Präsentation des HPV-Catch-Up-Programms 12-18
HPV-Impfung: Kooperation von Österreichischer Ärzte- und Apothekerkammer soll Impflücken schließen
Wien (OTS) – Das „HPV-Catch-Up-Programm12-18“ ist eine gemeinsame Impfaktion der Österreichischen Ärzte- und Apothekerkammer gegen eine Infektion mit Humanen Papillomaviren (HPV). Angesprochen werden sollen dabei alle 12 bis 18-jährigen Kinder und Jugendlichen (Buben und Mädchen), die noch nicht gegen HPV geimpft sind. Für diese ist es seit 1. März 2022 bis 30. Juni 2023 möglich, sich sowohl bei Hausärzt*innen wie auch Fachärzt*innen der Richtungen Kinder- und Jugendheilkunde, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Haut- und Geschlechtskrankheiten, Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen sowie Urologie zum Selbstkostenpreis gegen HPV impfen zu lassen. Mit Hilfe dieses zusätzlichen niederschwelligen Angebotes sollen Impflücken geschlossen werden, die sich besonders durch die Covid-19 Pandemie noch zusätzlich vergrößert haben. +++
HPV-Catch-Up Programm 12-18 der Ärzte- und Apothekerkammer:
* Eltern können ihre Kinder im Alter von 12 bis 18 Jahren nun zusätzlich bei niedergelassenen Ärzt*innen ihres Vertrauens gegen HPV impfen lassen
* Niederschwelliger Zugang – österreichweit – auch abseits der Impfstelle
* Abgabe zum Selbstkostenpreis von maximal 75 Euro inklusive Umsatzsteuer + 15 Euro Impfgebühr (pro Teilimpfung)
Aktuell beträgt die Durchimpfungsrate bei der HPV-Impfung in Österreich geschätzt unter 50 Prozent, was im internationalen Vergleich ein äußerst schlechter Wert ist. Die HPV-Impfung schützt vor HPV-assoziierten Krebserkrankungen wie Gebärmutterhals-, Anal-und Rachenkrebs sowie vor Genitalwarzen.[1] Um die durch die Covid-19 Pandemie noch zusätzlich negativ beeinträchtigte HPV-Durchimpfungsrate anzukurbeln und um sicher zu stellen, dass jedes Kind bzw. jede/r Jugendliche Zugang zur Impfung erhält, wurde das Projekt „HPV Catch-Up-Impfung 12-18“ ins Leben gerufen. Kinder und Jugendliche können nun ab dem vollendeten 12. bis zum vollendeten 18. Lebensjahr (vom 12. bis zum 18. Geburtstag) die HPV-Impfung nicht nur wie gehabt bei öffentlichen Impfstellen in den Bundesländern nachholen, sondern auch bei niedergelassenen Ärzt*innen zum Selbstkostenpreis. Das „HPV Catch-up Programm 12-18“ richtet sich an jene Kinder und Jugendlichen, die die Gratis-HPV-Impfung bis zu ihrem vollendeten 12. Lebensjahr versäumt haben. Für die Inanspruchnahme gilt das Alter des Impflings zum Zeitpunkt der ersten Dosis.
Kooperation ermöglicht niederschwelligen Zugang auch in
Arztpraxen
Die HPV-Impfaktion für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren läuft bereits seit 1.3.2022 und ist bis zum 30.6.2023 gültig. Neu an der Aktion ist, dass die Impfung nicht nur bei öffentlichen Impfstellen, wie dem Gesundheitsamt, in Anspruch genommen werden kann, sondern auch bei allen Allgemeinmediziner*innen und bei Fachärzt*innen folgender Richtungen: Kinder- und Jugendheilkunde, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Haut- und Geschlechtskrankheiten, Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten sowie Urologie. Damit soll sichergestellt werden, dass alle Kinder und Jugendlichen im entsprechenden Alter unkomplizierten Zugang zur HPV-Impfung erhalten. „Es ist Zeit zu handeln und mit Hilfe des Catch-up-Programmes für 12-18-Jährige entstandene Impflücken zu schließen. Die Aktion bedeutet für uns ein klares Commitment für die Wichtigkeit der HPV-Impfung“, betont MR Dr. Rudolf SCHMITZBERGER, Leiter des Impfreferates der Österreichischen Ärztekammer.
