mehraufwendungen durch Covid für die Jahre 2020-2021 ausbezahlt und teilweise in den Einrichtungen auch noch nicht abgefragt. Das bringt die überwiegend gemeinnützigen Betreiber derzeit in starke Liquiditätsprobleme. Gleichzeitig müssen sie jedoch den Betrieb aufrechterhalten.

Nicht zuletzt weist die ARGE Heime Burgenland darauf hin, dass selbst unter strengster Einhaltung der Präventionskonzepte das Virus derzeit nicht mehr aus den Heimen zu halten ist: „Es ist uns wichtig, trotz Infektionen in unseren Heimen Normalität zu leben. Das ist immer eine Gratwanderung, jedoch für die BewohnerInnen von hoher Bedeutung, um zB Besuche empfangen zu können. Positiv ist, dass die Omikron-Verläufe – durch die hohe Impfrate – auch bei den BewohnerInnen überwiegend mild sind“, zeigen sich die Vertreter der ARGE Heime Burgenland von der Impfung überzeugt.

ARGE Heime Burgenland
Franz Drescher
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