Partizipation erleben: Europäisches Jugendparlament Simmering

Am 29. April diskutierten rund 50 Jugendliche und junge Erwachsene in der VHS Simmering über aktuelle EU-politische Fragen und entwarfen eigene Lösungsstrategien.

Wien (OTS) – Entscheidungen auf EU-Ebene beeinflussen das Leben und die Zukunft junger Menschen auf vielfältige Weise. Aber wie ist Partizipation möglich und worüber wollen Jugendliche selbst sprechen? Ein vom Publizistik-Institut der Universität Wien, dem Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Österreich und den Wiener Volkshochschulen veranstaltetes Diskussions-Event widmete sich am 29. April jenen Fragestellungen, die Jugendlichen derzeit unter den Nägeln brennen. Das Europäische Jugendparlament Simmering bot die einmalige Gelegenheit, selbst Themensetzung zu betreiben und unmittelbar mit einem Experten in die Debatte gehen zu können. Insgesamt 50 junge Menschen schärften in rotierenden Arbeitsgruppen zunächst die selbst vorbereiteten Themenkomplexe. Die dabei erarbeiteten Fragen und Positionen wurden anschließend im Plenum gemeinsam mit dem EU-Experten und Mitarbeiter des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments in Österreich, Thomas Weber, und Herbert Schweiger, Geschäftsführer der Wiener Volkshochschulen diskutiert:
„Es ist für die Zukunft der europäischen Demokratie wichtig, dass sich die Jugendlichen in die politischen Prozesse einbringen und sich zu mündigen Bürger*innen entwickeln. Das heutige innovative Veranstaltungsformat ist wunderbar geeignet, ihnen Lust darauf zu machen“, so Weber.

Die angeregte Debatte behandelte Themen von der Förderung einer nachhaltigen Lebensweise über einen fairen Arbeitsmarkt der Zukunft bis hin zum Umgang mit Migration in der EU. „Wer heute den Teilnehmer*innen beim Diskutieren zugehört hat, spürt nichts von angeblicher Politikverdrossenheit. Man sieht, mit welcher Begeisterung sich junge Menschen in der Politik einbringen, wenn sie dabei ernst genommen und gehört werden“, freut sich Herbert Schweiger über den Erfolg der Veranstaltung.

Themen, die bewegen

Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind Teilnehmer*innen von Pflichtschulabschlusskursen und Brückenkursen im Rahmen der Initiative Erwachsenenbildung an den Wiener Volkshochschulen sowie Studierende der Publizistik. Zur Vorbereitung auf das Event wurde ein inhaltlicher Schwerpunkt auf die Europäische Union gelegt. Dabei stand vor allem im Fokus, was die jungen Menschen selbst interessiert, wo sie ihr Leben von der EU berührt sehen oder wo sie Handlungsbedarf identifizieren und sich gerne einbringen würden. Dass die Jugendlichen dabei den Finger auf die europaweit aktuellsten politischen Fragen legten, zeigen die Ergebnisse der europäischen Bürger*innenforen im Rahmen der Konferenz zur Zukunft Europas. Ihre Empfehlungen decken sich großteils mit den von den jungen Teilnehmer*innen gewählten Fragen: Krieg und Frieden, Nachhaltigkeit, Beruf und Ausbildung und Gesundheit waren die vier großen Leitthemen der vorbereitenden Workshops.

Politische Bildung, die Spaß macht

Das Diskurskonzept für das Europäische Jugendparlament Simmering wurde im Rahmen einer Lehrveranstaltung des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der Uni Wien speziell für die VHS entwickelt. Acht Studierenden übernahmen in den Arbeitsgruppen die Rolle der Moderation. Je drei Uni-Wien und VHS-Teilnehmende wurden im Rahmen der Medienkooperation von Okto-TV und Radio Orange trainiert und gestalteten über das Event eine Radio-bzw. eine TV-Reportage.

„Aus unserer Sicht als Publizistik-Lektoren ergeben sich bei dieser wunderschönen Kooperation mit den Wiener Volkshochschulen und dem Verbindungsbüro des EU Parlaments gleich zwei Vorteile“, so der Konzeptionist und Moderationstrainer Andreas Scherlofsky, „Erstens, die Möglichkeit ein neues, unterhaltsames Format der politischen Bildung und Kommunikation in einem Pilotevent zu testen, und zweitens, unseren Studierenden in Form von Projektunterricht konkretes „Learning by Doing“ zu bieten.“

„Demokratie, Frieden und Freiheit können wir in unserem Land und in der Europäischen Union nur dann sicherstellen, wenn wir uns alle dafür einsetzen. Und zwar sowohl zivilgesellschaftlich als auch im Rahmen der politischen Prozesse“, so Friedrich Schipper, einer der beiden Initiatoren der Veranstaltung seitens der Universität Wien. „Eine wirkungsvolle Beteiligung an den politischen Prozessen in unserem Land und in der EU muss man aber lernen und üben – so wie Rechnen, Schreiben, Lesen, oder Turnen, Malen, Werken usw.“

Weitere Infos zum Angebot der Wiener Volkshochschulen gibt es unter [www.vhs.at] (http://www.vhs.at/) sowie zum Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Österreich unter
[https://www.europarl.europa.eu/austria]
(https://www.europarl.europa.eu/austria)

Mag.a Nadja Pospisil
Mediensprecherin
Wiener Volkshochschulen
Tel.: 01/89 174-100 105
Mobil: 0699 189 177 58
E-Mail: nadja.pospisil@vhs.at
www.vhs.at

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