Wie komme ich bzw. mein Kind zur HPV-Impfung?
Gegen Vorlage von speziellen Rezepten für die HPV-Impfaktion besteht die Berechtigung zum Bezug von „Gardasil 9“ zum vergünstigten Verkaufspreis in Höhe von maximal 75,00 Euro (inklusive Umsatzsteuer) in öffentlichen Apotheken, Hausapotheken und jenen Apotheken, die Ordinationen mit den Impfstoffen des Gratis-Impfprogramms versorgen. Für die Impfung wird vom impfenden Arzt/Ärztin eine maximale Impfgebühr pro Teilimpfung von 15 Euro verrechnet.
Je nach Alter sind zwei bzw. drei Teilimpfungen erforderlich. Laut dem Impfschema des Österreichischen Impfplanes erhalten Kinder vom vollendeten 9. bis zum 15. Lebensjahr zwei Impfdosen im Abstand von 6 bis 12 Monaten. Ab dem vollendeten 15. Lebensjahr erhalten Buben und Mädchen drei Impfdosen. Die dritte Teilimpfung erfolgt dabei 6 bis 8 Monate nach der zweiten Teilimpfung. Besteht Unklarheit bei der Impfung, kann auch einfach beim Arzt beziehungsweise der Ärztin des Vertrauens und in der Apotheke nachgefragt werden: „Die HPV-Impfung ist noch eine ‚junge‘ Impfung, sie bedarf noch viel an Beratung und Öffentlichkeitsarbeit. Vor allem persönliche und umfassende Aufklärungsarbeit ist essenziell: Wir müssen den Menschen den Mehrwert dieser Impfung erklären! Die HPV-Impfung schützt vor Krebs und Genitalwarzen. Krebs kann jeden treffen. Für Gebärmutterhalskrebs bzw. durch HP-Viren ausgelöste Krebserkrankungen gibt es aber eine Impfung und wir sollten alles unternehmen, dass diese bedeutende Vorsorgeimpfung auch unsere Kinder und Enkel erreicht. Deswegen haben wir gemeinsam mit der Österreichischen Ärztekammer diese Aktion gestartet“, betont Mag. pharm. Dr. Gerhard KOBINGER, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer, Landesgeschäftsstelle Steiermark.
HPV-Infektionen und die Folgen
Etwa 80 Prozent aller Frauen und Männer stecken sich im Laufe ihres Lebens mit Arten des Humanen Papillomavirus (HPV) an, Viren die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden können.[2] Dauert eine Infektion an (persistiert), so können gefährliche HPV-Typen (vor allem HPV-16 und HPV-18) Gebärmutterhalskrebs aber auch andere Krebsarten wie Analkrebs oder Mund-Rachen-Krebs auslösen sowie bestimmte HPV-Typen Genitalwarzen.[3] In Österreich erkranken rund 400 Frauen pro Jahr an Gebärmutterhalskrebs bei 130 bis 180 diesbezüglichen Todesfällen, und ca. 6.000 Frauen erleiden operationsbedürftige Vorstufen.[4] Die HPV-Impfung kann Infektionen und somit Erkrankungen verhindern, die durch die im Impfstoff enthaltenen Virus-Typen verursacht werden. „Aufgrund der COVID-19 Pandemie konnten in den vergangenen beiden Jahren Schulimpfungen – in deren Rahmen die HPV-Impfung normaler Weise eingebettet ist – teils nicht stattfinden, weshalb davon auszugehen ist, dass bei den Kindern im entsprechenden Alter deutlicher Nachholbedarf besteht. Umso wichtiger ist es jetzt, sicherzustellen, dass die Kinder- und Jugendlichen einen niederschwelligen Zugang zu Impfungen erhalten und diese nachgeholt werden, um auf individueller Ebene Ansteckungen und Erkrankungen zu vermeiden, und insgesamt die Durchimpfungsraten zu heben und dem Ziel der Herdenimmunität näher zu kommen“, so Priv.-Doz.in Mag.a Dr.in Maria Paulke-Korinek, PhD., Leiterin der Abteilung Impfwesen im Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.
