Grüne Wien/Spielmann: Zugang zur Wohnungslosenhilfe muss niederschwelliger werden
Wiener Winternotquartiere ganzjährig öffnen
Wien (OTS) – Einen Ausbau des niederschwelligen Zuganges zur Wohnungslosenhilfe fordert die Sozielsprecherin der Grünen Wien, Viktoria Spielmann. Die heute präsentierte Studie von Amnesty International zeigt, dass Menschen beim Zugang zur Wohnungslosenhilfe mit bürokratischen Hürden konfrontiert sind. Besonders oft trifft dies Menschen, die nicht anspruchsberechtigt sind. „Die Stadt Wien muss endlich davon absehen, dass die Winterquartiere jedes Jahr Ende April geschlossen werden, sondern dieses Angebot ganzjährig anbieten. Auch 2022 ist geplant, einen großen Teil der Winternotquartiere für nichtanspruchsberechtigte Obdachlose Ende April zu schließen. Damit muss endlich Schluss sein, es braucht einen ganzjährigen diskriminierungsfreien Zugang für alle Wohnungs- u. Obdachlosen“, so Spielmann.
Die Coronakrise und der Krieg in der Ukraine werden die Zahl der Obdach- und Wohnungslosen erwartbar in die Höhe schnellen lassen. Konkrete Zahlen zu Obdach- und Wohnungslosigkeit, insbesondere zur verdeckten Wohnungslosigkeit, die Frauen besonders trifft, gibt es für Wien nicht. Die Stadt Wien ist gefordert, hier klare Fakten zu schaffen, indem eine Zählung der Obdachlosen und eine Studie zur Wohnungslosigkeit nach Pariser Vorbild durchgeführt wird. Nur so kann die Stadt Wien ihr Angebot entsprechend adaptieren. „Jeder investierte Euro in Delogierungs- und Armutsprävention ist es Wert, denn das verhindert nicht nur Leid, sondern auch die Folgekosten von Obdach- und Wohnungslosigkeit, die sich oftmals durch eine Spirale nach unten erzeugen“, sagt Spielmann.
Die Stadt Wien hat noch unter Grüner Regierungsbeteiligung das Housing First Modell umgesetzt. Housing First ist das vielversprechendste Modell in der Wohnungslosenhilfe: „Die Wiener Stadtregierung muss dafür sorgen, dass Housing First nicht am fehlenden Wohnraum scheitert. Die Wohnungslosenhilfe braucht Zugang zu ausreichend leistbaren Wohnungen für die Umsetzung von Housing First. Ein wichtiger Schritt wäre es, den Wohnungslosenhilfeorganisationen einen fixen Anteil des geförderten Wohnungsneubaus zur Verfügung zu stellen, wie das in Vorarlberg der Fall ist.“ Hinzu kommt, dass sich durch Housing First die Problematik der fehlenden Privatsphäre in Wohnungs- und Obdachloseneinrichtungen auflöst und die Menschen schneller wieder Stabilität finden.
Die Grünen Wien unterstützen jedenfalls die Forderungen von Amnesty International und Neunerhaus, dass das Menschenrecht auf Wohnen in der Verfassung verankert und eine nationale Wohnstrategie erarbeitet werden muss. „Wir brauchen einen Perspektivenwechsel: Der Verlust von Wohnraum ist ein großer Einschnitt in das Leben eines Menschen und es kann jede und jeden treffen. Wir müssen die strukturellen Gegebenheiten in den Blick nehmen, die zu Obdach- und Wohnungslosigkeit führen. Das Ziel ist klar: Wir müssen Wohnungs- und Obdachlosigkeit endgültig beenden“, so Spielmann abschließend.
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