ORF-DialogForum „Zwischen Angst und Aufbruch“
Am 27. April in ORF III
Wien (OTS) – Die sozialen Folgen der Pandemie haben ebenso wie der Krieg in der Ukraine unsere Gesellschaften erschüttert. Welche Herausforderungen erwarten uns? Bedrohen Polarisierung und Kampfrhetorik die Demokratie oder führen die dramatischen Krisenszenarien zu mehr Solidarität und gesellschaftlichem Zusammenhalt? Und was können Medien, insbesondere der ORF, dazu beitragen? Diese und andere Fragen standen am 20. April 2022 im ORF-DialogForum mit dem Titel „Zwischen Angst und Aufbruch“ im Mittelpunkt. Im ersten Panel um 13.00 Uhr diskutierten Daniel Landau, Initiator #YesWeCare, Günther Ogris vom Sozialwissenschaftlichen Institut SORA, Klimaaktivistin und Gründerin des Jugendrats Lena Schilling und Beate Winkler, Initiatorin #Zusammen. Im zweiten Panel um 14.00 Uhr debattierten der stv. Chefredakteur der „Kleinen Zeitung“, Michael Jungwirth, Deutschlandradio-Intendant Stefan Raue und Ina Zwerger, Ö1 Radiokolleg & Reparatur der Zukunft.
Angesprochen auf die Ö3-Umfrage „Generation … Krise!?“ berichtete Günther Ogris im Panel um 13.00 Uhr, dass Krieg, Klimakrise, Pandemie und die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich die dominanten Sorgen der Jugendlichen wären, aber es gäbe „auf der anderen Seite auch große Bereitschaft, die Zukunft in einer Gemeinschaft zu gestalten“. Lena Schilling sieht die Gesellschaft seit 2008 mit Krisen konfrontiert. Man müsse „den Menschen Mut und Zuversicht geben, um selbstermächtigt zu sein und in ihrer Lebensrealität aktiv zu werden“. Medien, besonders öffentlich-rechtliche, können hier Partner sein und „junge Menschen mitgestalten zu lassen“. Wir bräuchten mehr „Zukunftsbilder, in welcher Gesellschaft wir leben wollen“, meinte Beate Winkler. Constructive News wären hier ein entscheidender Ansatz. Daniel Landau hatte den Eindruck, dass „Medien gerne optimismus-getrieben berichten“. Mit Aktionen wie der ORF-Initiative „SAG’S MULTI!“ gelänge es, jungen Menschen mit Wertschätzung zu begegnen und sie zu ermutigen, in der Welt Fuß zu fassen.
Im Panel um 14.00 Uhr stand die Rolle der Medien im Mittelpunkt: Für Stefan Raue müssten diese „über das Programm hinaus ausstrahlen und einen echten Dialog mit den Menschen führen“, was Deutschlandradio etwa mit dem Projekt „Denkfabrik“ versuche, wo das Publikum über konkrete Themen abstimmen und selbst mitdiskutieren könne. Michael Jungwirth betonte: „Wir Medien müssen uns die Frage stellen, ob wir immer richtig verortet sind. Wir müssen informieren, berichten, einordnen und kommentieren, aber was ist, wenn die Position, die wir beziehen, von einem Teil der Öffentlichkeit nicht mitgetragen wird?“. Ina Zwerger wiederum ist es in der Programmgestaltung wichtig, „Zukunftsängste nicht zu verstärken, sondern neue innovative Lösungen und Projekte vorzustellen, von denen wir lernen können“. Mit diesem Ansatz sei bei Ö1 eine multimediale Wissensdatenbank aus User Generated Content für die Zivilgesellschaft entstanden. Sebastian Kiss, Schüler aus Bruck an der Leitha und Teilnehmer am bilingualen Redewettbewerb „SAG’S MULTI!“, wünschte sich verstärkt mediale Qualitätsinhalte auf digitalen Plattformen, und Zainab Müller, Schülerin aus Graz und ebenfalls „SAG’S MULTI!“-Teilnehmerin, kritisierte, dass nicht allen Ländern medial gleich viel Aufmerksamkeit geschenkt werde, und mahnte: „Krieg ist Krieg, Mensch ist Mensch!“
Moderiert wurde das ORF-DialogForum von Klaus Unterberger, ORF Public Value.
Das DialogForum wird am Mittwoch, dem 27. April, um 0.05 Uhr in ORF III ausgestrahlt.
Das ORF-DialogForum ist eine Initiative des ORF, um das Gespräch mit seinem Publikum, den österreichischen Institutionen, den Organisationen und Gruppen der Gesellschaft zu beleben.
http://presse.ORF.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
© Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender