Tierschutz Austria und Verein „RespekTiere“ erstatten Anzeige gegen grausame Tötung hunderter geschützter Ziesel in Niederösterreich
Mehrere Augenzeugen haben den Fall gemeldet und sind auch bereit sich öffentlich dazu zu äußern und öffentlich auszusagen.
Wien/Vösendorf (OTS) – Schon 2021 wurde dem Land Niederösterreich das Ziesel-Vorkommen auf der gegenständlichen Wiese gemeldet und auch vom Land bestätigt. Daraufhin wurde auch der Gemeinde Markgrafneusiedl und dem Grundeigentümer das Vorkommen der Ziesel vom Land Niederösterreich offiziell mitgeteilt. Letzterer hat den Acker, auf welchem nachweislich streng geschützte Ziesel leb(t)en, umackern lassen.
Mehrere Augenzeugen haben den Fall gemeldet und sind auch bereit sich öffentlich dazu zu äußern und öffentlich auszusagen.
Die Präsidentin des Wiener Tierschutzvereins (Tierschutz Austria) MMag. Dr. Madeleine Petrovic zeigt sich fassungslos: „Es handelt sich in diesem Fall um eine streng verbotene, grausame und schockierende Tötung von gefährdeten Tieren. Dies bedeutet nicht nur eine Verletzung des Artenschutzes, ein solch abstoßendes Verhalten zeigt auch jeglichen Mangel an Moral bei den handelnden Personen.“
Rechtspolitisch sei es zu beklagen, dass der mutmaßliche Täter zwar möglicherweise bestraft werde, dass er aber das Eigentum an den verwüsteten Habitaten jedenfalls behält. „Wer sich derart ins Unrecht setzt und sein Eigentum missbraucht, sollte eine solche Landfläche verlieren!“, so Petrovic weiter.
Tom Putzgruber, Obmann des Vereins „RespekTiere“ fügt an: “Wir werden dieses ins tiefste Mark abscheuliche Verbrechen nicht hinnehmen. Und mit uns auch viele AktivistInnen und Tier- und UmweltschützerInnen auch nicht! So etwas darf nicht ungehört, nicht ungesühnt bleiben, hier muss der Gesetzgeber mit aller Härte ein glasklares Zeichen setzen – JETZT sofort!‘
Beweise und Fotos des Vereins „RespekTiere“:
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Mehr zum rechtlichen Status der Ziesel:
Europaweit gehört das Europäische Ziesel heute zu den vom Aussterben bedrohten Tierarten. Aus diesem Grund wurde die Art auch in den Anhang II der EU-Fauna-Flora-Habitatrichtlinie (FFH-RL) aufgenommen. Im Rahmen des Natura 2000 Schutzgebietsprogramms müssen die EU-Mitgliedstaaten diese Arten des Anhang II (bzw. die Lebensräume des Anhang I) in einem günstigen Erhaltungszustand erhalten oder diesen noch verbessern. Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union sind verpflichtet, besondere Schutzgebiete (piSCIs) für die Vorkommensgebiete des Ziesels (und der anderen Arten und Lebensräume) auszuweisen, um für diesen günstigen Erhaltungszustand der Art und seiner Habitate Sorge zu tragen. In Österreich ist das Ziesel daher in seinem ganzen Verbreitungsgebiet, dem pannonischen Raum, der sich auf die östlichen und nordöstlichen Tief- und Hügellagen Niederösterreichs, des Burgenlandes und Wiens erstreckt, geschützt. Vorkommen des Ziesels, die außerhalb von Natura 2000 Gebieten liegen, sind darüber hinaus durch die Naturschutzgesetze der Länder geschützt. Demnach ist der Schutz wildlebender Tiere und Pflanzen und ihrer Lebensgemeinschaften „in ihrer natürlichen und regionalspezifischen Artenvielfalt“ ein allgemeiner Grundsatz des Niederösterreichischen Naturschutzgesetzes.
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