Wünsche und Forderungen:
„HPV-assoziierte Krebserkrankungen können – wie alle Krebserkrankungen – einen hohen Leidensdruck bei betroffenen Männern und Frauen auslösen. Eine fundierte Aufklärung und Bewusstseinsbildung sind sehr wichtig, damit Vorsorgemaßnahmen auch greifen können. In einem hochentwickelten Land wie Österreich sollte heute keine Frau mehr an, durch HPV ausgelösten, Gebärmutterhalskrebs erkranken oder versterben müssen. Das gilt ebenso für HPV-impfpräventable Krebsarten bei Männern. Durch die Vorsorge können auch ansteckende Genitalwarzen verhindert werden.
Schöpfen wir daher alle Möglichkeiten in gemeinsamer Zusammenarbeit für uns und unsere Kinder aus.“
Ina HERZER, Geschäftsführerin MSD Österreich
„Die HPV-Impfung kann Krebs, welcher durch HP-Viren verursacht wird, präventiv verhindern. Es versterben nach wie vor zu viele Frauen am Cervixkarzinom. Deshalb: Nutzen wir dieses Angebot!“ Mag. pharm. Dr. Gerhard KOBINGER, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer, Landesgeschäftsstelle Steiermark
„Wenn wir den Wettlauf gegen HPV gewinnen wollen, gibt es nur ein Mittel: Uns vereint mit einer Stimme für die HPV-Impfung einzusetzen. Das ist die Intension des ‚HPV-Catch-Up-Programms 12-18.‘ Denken Sie daran: Rechtzeitig die Möglichkeit zur gratis HPV-Schutzimpfung nützen, bzw. die kostengünstige Nachholimpfung in Anspruch nehmen.“ MR Dr. Rudolf SCHMITZBERGER, Leiter des Impfreferates der Österreichischen Ärztekammer
Weiterführende Informationen:
Umfassende Informationen zum HPV-Catch-Up Programm:
[https://www.aerztekammer.at/hpv-catch-up]
(https://www.aerztekammer.at/hpv-catch-up)
Allgemeine Informationen zu HPV, dem Kinderimpfprogramm sowie bundesländerspezifische Impfmöglichkeiten:
[https://www.ots.at/redirect/sozialministerium39]
(https://www.ots.at/redirect/sozialministerium39)
Initiiert von der Österreichischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe und gemeinsam mit acht weiteren medizinischen Fachgesellschaften betreibt die HPV-Allianz mit ihrer Kampagne „From ten to teen“ Aufklärungsarbeit bei Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern und andere Bezugspersonen.
[www.tentoteen.at] (http://www.tentoteen.at/)
* * *
[1]
[https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Uebertragbare-Kra
nkheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/Humane-Papillomaviren-(HPV).html]
(https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Uebertragbare-Kra
nkheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/Humane-Papillomaviren-(HPV).html)
[2] Blake, 2015,
[https://www.ncbi.nlm.nih.gov./pmc/articles/PMC4380806]
(https://www.ncbi.nlm.nih.gov./pmc/articles/PMC4380806)
[3] Vollrath, 2018, [https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28918994/]
(https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28918994/)
[4]
[https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Uebertragbare-Kra
nkheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/Humane-Papillomaviren-(HPV).html]
(https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Uebertragbare-Kra
nkheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/Humane-Papillomaviren-(HPV).html)
Weitere Bilder in der [APA-Fotogalerie]
(https://www.apa-fotoservice.at/galerie/28902)
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Österreichische Apothekerkammer
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Leitung Kommunikation
+43 1 404 14 610 / 0664/23 63 918
Jan.thies@apothekerkammer.at
http://www.apothekerkammer.at
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Öffentlichkeitsarbeit
+ 43 1 514 06-3341
s.bunda@aerztekammer.at
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